(10.08.2019, 06:41)AndyI schrieb:(10.08.2019, 01:10)Gertrud schrieb: Man kann ihn nicht "teamfähig" im DLV-Sinne machen. Es wird nicht funktionieren. Der DLV liebt eher situationsgeschmeidige Athleten.In gewisser Weise ist das doch auch nachvollziehbar. Im Sinne einer EM, WM und den OS darf ich doch auch von einem Athleten erwarten, dass er sich mal für ein paar Tage zusammenreisst.
Gertrud
Ich bin auch sehr für Individuallösungen und dem Trainer-Athlet-Team viele Freiheiten zu lassen. Es gibt tolle Beispiele mit Malaika Mihambo, Tatjana Pinto etc. Auch die nehmen das System DLV nicht wirklich an, scheinen es aber hinzubekommen, sich für ein paar Tage in das Team zu integrieren.
Das ist ja so die grundsätzliche Frage, wie viele ich einem Athleten zulasse, "nur" weil er top Leistungen bringt/bringen kann.
Ja, man kann seinen Weg verfolgen und trotzdem in einer adäquaten Weise miteinander kommunizieren. Ich habe an unserem Gymnasium meine Individualität stark ausleben dürfen, weil die richtigen Leute in der Spitze gearbeitet haben. Ich habe mich aber auch in das System Gymnasium eingebunden und eingebunden gefühlt. Man kann die eine Sache machen und trotzdem muss man nicht aus Prinzip ausscheren.
Ich würde heute immer mit einem AuA auch das Gespräch mit dem DLV suchen und meine Sichtweise in entsprechender Form erklären. Man muss nicht generell andere Meinungen abschmettern. Als Dr. Schubert in Athen auf mich zukam, ob Sabine nach ihrem Siebenkampf bei der WM aus ihrem Hotel in das offizielle Hotel auf DLV-Wunsch hin umziehe, hat sie das gemacht. Sie brauchte aber vorher ihre Ruhe. Es hat mich einen Haufen Geld gekostet, das auf eigene Rechnung im Vorfeld optimal zu erledigen. Ich selbst habe immer in DLV-Unterkünften gewohnt.
Letztens habe ich bei Lanz einen Biologen über eine bestimmte bedrohte Vogelart sprechen hören und ich musste lustigerweise sofort an Christoph Harting denken. Diese Vögel hatten eine Desorientierung - warum auch immer - im Flugplan und landeten immer in den falschen Quartieren und verendeten. Man hat sie mit viel Geduld und Tricks auf den richtigen Weg gebracht: mit Prägung auf bestimmte Personen und anschließenden Flügen zu den richtigen Quartieren. Das war faszinierend, wie man mit empathischer und wissender Einflussnahme Kooperationen bilden kann - und das wünsche ich dem DLV und Christoph Harting, damit sein Potential wieder Glanz bekommt.
Gertrud