[Gertrud]

Gertrud,

mir fehlt das Detailwissen in diesen Dngen, um mit Dir darüber diskutieren zu können.
Mein- altersbedingt gewachsener - Instinkt sagt mir aber , dass an Deinen Vorstellungen viel Richtiges sein wird.
Bloß , Änderungen in Trainingsformen müssen doch von oben, also wahrscheinlich DLV kommen.
Wie willst Du als Einzelperson effektivere und gesundheitlich unbedenklichere Trainingsformen durchsetzen. Ist das nicht ein ziemlich aussichtsloser Versuch ?

Das ist gegenwärtig in der Tat so. Ich versuche sehr oft, bei Sportfesten Trainer zu überzeugen. Ich habe jetzt mit einem jungen, wirklich guten Trainer, der schon so manches Talent nach oben gebracht hat, gesprochen, der frank und frei zugab, von den Sachen noch nie etwas gehört zu haben. Er hat aber eindringlich nachgefragt. Solche Dinge machen mir Spaß. Mich hat mal bei einer Fortbildung ein junger Trainer eines Großvereins angesprochen, der seitdem regelmäßig mit seinen Schützlingen vorstellig wird und dadurch eine hohe Verletztenquote auszuschließen versucht. 

Ich habe übrigens letztens einen Bericht über Superforecaster gelesen, die sehr gute Treffequoten für die Zukunft erzielt haben und erzielen sollen. Das wünsche ich dem DLV. Da hieß es unter anderem auch, dass der größte Fehler im Herdentrieb bestehe, also vielfach in Teams und dass der Fortschritt in der Zusammenfassung der Meinungen von Individualisten liege. Man muss am Establishment rütteln. Sonst gibt´s keinen Fortschritt, und die Aufgaben sollten an die zuständigen Stellen kanalisiert werden. Mein Ansinnen geht nicht primär dahin, den DLV zu kritisieren. Ich möchte seine Diskussionskultur verbessern helfen. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Wie das dann von oben ausgelegt und "gedeichselt" wird, entzieht sich meinem Einflussbereich? Mein Onkel hatte immer einen Spruch parat: "Gertrud, dumme Menschen sind nicht ungefährlich!" Ich mildere ab: Unwissende Menschen darf man nicht an die Hebel der Macht, die Schaltstellen, lassen.  Ich wünsche dem DLV so Positionen wie "Profiler", "Spürnasen" in die richtige Richtung mit gesunden Athletinnen und Athleten.

Wenn ich heute eine Fortbildung zusammenstellen müsste, dann würde ich auf die Schnelle absolute Topleute akquirieren, die den Blickwinkel dermaßen verändern würden, dass bei vielen die Köpfe rauchen würden. Genau ein solches Brainstorming wollen einige in der Komfortzone nicht. Mir schweben heute noch sehr viele Ideen im Kopf herum, statt vielleicht entspannt im Café zu sitzen.   Letztens wurde ich von einem Trainerkollegen auf eine Fortbildung aufmerksam gemacht. Er meinte: "Was meinst du? Lohnt es sich?" Meine Anwort: "Das Buch des Referenten habe ich schon sehr lange in meinem Schrank. Du kannst mal hingehen!" 

Gertrud