(10.02.2016, 09:55)lor-olli schrieb: Mich persönlich interessieren diese Prozesse sehr und es geht ja beileibe nicht nur um Dopingfragen, sondern auch um Fragen wie ich das sabbernde Verfallen einiger (zunehmend mehr) Menschen gegen Ende des Lebens FRÜHZEITIG erkenne. Alzheimer, Demenz, ALS (die Nicht-juvenile Variante), MS vieles läuft genau über diese "Schiene" und die damit verbundenen Prozesse ab! Erkenntnisgewinn einstellen weil damit eventuell ein Missbrauchspotential entsteht?
Ich glaube, wenn wir an einem Tisch säßen, kämen tolle Sachen heraus. Deshalb bin ich auch so gelagert, dass ich mir meine kooperativen Menschen selbst aussuche und nicht auftischen lasse. Jeder von uns hat ein "Spezialgebiet", das es zu nutzen gilt. Ich bin sicherlich etwas ein wenig "verrückt" auf diesen wissenschaftlichen Gebieten, die zu gutem Training hinführen sollen. Mich hat immer schon das Warum interessiert und zwar bis in die Details. Natürlich treibt man manche Menschen ohne diese Passion manchmal in den Wahnsinn. Ich beteilige meine SchülerInnen meiner LA-AG an diesen Gedanken. Manchmal kommen sie so selbst auf neue Übungen und Gedanken. Ich habe gestern z.B. mit einem 15j. Schüler darüber diskutiert, warum die Rekrutierung nur bis zu einem gewissen Maße besteht und wie Muskelquerschnittsvergrößerung im Detail aussieht. Der Unterricht hat eine Dimension der Wirkung auf die Kreativität. Ich glaube, dass wir SuS nur diese Form der Herangehensweise beibringen sollten. Dann läufen viele Dinge von allein.
Die Frage ist für uns und unsere Athleten, wie man diese feinhistologischen Erkenntnisse in der Medizin dort disziplinübergreifend und somit für uns nutzbar macht. Ich finde, dass man enorm offen sein muss und sollte. Ich sehe den Trainerberuf oft so eingeengt und nur auf Nachahmungseffekte programmiert. Ich halte sehr viel von Kreativität und der unbändigen Freude, den Dingen auf die tiefe Spur zu gehen. Die Evonik hat ein ganzes Magazin der Kreativität gewidmet, wo Dinge, die mich antreiben, beschrieben werden. Mich treiben Neugier, Träume, keine Angst vor Veränderungen, meine Gehirnerweiterung nicht in eine Sackgasse zu führen, sondern durch verrückte Dinge voranzutreiben, nicht nur Konzentration auf das Wesentliche, sondern immer wieder auf Lernen völlig gegensätzlicher Inhalte zur Blickerweiterung gerichtet, ein breit gefächerter Bekanntenkreis, aber auch völliges Alleinsein mit schöpferischen Pausen. Kinder lernen meistens chaotisch, wir arbeiten ab, was z. B. in der Lernpsychologie von Kindern offensichtlich als falsch beschrieben wird. Dieses globale Üben des Geistes und des Körpers im Laufe unserer Zeit und der Athleten wachzuhalten, ist mein besonderes Anliegen. Ich bin der festen Überzeugung, dass dadurch ein Kim Collins seine körperlichen Strukturen wachhält und seine Psyche durch Spaß und Freude immer wieder aufpeppt!!! Ein schöner Satz aus dem Evonik-Magazin: "Wer kreativ sein will, braucht auch die Pausen, den Leerlauf und das Nichts. - Wir brauchen die Pausen. Wie wir das bekommen? Durch digitales Zölibat ... "
Gertrud