(15.09.2015, 10:46)Sergej Litvinov schrieb: Alles nicht mit unserer Natur zu vereinbaren.Da empfehle ich ne Lektüre von Kant! Das könnte helfen, um über die Vereinbarkeit von Moral und menschlicher Natur einigen Aufschluss zu erhalten. Aber ihr Jungs lernt es nicht: Auch die Moral definiert sich nicht durch Nützlichkeit. Aber sie ist immerhin dort zu Hause, wo die Bedingungen des Lebens nicht optimal sind.
Die Moral wird erst eingesezt wenn man in einer Situation ist wo sie dir mehr nutzen wird als schaden.
Ihr nennt sie die "doper" als wuerde es eine andere Schicht von Mensch sein. Doch in der Realitaet sind es fast alle, man braucht nur die Umstaende.
Die Moral kann nur die Grenzen ein bischen erweitern aber man ist schnell an der Grenze im Leistungssport mit Geld, Erfolgshezerei und Druck.
Die Totalkontrolle soll das einzige Medium einer realistischen Dopingbekämpfung sein? Und warum? Weil es um viel Geld (und viel Erfolgsduck) im Sport geht? Das ist – sorry - ein ziemlich popeliges Argument, auch wenn es sehr populär ist. Es suggeriert nämlich, dass es einen glaubwürdigen Sport nur unter optimalen Bedingungen geben kann. Also in der Welt jener verschiedenen Aristokraten, für die das Dinner nach dem Sport auf jeden Fall wichtiger war als das Gewinnen. (Weshalb bereits das Training als eine profane Form des Dopings gelten konnte)
So gesehen deutete sich das Elend des Sports bereits in jener grauen Vorzeit an, wo zwei menschliche Wesen sich dazu entschlossen, „um die Wette“ zu rennen. Hier hätte bereits eine wirksame Präventivskandalisierung einsetzen müssen, um Schlimmeres zu verhindern! Nebst einem engmaschigen System der Kontrolle, versteht sich. Dann wäre uns vieles erspart geblieben! Klar ist jedenfalls eines: Die heutige Welt des Sports ist nur als Totalverdachtswelt möglich. Und ihr Jungs - mit dem selbstgebastelten Wissen über Natur und Moral - haltet schon mal die Schaufel in der Hand. Den Nicht-Doper als Delinquent sportlicher Selbstbehauptung würdet ihr glatt bei lebendigem Leib begraben....
