(17.08.2016, 08:00)Sebastian schrieb: Fair oder nicht liegt halt auch immer im Auge des Betrachters! Ja, ich finde deine NBBL-Methode auch "besser" als die alte, aber trotzdem werden ja auch hier "willkürlich" Punkte einer Leistung x zugeordnet.
In meinen Augen könnte es nur 2 "faire" Methoden geben, bei denen nämlich die Athleten selbst die Punkte verteilen:
a) "Strong-Man-Methode": der/die Beste in einer Teildsiziplin bekommt Punkte entsprechend der Teilnehmerzahl, also bei sagen wir 30 TeilnehmerInnen, 30 Punkte, dann immer einer weniger bis hin zu 1. Ist natürlich bei den großen Starterfeldern im Mehrkampf nicht gut zu handeln und würde auch wieder zu Verzerrungen führen.
b) der "Zehnkampfweltrekord" in jeder Teildisziplin (also 10,21 für 100 M, 8,21 im Weit usw.) wird mit 100%= 1000 Punkte bewertet. Die Leistungen dann einfach prozentual umgerechnet. Im Rahmen eines Zehnkampfes kann man "zwischendurch" also mehr als 1000 Punkte pro Disziplin erzielen, wenn man einen neunen Mehrkampfrekord aufstellt. Damit dieser manifest wird, muss aber am Ende eine Gesamtpunktzahl x (sagen wir 7500 Punkte) herauskommen. Wurden die erreicht, wird die neue Bestleistung zum Standard und nachträglich mit 1000 Punkten bewertet, entsprechend verschieben sich auch alle anderen Punktzahlen.
Du hast Dich offensichtlich mit der Materie beschäftigt.
Ich möchte Dir dazu antworten.
Ich hätte auch gern eine einfache Wertungsmethode , geht aber nicht.
Deine unter a.) und b.) vorgeschlagenen Wertungssystem gab es in der Geschichte des MK schon.
Eine Platzbewertung wurde im Fünfkampf in der Antike und bis 1928 international angewendet.
Sie berücksichtigt nicht ein durchgehend gutes Niveau über alle Disziplinen.
Eine Bewertung einer MK-Bestmarke pro Disziplin mit einer bestimmten Punktzahl und dann %-tualer Runterrechnung zu den einzelnen Leistungen entspricht einer linearen Punktbewertung.
Diese Wertungssystem hatten wir von 1912 bis 1934,da wurden olympische Rekorde mit 1000 Pkt. bewerte, dann wurde es von progressiven Wertungen abgelöst.
Lineare Leistungs-Punktkurven , also Geraden in der Zuteilung Leistung zu Punkte sind nicht geeignet die Leistungsäquivalenz zwischen den Displinen richtig abzubiolden.
Mache bitte mal folgendes Experiment :
Zeichen ein Diagramm für das Kugelstoßen. Hier trifft eine Gerade als Leistungs-Punktkurve die Sache ganz gut.
Vergib für 20 m = 1000 Punkte und für 0 m = Punkte .( mit anderen Zahlen geht es genauso )
Dann zeichnest Du ein Diagramm für den Weitsprung und vergibst für die Weitsprungleistungen, die Du nach Deinem Gefühl als gleichwertig einer Kugelleistung findest genau die Punktzahl aus dem Kugeldiagramm.
Also meinst Du 20 m Kugel sind so gut wie 8,00 m Weit , dann bekommen die 8m weit auch 1000 Punkte.Kreuz im Diagramm. Genau so 14 m Kugel sagst Du sind 6,60 m / 10 m Kugel = 5,30 m weit/ 5m Kugel = 3m weit. Die Punkte aus der Kugelkurve nehmen und die Kreuze im Weitdiagramm verbinden.
Was kommt für eine Leistungspunktkurve raus? auf keinen Fall eine Gerade.
Die Abbildung der Leistungswirklichkeit zwischen den Disziplinleistungen erfordert einfach gekrümmte Leistungs-Punktkurven.
Man kann es auch an Deinem prozentualen Berechnungsvorschlag sehen.
23 m Kugel = 1000 Punkte = 100 % <<< 50% = 11,50 m
9 m weit = 100 % <<< 50 % = 4,50 m
2,45 m hoch = 100 % <<< 50 % = 1,225 m
Sind 1,225 m im Hochsprung so gut wie 11,50 m im Kugelstoßen ?
Genauer kannst Du das auf meiner website:
www.leichtathletikimwandelmitnbl-site.de
unter II./ E 2 nachlesen, mit Beispieldiagramm.
Du schreibst, dass auch bei meiner NBL-Methode willkürlich Punkte einer Leistung zugeordnet werden.
Natürlich ist immer etwas Subjektivität im Spiel.
Ich habe aber durch die Einbeziehung vieler Vergleichszahlen und logischen Betrachtungen diese Subjektivität auf ein Minimum beschränkt.
Schon die Festsetzung der 1250 Punkte für alle WR,Stand 1.9.2009 ist nicht willkürlich.Es ist der Durchschnitt der Bewertungen dieser WR nach der gültigen IAAF-Tabelle und wurde von mir so gewählt, um im gleichen Punktrahmen des MK zu bleiben, wie gewohnt.
Des weiteren ist meine neue Berechnungsformel so aufgestellt worden, dass mehrere " Leitpunkte " , die aus statiistischen Auswertungen hervor gehen, gleichzeitig gut abgebildet werden.
Es sind dies WR / Durchschnittsleistungen der weltbesten Mehrkämpfer/ DLV-Bestenlisten / Bestenlisten bis auf Kreisebene runter für die schlechteren Leistungen.
Nachzulesen auf meiner website unter II/D3 und D 7.1 , pdf-datei aufrufen.
Gerade die Einbeziehung der obersten und untersten Leistungen sichern die Anwendbarkeit bis in die weite Zukunft und bringen eine wesentlich bessere Altersklassenwertung hervor.
PS .
Sebastian, habe gerade Deinen letzten beitrag gelesen.
Nur soviel dazu , die Leistungs-Punktäquivalenz, also gleiche Punkte nur für gleichgute Leistungen muss in allen Leistungsbereichen gelten Nicht nur im engen Bereich der gerade Weltbesten. Und was machst Du , wenn Lavilln. mal wieder einen MK mit 6,00 m bei Stab macht ?

