20.09.2016, 20:00
Also jetzt möchte ich auch noch gerne meinen Senf zur Thiele/Heinrich Diskussion dazu geben.
Die ersten Einsätze von Siggie Heinrich stammen aus dem Jahr 1991. Und - sorry - aber damals hatte er echt keine Ahnung. Da wurden schon Leute zu Siegern erklärt (bei ihm wurde das gerne auch mal äusserst emotional schreiend vermittelt) die gar nicht am Start waren. Oder marktschreierisch wurde Läufer XY zum 100m-Sieger von Lausanne das Jahres soundso erklärt - bis der leise Hinweis von Kollege Thiele kam: "Du, das war gerade der B-Lauf". So könnte man noch vieles erwähnen. Ein grosses Ärgernis war auch häufig die Benamsung der Athleten. Die 10000m-Olympiasiegerin von 1996 - FernandA Ribeiro - hiess bei Heinrich FernandO, und zwar so gut wie immer. So gibt es noch viele weitere Beispiele. Aber man muss ihm wirklich zugute halten, dass er sich deutlich gesteigert hat und ausserdem hat man ihm fast immer die Begeisterung für die Sache angemerkt. Ich finde das ziemlich wichtig. Ausserdem ist er nicht arrogant - auch ein grosser Pluspunkt für den guten alten Siggie.
Zu Thiele möchte ich vor allem anmerken, dass er sich offensichtlich für den deutlich besseren hielt (und sich wohl überhaupt als ganz grossen Leichtathletik-Spezialisten einstuft). Zumindest hat er das immer vermittelt. Aber - sorry - Thiele war meistens keinen Deut beser als sein Compagnon. Die 10000m-Olympiasiegerin von 1992 und 2000, Derartu Tulu, hiess bei ihm Dertaru - über Jahre. Nicht wichtig? Schwieriger Name für uns Deutsche? Ganz sicher. Aber nach ein paar Jahren hätte man es trotzdem mal schnallen können. Und überhaupt: die sind zu zweit! Wieso schreitet da nicht einmal der jeweils andere ein: "Du, die gute Frau heisst nicht Dertaru/hat keinen Männernamen". Auch bei Thiele gibt es unzählige weitere Beispiele. Am störendsten für mich immer Noah Ngeny. Es wird einen Grund geben warum da Ngeny steht - vielleicht einfach so aussprechen? So schwierig ist es nun auch wieder nicht. Ja, es gab da unterschiedliche Varianten, z.B. Njen oder Njeny. Aber bei Thiele hiess der Gute Noah Dschen. WARUM? Heinrich hat's am Anfang anders ausgesprochen, hat sich dann aber wohl von Tiele überzeugen lassen dass es irgendwie anders sein muss - und hat einfach ersten und letzten Buchstaben weggelassen: Noah Gen. Immer.
Gewaltig gestört hat mich auch immer, dass der gute Dirk sich offensichtlich für den weltgrößten Experten für die Mittel- und Langstrecken hielt. Dabei konnte er wirklich nicht mal die einfachsten Zwischenzeiten richtig einschätzen. Er hat meistens den Vergleich zum bestehenden Rekord gezogen - egal wie unrhytmisch der selbst gelaufen war. Das Konzept der Linearität war ihm nun wirklich nicht klar. 7:30 über 3000m sind angestrebt. Naja, man muss kein Gauss sein, um das auf 2:30 für den Kilometer umzurechnen. Dann hat man mal einen guten Anhaltspunkt. Dass dann davon tatsächlich evtl. deutlich abgewichen wird (mittlerer KM meist deutlich langsamer) - OK. Aber der hat das einfach nicht bekappst. Wenn sein Maßstab halt 2:26 und 5:05 war (Beispiel), dann waren für ihn halt 2:28 langsam. Dabei hat Thiele schon in den 1970er Jahren für das DDR-Fernsehen kommentiert. Also Erfahrung hatte er nun wirklich.
Eine Sache die aber wirklich nicht geht, waren seine "Übersetzungen". Der gute konnte (vor allem zu Beginn) kein Englisch. OK. Dann aber einem Athleten nach einem eingespielten Interview irgendwas anzudichten was er nie gesagt hat ist schon ein ziemlich starkes Stück. Und das hat er getan.
Vielleicht merkt man - ich habe mich jahrelang mit den beiden rumgeplagt.
Aber ich will wahrlich nicht alles mies reden - das Duo Heinrich/Thiele hat wirklich auch seine guten Seiten. Vor allem die Begeisterung (nicht immer bei Thiele bei schwächer besetzten Meetings) für die Sache kam immer gut rüber. Aber die Sticheleien gegeneinander - so menschlich das manchmal auch rüberkam - waren dann doch des guten zuviel. Hey, ihr hockt nicht allein in der Kneipe, da hören einige Leutchen zu.
Trotz allem was ich jetzt geschrieben habe sind sie für mich noch um Klassen besser als die Herren Poschmann und Hark. Stephane Franke war wirklich gut. Jetzt gibt es (für mich) nur noch einen guten LA-Reporter in Deutschland: Peter Leissl.
Früher war Dieter Adler absolut top. Selbst Bernd Heller. Auch die waren ganz sicher nicht die Top-Spezialisten für sämtliche Disziplinen. Aber die haben auch nicht so getan als ob. Und haben fast immer ihren Respekt vor den gezeigten Leistungen vermittelt. Ach ja, früher war alles besser...
Die ersten Einsätze von Siggie Heinrich stammen aus dem Jahr 1991. Und - sorry - aber damals hatte er echt keine Ahnung. Da wurden schon Leute zu Siegern erklärt (bei ihm wurde das gerne auch mal äusserst emotional schreiend vermittelt) die gar nicht am Start waren. Oder marktschreierisch wurde Läufer XY zum 100m-Sieger von Lausanne das Jahres soundso erklärt - bis der leise Hinweis von Kollege Thiele kam: "Du, das war gerade der B-Lauf". So könnte man noch vieles erwähnen. Ein grosses Ärgernis war auch häufig die Benamsung der Athleten. Die 10000m-Olympiasiegerin von 1996 - FernandA Ribeiro - hiess bei Heinrich FernandO, und zwar so gut wie immer. So gibt es noch viele weitere Beispiele. Aber man muss ihm wirklich zugute halten, dass er sich deutlich gesteigert hat und ausserdem hat man ihm fast immer die Begeisterung für die Sache angemerkt. Ich finde das ziemlich wichtig. Ausserdem ist er nicht arrogant - auch ein grosser Pluspunkt für den guten alten Siggie.
Zu Thiele möchte ich vor allem anmerken, dass er sich offensichtlich für den deutlich besseren hielt (und sich wohl überhaupt als ganz grossen Leichtathletik-Spezialisten einstuft). Zumindest hat er das immer vermittelt. Aber - sorry - Thiele war meistens keinen Deut beser als sein Compagnon. Die 10000m-Olympiasiegerin von 1992 und 2000, Derartu Tulu, hiess bei ihm Dertaru - über Jahre. Nicht wichtig? Schwieriger Name für uns Deutsche? Ganz sicher. Aber nach ein paar Jahren hätte man es trotzdem mal schnallen können. Und überhaupt: die sind zu zweit! Wieso schreitet da nicht einmal der jeweils andere ein: "Du, die gute Frau heisst nicht Dertaru/hat keinen Männernamen". Auch bei Thiele gibt es unzählige weitere Beispiele. Am störendsten für mich immer Noah Ngeny. Es wird einen Grund geben warum da Ngeny steht - vielleicht einfach so aussprechen? So schwierig ist es nun auch wieder nicht. Ja, es gab da unterschiedliche Varianten, z.B. Njen oder Njeny. Aber bei Thiele hiess der Gute Noah Dschen. WARUM? Heinrich hat's am Anfang anders ausgesprochen, hat sich dann aber wohl von Tiele überzeugen lassen dass es irgendwie anders sein muss - und hat einfach ersten und letzten Buchstaben weggelassen: Noah Gen. Immer.
Gewaltig gestört hat mich auch immer, dass der gute Dirk sich offensichtlich für den weltgrößten Experten für die Mittel- und Langstrecken hielt. Dabei konnte er wirklich nicht mal die einfachsten Zwischenzeiten richtig einschätzen. Er hat meistens den Vergleich zum bestehenden Rekord gezogen - egal wie unrhytmisch der selbst gelaufen war. Das Konzept der Linearität war ihm nun wirklich nicht klar. 7:30 über 3000m sind angestrebt. Naja, man muss kein Gauss sein, um das auf 2:30 für den Kilometer umzurechnen. Dann hat man mal einen guten Anhaltspunkt. Dass dann davon tatsächlich evtl. deutlich abgewichen wird (mittlerer KM meist deutlich langsamer) - OK. Aber der hat das einfach nicht bekappst. Wenn sein Maßstab halt 2:26 und 5:05 war (Beispiel), dann waren für ihn halt 2:28 langsam. Dabei hat Thiele schon in den 1970er Jahren für das DDR-Fernsehen kommentiert. Also Erfahrung hatte er nun wirklich.
Eine Sache die aber wirklich nicht geht, waren seine "Übersetzungen". Der gute konnte (vor allem zu Beginn) kein Englisch. OK. Dann aber einem Athleten nach einem eingespielten Interview irgendwas anzudichten was er nie gesagt hat ist schon ein ziemlich starkes Stück. Und das hat er getan.
Vielleicht merkt man - ich habe mich jahrelang mit den beiden rumgeplagt.
Aber ich will wahrlich nicht alles mies reden - das Duo Heinrich/Thiele hat wirklich auch seine guten Seiten. Vor allem die Begeisterung (nicht immer bei Thiele bei schwächer besetzten Meetings) für die Sache kam immer gut rüber. Aber die Sticheleien gegeneinander - so menschlich das manchmal auch rüberkam - waren dann doch des guten zuviel. Hey, ihr hockt nicht allein in der Kneipe, da hören einige Leutchen zu.
Trotz allem was ich jetzt geschrieben habe sind sie für mich noch um Klassen besser als die Herren Poschmann und Hark. Stephane Franke war wirklich gut. Jetzt gibt es (für mich) nur noch einen guten LA-Reporter in Deutschland: Peter Leissl.
Früher war Dieter Adler absolut top. Selbst Bernd Heller. Auch die waren ganz sicher nicht die Top-Spezialisten für sämtliche Disziplinen. Aber die haben auch nicht so getan als ob. Und haben fast immer ihren Respekt vor den gezeigten Leistungen vermittelt. Ach ja, früher war alles besser...