(31.07.2019, 21:26)dominikk85 schrieb:(31.07.2019, 18:02)wobei andere Länder da noch deutlich zentralistischer als der DLV sind, da gibt es teilweise nur 1 oder 2 leistungszentren wo alles konzentriert ist. schrieb:
Ich habe überhaupt nichts gegen Zentren. Wattenscheid und Leverkusen z.B. haben ihre absolute Berechtigung. Ich würde in einigen Fällen AuA auch nach Wattenscheid schicken, in einigen Disziplinen sicherlich aber nicht. Ich habe nur etwas dagegen, die Nester in der Peripherie platt zu machen. Wenn Autodidakten mit AuA in der Provinz erfolgreich sind, wäre es fatal, solche Orte nur als Zubringer zu benutzen, zumal mal die dualen Karrieren auch berücksichtigen sollte.
Ein Klement hat in Konz damals Hammerwerfer am Fließband produziert. Man hat damals dieses Nest mit den schlimmsten Mitteln zu verhindern versucht, weil man selbst nichts auf die Kette bekam. Man hat jahrelang von ihm profitiert, ihn aber "auszubluten" versucht.
Wenn Talente versauern, sollte man aktiv werden und weiterleiten und zwar zu den richtig guten Trainerinnen und Trainern. Außerdem hängt diese Weiterleitung von Sympathie ab. Wie kann es sein, dass eine Trainerin wie ich, die nachweislich verletzungsarm trainiert hat, nie berücksichtigt worden ist? Der DLV sägt sich oft den Ast ab, auf dem er sitzt. Es war doch klar, dass ich bei einer solchen Handlungsweise keinem (bzw. nur engen Vertrauten) mein Know How zur Verfügung stelle. Der DLV sollte ein Trainerpotential bevorzugen, das sehr gut, unabhängig und verletzungsfrei operiert. Jasager und Nichtkönner sollte er nicht einsetzen.
Wenn Rüdiger, wie hier immer behauptet wird, viele Verletzungen produziert hat, würde ich mit ihm als DLV ein Gespräch führen, die Statistik vorführen und in einer Konferenz diese Punkte klären und zum Guten zu führen versuchen. Ich habe mal an einer Fortbildung mit HjH teilgenommen, wo auch Rüdiger referiert hat. Ich habe folgenden Eindruck von DLV-Fortbildungen: Der Bereich detaillierte Technik in Verbindung mit sehr detaillierten Korrekturen und entsprechenden Übungen funktioniert nicht sehr gut. Ähnliches fiel mir im Weitsprung auf, das ich hart moniert und bewiesen habe. Daraufhin wollte man mich aus einem kommenden Lehrgang entfernen, weil ich zu hart kritisiere. "Friede, Freude, Eierkuchen" helfen aber nicht weiter. Man sollte hart der Sache wegen diskutieren und trotzdem weiterhin nett zueinander bleiben.
Beispiel in meinem speziellen momentanen Fall: Es gibt an der Klinik, in der ich operiert worden bin, extra für die Patienten "Tumorkonferenzen", auf der jeder Fall einzeln behandelt wird. Es sitzen etliche Fachleute, auch z.B. meine jetzigen Chemoleute aus Recklinghausen, gemeinsam am Tisch, um sehr detailliert Fall für Fall zu diskutieren. Solche Sachen sollte der DLV zum Wohle der AuA initiieren. Es muss Taskforces geben, an denen nur Spitzenleute auf ihrem Gebiet ihren Beitrag leisten. Was z.B. bei Wester passiert ist, sollte so nicht wieder vorkommen. Ich habe den Fall bis ins Kleinste analysiert. Es war sozusagen aus meiner Sicht sonnenklar!!! Ich sehe einen anderen Fall ähnlich. Es lässt nur den Schluss zu, dass hier sehr undifferenziert gearbeitet worden ist. Natürlich muss es die Athletin auch zulassen und vornehmlich mit den sportlichen Belangen beschäftigt sein.
Stattdessen kümmert der DLV sich um Team, Team, Team. Das ist teilweise eine Worthülse. Ich habe manchmal den Eindruck, dass man gar nicht weiß, was ein bestes Team in bestimmten Situationen eigentlich heißt. Ich habe versucht und versuche jeweils, in den besten Teams zu arbeiten. Es hat den Anschein, als sei es mir bisher gelungen.
Wenn ich mich ab nächster Woche wahrscheinlich sparsam hier melde, hängt es damit zusammen, dass es mir im nächsten halben Jahr manchmal weniger gutgeht. Ich weiß nicht, wie die 16 Chemotherapien (bis Januar 2020) wirken. Es kommt auf meine mentale und körperliche Verfassung an, die je nach Konstitution sehr unterschiedlich in dem Krankheitsfall verläuft. Hauptsache ist, dass ich ab Mitte nächsten Jahres wieder die alte Kämpferin bin. Man klaut mir ein schönes Jahr meines Lebens!!! Ich vergleiche mich mit einer Pflanze, die gerade ihren neuen Ableger im Gepäck hat und im nächsten Jahr damit den Boden durchbricht. Man wird demütig in solchen Situationen, aber auch noch achtsamer. Meine Rezeptoren für den Leistungssport werden immer mehr geschärft. Ganz entscheidend ist in solchen Fällen, dass Achtsamkeit mit dem Körper mental nicht belastet, sondern dass man in Ruhe und Ausgeglichenheit angreift.
Ich habe den Eindruck, dass der Hamstringbereich in vielen Fällen nicht adäquat, nicht individuell genug und teilweise falsch trainiert wird. Es handelt sich um Wissenslücken ganz offensichtlich!!! Die strukturelle Unterstützung muss ganz akribisch sitzen.
Gertrud