26.07.2015, 11:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.07.2015, 12:05 von Natus_Vincere.)
(26.07.2015, 10:51) Atanvarno schrieb: Sind wir doch die Ewiggestrigen, die die Zeit überholt hat? Athleten und Zuschauern scheint's gefallen zu haben.
In dem Artikel steht auch, dass der Boden nicht geschwungen und damit mit Stadionbedingungen vergleichbar war Dabei ist schon beim Einspringen der Sand um das Brett bei jeder Schwingung auf und ab gehüpft, das hat man selbst aus der obersten Reihe gesehen.
Aber mal im Ernst, als ob sich da ein Athlet (jenseits des Menschenschlags Harting) hinstellen und die Veranstaltung kritisieren würde. Es ist ja trotzdem eine PR-Aktion gewesen - die die Sportler sicher für sich selbst gern mitgenommen haben und die die Sportart Leichtathletik nun einmal irgendwo auch dringend benötigt.
Ich habe Freitag wie Samstag vor Ort mit diversen TeilnehmerInnen, Redakteuren und sonstigen Aktiven Athleten gesprochen und fast(!) jeder sagte das Gleiche: "Für die Zuschauer ein geiles Erlebnis, ABER... (suboptimal für die SpringerInnen, der Anlaufsteg und das Brett waren nicht gut, ...)".
Auch wurde gesagt, dass es unschön war, dass man als TeilnehmerIn selbst gar nichts vom Wettkampf mitbekommen hat, da man ja hinter der Tribüne stationiert war. Neben dem Anlauf stand dann immer ein Wettkampfrichter mit einem Klemmbrett, welcher halbwegs instruiert hat. Man musste ständig um die Tribüne herum laufen, um zu sehen wo man gerade liegt. Auch das mit dem Zulaufen auf die Videowand war nicht so optimal. Aufs Brett soll man ja auch nicht schauen, man wird also fast automatisch etwas irritiert.
Das Publikum wurde anfangs instruiert, einfach nur kopflos Remmidemmi zu machen, wenn ein Athlet anläuft. Gerade in den ersten beiden Durchgängen der Frauen hat man gemerkt, dass dies die ein oder andere total aus dem Rhytmus gebracht hat. Wenige haben durch eigenes Anklatschen versucht, das zu unterbinden, wenn auch meist mit mäßigem Erfolg. Da erwarte ich einfach, dass man lieber auf sowas achtet, anstatt auf den Lieblingssong von XY.
Ganz persönlich möchte ich noch folgendes hinzufügen: es war zu voll. Bei der Hitze 3-4 Stunden eng an eng zu sitzen, kein Platz zum Durchqueren der Ränge, ein Getränkeservice der selber nicht zum Kunden kam, Securities welche auch noch die letzten Löcher stopfen wollten und schroffe Platzanweier, welche einen schon beim Erreichen der letzten Stufe des Aufgangs wegscheuchen wollten - das muss nicht sein. Noch viel persönlicher hätte ich auch kein Problem gehabt, wenn man 5€ Eintritt verlangt hätte. Wer den Weg außerhalb von Nürnberg angetreten war, wäre nicht deswegen zu Hause geblieben und die Veranstaltung hätte sich gut refinanziert.
Das klingt natürlich immer alles sehr negativ, aber natürlich teile ich trotzdem den Tenor, dass es ein cooles Event war. Auch als Teilnehmer, wenn man da auf dem Steg steht und von links und rechts Stimmung gemacht wird. Dafür macht man den ganzen Sport doch auch sehr gern und sowas bleibt auch positiver im Kopf hängen, als das x-te Sportfest auf dem Schulgelände in Garbsen und Co.
Nur ob das für den wichtigsten WM-Nominierungswettkampf geeignet war, das darf man bezweifeln.
Was mir noch wichtig ist: Auch den Moderator habe ich bei meinem ersten Fazit im Eifer des Gefechts wohl zu harsch kritisiert. Es gab hier und da immer mal kleinere Fehler, aber das ist ja dann doch Meckern auf hohem Niveau, zumal es so authentisch rüberkommt. Verbessern kann man trotzdem immer, trotzdem tut mir das Leid.
So, genug Text zu dem Thema