24.06.2018, 17:23
(24.06.2018, 10:19)Jo498 schrieb: Es gibt ja nicht nur die rein empirische Beobachtung, dass die meisten Rekordrennen mit einer ca. 2 sec. schnelleren ersten Runde gelaufen wurde, sondern auch die physiologische Begründung. Nämlich, dass man auf den ersten ca. 50-100? Metern noch Kreatin-Energiebereitstellung anzapfen kann und dass die unterschiedlichen Ermüdungserscheinungen auf der zweiten Rennhälfte unvermeidbar sind, so dass man insgesamt mit einem leicht schneller Beginn besser fährt, s. die oben von Atanvarmo verlinkte LiteraturDeine Erkärung, mit der ich d’accord gehe, sind LK-Sport-Niveau, für Mittelstreckeninteressierte also Grundlagenwissen. Unklar ist mir, warum das von frontrunner800 zu einer Raketenwissenschaft gemacht wird.Das Problem ist doch ein ganz anderes. Selbst in optimalen Rennen (bei der die erste Runde immer noch schneller ist als die zweite) bleibt Hering nur knapp unter der EM-Norm (kein Vorwurf). Die Rennen haben kaum Vorlauf-Niveau bei einer EM, bei der sie sich mit gleichwertiger und stärkerer Konkurrenz auseinandersetzen muss. In unrhythmischen Rennen rhythmisch zu laufen ist dann die Kunst, ohne auf Bahn 2 oder 3 rauszugehen. Da nützt einem das besten even pace nix. Um dem Feld hinterher zu laufen, braucht es ein hohes Tempo, das hat Borzakowski z.B. 2000 nicht gehabt. Viel wichtiger als ein gleichmäßiges Tempo ist die emotionale Intelligenz Rennverläufe zu lesen, um möglichst ökonomisch bis 700 m zu kommen. Gepaart mit hoher physischer Leistungsfähigkeit macht dann die Sieger.