30.09.2019, 07:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.09.2019, 07:35 von frontrunner800.)
(30.09.2019, 06:07)aj_runner schrieb:(29.09.2019, 19:36)frontrunner800 schrieb: Lückenkemper sehr schwach.Dass sie die Saison schön geredet hat, da stimme ich Dir zu. Jetzt aber mal Hand auf's Herz: Das war ihre erste schwächere Saison seit den U20-Jahren. Sie ist entgegen den U20-Jahren kaum verletzt. Warum soll sie dann am Scheideweg stehen?
Sie wirkt zerfahren und unkonzentriert. Statt sich auf ihren Lauf zu konzentrieren, echauviert sie sich über die Startblöcke.
Sie hat sich die ganze Saison immer alles schöngeredet und die oft nicht so guten Ergebnisse mit Formaufbau auf den späten Termin hin erklärt.
Das erinnert mich alles irgendwie an Carolin Schäfer.
Das Jahr war faktisch ein herber Rückschlag für Lückenkemper.
Sie steht am Wendpunkt ihrer Karriere.
Auch im mentalen Bereich muss sie hart an sich arbieten. Diese Hektik mit Startblock im Auto und viel alleine trainieren, wird sie ganz sicher nicht in die Weltspitze führen.
Mehrfach habe ich hier im Forum im Laufe der Saison Kritik an Lückenkemper geübt und auf ihre nicht eben optimale Leistungsdarstellung hingewiesen.
Richtig schade finde ich, dass man mit einer 11,09 und etwas Rückenwind schon im Finale steht. Die Gelegenheit wird für Pinto und Lückenkemper so schnell nicht wiederkommen.
Richtig, sie hatte sich jedes Jahr verbessert und hervorragende Leistungen gezeigt. Mit ihren Läufen unter 11 Sekunden hat sie angedeutet, dass sie das Potential hat, in den Kreis der absoluten Weltklasse vorstoßen zu können. Den letzten Schritt ist sie nicht gegangen. Im Gegenteil: Ihre Leistung hat nicht nur stagniert, sondern ist dieses Jahr erstmals rückläufig. Deshalb steht sie am Scheideweg ihrer Karriere.
Sicher, es ist nicht ausgeschlossen, dass sie nächstes Jahr wieder in die Spur kommt und wieder schneller läuft.
Aber: Hierfür muss sie sehr hart arbeiten. Und das nicht nur trainingstechnisch, sondern, wie ich wiederholt schon schrieb, insbesondere auch im mentalen Bereich. Ein paar Beispiele: Ihre Hinweise immer wieder, die Rennen seien so stressig und anstrengend für ihren Kopf, muss man nicht so offensiv in der Öffentlichkeit kommunizieren und sind Hinweise auf Probleme im psychischen Bereich. Oder auch z. B. ihren Instagram Beitrag mit dem E-Bike fand ich eher peinlich und nicht einer Topsprinterin angemessen.
Mir scheinen insgesamt ihre Strukturen mit den vielen Ortswechseln, Training mal hier mal da, Privatleben dort, usw. nicht geeignet, ihr Potential voll auszuschöpfen und Weltklasseleistungen zu produzieren. Dies ist sehr schade, weil sie zweifelsohne ein sehr großes Talent zum Sprinten hat.
Lückenkemper muss den Weg zu mehr Konzentration finden und ihr Umfeld ändern und sich verbesserte Trainingsstrukturen verschaffen, mit allem was dazugehört: Leistungsstarke Trainingsgruppe, medizinische Betreung, Facilities, etc.
Die anderen, weiblichen, deutschen Weltklasseathletinnen, Konstanze Klosterhalfen, Malaika Mihambo und Gesa Krause zeigen in hervorragender Weise, wie es geht!