(09.07.2017, 15:05)alex72 schrieb:(09.07.2017, 15:00)Atanvarno schrieb: Mayer bei Harksen ist auch keine Kombination die für Optimismus in der Beziehung sorgt.
Man kann sich ja über Gertruds redundante Beiträge bezüglich des Umgangs deutscher Trainer mit dem Thema Verletzungspropyhlaxe aufregen so lange man möchte, aber sie hat verdammt nochmal Recht!
Das Schlimme ist, dass ich gar nicht Recht haben möchte. Es kommen bei Verletzungen multiple Gründe dafür in Frage: individuelle und generelle. Fragen der funktionellen Anatomie (deren individuelle und generelle Schwachstellen), der exakten Technik, der angemessenen strukturellen Unterstützung, der Trainingsdosierung, des Umganges mit dem Energiesystem, der richtigen Entspannungszeit, der entsprechenden neuronalen Ansteuerung, der abgestimmten temporären Ernährung, dem Umgang mit alltagstauglichen Sachen ... Ich kenne z.B. den Körper meines jetzigen Schützlings so gut wie meine linke Westentasche. Am nächsten Sonntag geht´s gemeinsam nach einem Wettkampf mit dem Vater (Neurochirug HWS vornehmlich) und Mutter (Krankenschwester) in meinen Keller zur gemeinsamen Inspektion des Körpers ihres Sohnes. Was kann mir Besseres passieren, als mit einem solchen Wirbelsäulenfachmann spezielle Schwachstellen dingfest zu machen. Ich erkläre meine Handlungsweisen der Beseitigung kleiner Skoliosen mit ganz speziellen segmentalen Einflussnahmen durch sehr spezielle Übungen und lasse mich selbstverständlich auch fachmännisch korrigieren. - Mein Schützling hat ein enormes Ernährungsproblem, das wir im Gespräch gemeinsam in den Griff bekommen wollen. Mein Spruch ist immer: "Willst du ein Auto ohne Benzin fahren, geht das nicht. Du kannst es auch nicht mit unangemessenem Brennstoff fahren. Der Körper benötigt auch den richtigen Treibstoff!" Ich achte auch sehr genau bei Verletzungen auf die Körpersprache des Schützlings im Zeigen der Verletzung und ziehe daraus meine Schlüsse. Das alles setzt enorme autodidaktische Fortbildung und Querdenken voraus.
Ich könnte bei folgenden Sachen immer ausrasten. Ich habe letztens aufgrund einiger hervorragender Vorlagen und eigener Recherchen eine Spezifik in der strukturellen Ansteuerung beim Hürdenlauf im Krafttraining entwickelt. Wenn ich dann mit der TKB konfrontiert werde, fühle ich mich hinsichtlich Verletzungsprophylaxe ins vorherige Jahrhundert versetzt. Wenn man sich dann das Übungspotenial bei einem Athleten, der unter einer Osteitis pubis gelitten hat, ansieht, fallen einem die Fehler sprungartig ins Auge!!! Ich wundere mich dann über so viele Wissensdefizite und leide still mit den Athleten.
Ich habe hinsichtlich dieser Problematiken einen Vortrag im letzten Jahr im Ausland gehalten, der wohl einige Trainer zum Umdenken gebracht hat. Ein Toptrainer hat von mir ganz spezielle Übungen und Formen von speziellem Schuhmaterial bezüglich einer sehr ausgeprägten Fußproblematik und -korrektur erhalten.
Gertrud