30.07.2014, 11:51
(30.07.2014, 10:59)lor-olli schrieb: Die Diskussion läuft irgendwie in die falsche Richtung…
Biomechaniker, Messingenieure, Sportwissenschaftler, Mediziner, Orthopädiemeister etc. können immer nur Einzelwerte liefern (selbst wenn die Bewegungskette vom Rumpf zum Fuß / Prothese exakt durchanalysiert wird). Das heißt in diesem Fall, dass die selbe Prothese bei einem anderen Athleten andere Werte erbringt / erbringen kann. (in Abhängikeit vom Bewegungsgefühl, Stärke verbleibender Muskeln, "Rest"sensorik im Stumpf etc.)
Fazit? Die methodische Untersuchung kann (für den individuellen Fall !!) Fakten liefern, die Entscheidungen trifft die Sportpolitik und diese hat sich wie so oft die Politik als ausgesprochen zögerlich und ausweichend erwiesen. (diese Strategie ist durchschaubar… durch noch bessere Leistungen werden die Sportler schon "Fakten" schaffen und die Politik ist fein raus…)
Die Strategie der Behindertensportverbände durch solche Teilnahmen eine Aufwertung für "ihren" Sport zu erreichen ist ebenso nachvollziehbar, aber "sportlich"? Robert Harting hat mal wieder knallhart formuliert, was die Mehrheit denkt, aber sich nicht auszusprechen getraut: "So ist das Mist!" (in eignen Worten zusammengefasst ).
Vielleicht erreichen wir kurzfristig eine erhöhte Aufmerkasamkeit für die LA, sollten aber in Zukunft immer Prothesenspringer vorn liegen, wird kein "Zweibeiner" mehr weitspringen wollen - geht es dann zum Hochsprung / Dreisprung…? Die verantwortlichen Offiziellen sind in der Bringschuld aufzuzeigen, wohin die Reise gehen soll, allein sie fürchten den "shitstorm" einer durch interessierte Gruppen initierten Schmähkampgne, für die ersten, die sich aus der Deckung wagen.
Fürchtet Euch nicht , gemeinsamer Sport ja (Training und Wettkämpfe dienen auch der Inklusion), gemeinsame Wertung führt zu einer Spaltung innerhalb der Sportart, weil eine solche Wertung IMMER als ungerecht empfunden werden wird - egal was Fakten vielleicht sagen. (Der Mensch denkt, handelt aber zumeist aus dem Bauch…) Sprecht mal mit einem Rollifahrer, wie er die Klassifizierung bei den höheren Behinderungstufen empfindet!
Natürlich wird eine extreme Bevorteilung auf Dauer nicht toleriert werden. wenn die amputierten irgendwann nicht mehr 8,20 sondern 10,20 springen weil sie bessere federn haben muss natürlich was getan werden, dass sieht jeder so.
was der DLV gehofft hat und weshalb so spät reagiert wurde ist, dass die Leistungen nie so gut werden. wenn er irgendwo kreismeister geworden wäre hätte es keinen interessiert, aber jetzt ist es natürlich die große Nummer.
jetzt reicht abwarten halt leider nicht mehr aus. ich kann die verantwortlichen verstehen. in Deutschland ist man sehr sensibel gegenüber der Diskriminierung von Minderheiten (egal ob schwule, Ausländer, behinderte, Juden oder was auch immer). wenn man da was falsches sagt (obwohl es hier sich ja garnicht um eine Diskriminierung handelt- aber die Medien verdrehen schnell Tatsachen) ist schnell eine Lawine losgetreten und man bekommt nen brief vom DLV mit "vielen Dank für die gute Zusammenarbeit, aber...".
Deshalb haben die meisten Leute davon bisher die Finger gelassen, aber spätestens wenn behinderte wirklich schneller als die Weltrekorde der gesunden sind wäre der Sport natürlich eine Farce und es muss gehandelt werden.