14.09.2015, 16:25
@Atanvarno,
Magness in allen Ehren, er untersucht andere Ansätze als die bisherigen um einen moralischen "shift" bei potentiellen Dopern zu erreichen, er möchte den moralischen Kodex als "Bremse" einsetzen und er möchte das Individuum in die Pflicht nehmen, ihn bei seiner "Ehre" packen und das ist wirklich ehrenhaft…
So, was also ist meine Kritik an diesem Ansatz?
Doping ist heute kein Individualvergehen - bei den Amateuren vielleicht (Magness selbst hat ja testweise EPO in China geordert) - aber Doping ist mittlerweile in mafiöse Strukturen eingebunden. Das geht von der organisierten Produktion (nicht nur in China, auch hier in Europa, in Italien etwa wurden schon mindestens drei große "Kellerproduktionen" ausgehoben), über den Dealervertrieb und Schmuggel, ebenso die bandenmäßig organisierten Einbrüche bei entsprechenden Pharmafirmen (in D und in der Schweiz, wird natürlich nicht an die große Glocke gehängt, so etwas erfährt man z.B. von Produktionsleitern im Gespräch…).
Eingebunden in dieses System sind gewissenlose Ärzte, die bei der Verschreibung "mal ein Auge zudrücken" oder Verabreichungs- und Dosierungsanleitungen erstellen. Und wieder: "Wir Leichtathleten" sind nur ein kleiner Teil dieses Zirkus, Bodybuilder, Footballer (american football nicht soccer), Baseballer, aber auch Tennis und Basketball haben weder richtige Kontrollen, noch richtige Strafen (beim baseball wird allen Ernstes für drei Wochen gesperrt!). In diesen Sportarten wird nicht nur viel gedopt, bei den Footballern und Baseballern gehen mit der Materie Vertraute von der Mehrzahl der Aktiven als Doper aus (weil es alle tun…), es hat eine Akzeptanz auf allen Ebenen bis in die Verbände gefunden. Und da soll ein Ehrenkodey etwas ändern? Erinnert mich an die Mafiosi, die Samstags killen und Sonntags beten gehen…
Wie gesagt, Magness macht sich wirklich Gedanken und er sucht Ansätze die bereits VOR dem Dopingvergehen gteifen sollen. Bei Hochschulsportlern könnte das sogar Erolg haben, wenn nämlich ein Umdenken in der Gruppe stattfindet (Dopen wäre dann nicht cool sondern "uncool").
Glaubt hier jemand allen Ernstes, dass sich die bereits verfestigten Strukturen so auflösen lassen? In Italien hat man gegen die Mafia in einigen Fällen Erfolg, aber die Strategie muss ein konsequentes Vorgehen auf ALLEN EBENEN sein, inklusive der Forcierung eines Umdenkprozesses bei der Mehrheit der Beteiligten (also auch der Zuschauer!).
Ich habe den Artikel sorgfältig gelesen, die Argumente sind mir zum einen nicht neu, zum anderen bezweifele ich die Wirkung bei "Hardcore-Verbrechern". Wir werden des Dopings nie zu 100% Herr werden, es gilt aber auch die "Schulterzuckermentalität" bei den Zuschauern zu durchbrechen (Robert Harting hat dies mit seiner Video-Aktion ganz richtig erkannt). Dopingsündern würden sich nicht so wohl fühlen, wenn das Ertappt werden mit einer scharfen öffentlichen Ächtung statt eines Vertrages mit Nike (Gatlin) bedacht wird.
Ich entschuldige mich für das bewusste Ignorieren einer Sichtweise und Strategie (Magness) die ich nur für einen winzigen Baustein im Kampf halte. Ich bin definitv kein "law-and-order-Vertreter", dass laissez fair gegenüber dem Doping hat sich aber definitiv als Fehler erwiesen und unerwünschte Strukturen entstehen lassen.
Magness in allen Ehren, er untersucht andere Ansätze als die bisherigen um einen moralischen "shift" bei potentiellen Dopern zu erreichen, er möchte den moralischen Kodex als "Bremse" einsetzen und er möchte das Individuum in die Pflicht nehmen, ihn bei seiner "Ehre" packen und das ist wirklich ehrenhaft…
So, was also ist meine Kritik an diesem Ansatz?
Doping ist heute kein Individualvergehen - bei den Amateuren vielleicht (Magness selbst hat ja testweise EPO in China geordert) - aber Doping ist mittlerweile in mafiöse Strukturen eingebunden. Das geht von der organisierten Produktion (nicht nur in China, auch hier in Europa, in Italien etwa wurden schon mindestens drei große "Kellerproduktionen" ausgehoben), über den Dealervertrieb und Schmuggel, ebenso die bandenmäßig organisierten Einbrüche bei entsprechenden Pharmafirmen (in D und in der Schweiz, wird natürlich nicht an die große Glocke gehängt, so etwas erfährt man z.B. von Produktionsleitern im Gespräch…).
Eingebunden in dieses System sind gewissenlose Ärzte, die bei der Verschreibung "mal ein Auge zudrücken" oder Verabreichungs- und Dosierungsanleitungen erstellen. Und wieder: "Wir Leichtathleten" sind nur ein kleiner Teil dieses Zirkus, Bodybuilder, Footballer (american football nicht soccer), Baseballer, aber auch Tennis und Basketball haben weder richtige Kontrollen, noch richtige Strafen (beim baseball wird allen Ernstes für drei Wochen gesperrt!). In diesen Sportarten wird nicht nur viel gedopt, bei den Footballern und Baseballern gehen mit der Materie Vertraute von der Mehrzahl der Aktiven als Doper aus (weil es alle tun…), es hat eine Akzeptanz auf allen Ebenen bis in die Verbände gefunden. Und da soll ein Ehrenkodey etwas ändern? Erinnert mich an die Mafiosi, die Samstags killen und Sonntags beten gehen…
Wie gesagt, Magness macht sich wirklich Gedanken und er sucht Ansätze die bereits VOR dem Dopingvergehen gteifen sollen. Bei Hochschulsportlern könnte das sogar Erolg haben, wenn nämlich ein Umdenken in der Gruppe stattfindet (Dopen wäre dann nicht cool sondern "uncool").
Glaubt hier jemand allen Ernstes, dass sich die bereits verfestigten Strukturen so auflösen lassen? In Italien hat man gegen die Mafia in einigen Fällen Erfolg, aber die Strategie muss ein konsequentes Vorgehen auf ALLEN EBENEN sein, inklusive der Forcierung eines Umdenkprozesses bei der Mehrheit der Beteiligten (also auch der Zuschauer!).
Ich habe den Artikel sorgfältig gelesen, die Argumente sind mir zum einen nicht neu, zum anderen bezweifele ich die Wirkung bei "Hardcore-Verbrechern". Wir werden des Dopings nie zu 100% Herr werden, es gilt aber auch die "Schulterzuckermentalität" bei den Zuschauern zu durchbrechen (Robert Harting hat dies mit seiner Video-Aktion ganz richtig erkannt). Dopingsündern würden sich nicht so wohl fühlen, wenn das Ertappt werden mit einer scharfen öffentlichen Ächtung statt eines Vertrages mit Nike (Gatlin) bedacht wird.
Ich entschuldige mich für das bewusste Ignorieren einer Sichtweise und Strategie (Magness) die ich nur für einen winzigen Baustein im Kampf halte. Ich bin definitv kein "law-and-order-Vertreter", dass laissez fair gegenüber dem Doping hat sich aber definitiv als Fehler erwiesen und unerwünschte Strukturen entstehen lassen.