30.11.2015, 18:43
(30.11.2015, 17:42)chmeseb schrieb: Den Hamburger Bürgern sind sicherlich noch die Erfahrungen mit der Elbphilharmonie in bester Erinnerung. Das allein wird aber nicht der Grund für eine Mehrheit gegen Hamburg als Austragungsort von Olympia sein. Es ist m.E. derzeit chick, sich gegen etwas zu engagieren, als für etwas. Das fängt bei Stuttgart 21 an und hört (noch nicht) bei Vorhaben wie Überlandleitungen für Elektroienergie auf. Leider ist bürgerschaftliches Engagement 'für' Projekt wesentlich schwerer zu aktivieren, als jenes 'gegen' diese. Das wird sich erst ändern, wenn die größere Mehrheit bewusst wahrnimmt, von der kleineren Minderheit majorisiert worden zu sein. Die Wahrnehmung ist wiederum von den Darstellungen durch die Medien geprägt. Das muss ich hier nicht weiter kommentieren.Kannst du es denn weiter kommentieren? Ich halte die Meinung für sehr einseitig, ich sehe viele Beispiele, wo sich Menschen für etwas engagieren, wenn sie daran glauben. Ein kleines Beispiel aus Berlin: In Kreuzberg wurde einem türkischen Lebensmittelladen nach 30 Jahren von einem Investor der Mietvertrag gekündigt, die Folge: Der Kiez protestierte monatelang, täglich standen hunderte vor dem Geschäft. Haben diese Menschen sich nun FÜR die Händlerfamilie eingesetzt, die im Kiez sehr beliebt war, oder GEGEN die Veränderung protestiert, die der millionenschwere Investor gebracht hätte? Die Kündigung wurde übrigens zurückgenommen, den Laden gibt es weiter.
Man muß schon genau analysieren, ob Menschen nur aus Prinzip gegen etwas sind, oder ob sie berechtigte Gründe haben, bevor sie man sie in diese Schublade steckt. Schlechte Erfahrungen mit Grossprojekten, zweifelhafte Finanzierung, wahrscheinliche Kostenexplosion, Korruption bei grossen Sportverbänden, Terrorangst, das sind genug Gründe, um dieses Nein zu rechtfertigen.
Valar aus is.