29.12.2018, 10:28
(20.12.2018, 18:05)ATP schrieb: Lieber gera,lieber ATP ,
ihnen scheint es ja sehr wichtig zu sein zu kommunizieren, dass die Messfehler sehr groß sind und dementsprechende gezogene Konsequenzen unreliable sind. Wo ich absolut bei ihnen bin. Können sie ein Beispiel geben bzg. Parameter, Fehler und einers annehmbaren Fehlers?
jetzt eine Antwort auf Deine Fragen.
Vorweg möchte ich sagen, dass mir klar ist, dass alle mit der Erhebung biomech.Daten Beschäftigten sehr engagiert bei der Sache sind. Vielleicht gibt es die Technik noch nicht her, dass die Ergebnisse der Parametermessungen wirklich verlässliche praktische Hinweise auf Technik-/Athletik -Verbesserungen liefern können.
Ich habe Datenanalysen vom DLV / IAAF / OSP Hessen / Dr.Brüggemann für Hoch/Weit/Drei ausgewertet.
Ausführlich zu lesen unter T.8 in
www.leichtathletikimwandelmitnbl-site.de
Ein Beispiel für unterschiedliche Angaben von gemessenen Parametern. ( hier alles für den Weitsprung )
Für einen gleichen Leistungsbereich von ca. 8,20 m weit und teils den gleichen Athleten geben DLV = 25,6 grad im Durchschnitt und die IAAF = 36,2 grad für den Rücklagewinkel an.
Da alle Parameter sich untereinander beeinflussen, können die folgenden Messwerte auch nicht praxisverwertbar sein.
Was soll man machen?
Man kann gleich sagen, dass mit solch unsicheren Daten kein weiteres Arbeiten sinnvoll ist.
Oder man hinterfragt die angeboten Messgrößen, ob doch nicht irgendwelche Erkenntnisse daraus zu ziehen sind.
Beispiel:
Folgende biomechanische Datenfolge wird angeboten :
horz. Rücklage horz. V Verlust V,vert. KSP-Höhe horz.Abstand KSP
Anlauf-V Abspr.ende Abspr.beginn zu Fußaufastz
10,5 m/s 32 grad 8,7 m/s 1,7 m/s 3,35 m/s 0,95 m 0,45 m
Kann man daraus einen Wissensgewinn ziehen?
Was meinst Du ? ( und natürlich alle anderen )
Welche Größe von Messabweichungen ist tolerierbar?
Das ist sicher auch Ansichtssache.
Ich habe mal durchgerechnet, was - isoliert gesehen, was ja eigentlich garnicht möglich ist - eine Veränderung des Rücklagewinkels von 32 grad auf 28 grad für die Weite des Sprunges bedeuten würde.
Diese 4 grad Veränderung würden etwa 30 cm Weitengewinn bringen.
Wenn man sich auf die Daten einlässt, sollte man aber sehr vorsichtig damit sein.
Immer hinterfragen und auch die Erfahrungen des Trainers/Athleten mit einbeziehen.
Jeder Athlet ist individuell. Und man kann schnell in eine falsche Richtung gehen.
Ich wünsche Dir ein erfolgreiches und gesundes Neues Jahr.