10.07.2015, 19:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.07.2015, 19:11 von icheinfachma.)
Im Fußball ist natürlich das Feld größer, sodass dort viel mehr gelaufen werden muss. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass unter Weltklassefußballspielern im Durchschnitt eine Muskelfaserverteilung von FT : ST=60:40 festgestellt wurde. Das deckt sich mit Weltklasse-800m-Läufern. (In Deutschland gibt es doch auch diesen 800m-Läufer, der 2014 bei der EM angetreten ist und in seiner Jugend eine Fußballschule besuchte.) Jedenfalls deckt sich das Fußballtraining ein Stück weit mit einem Mittelstreckentraining. Es wird überwiegend intervallartig mit anaeroben Phasen traniert, einige aerobe Trainingsbelastungen und eine gute Menge an Schnelligkeitstraining. Fast alle Ballübungen, die Fußballer machen, sind laufintensiv oder mit Sprints verbunden, sodass man nicht sagen kann, dass Fußballer ihre Kondition (Ausdauer, Schnelligkeit) weniger trainieren als Leichtathleten, nur dass sie eben einen Ball dabei haben. Die Ausdauerwerte der Profifußballer sind im anaeroben Bereich sicher enorm. Erst vor wenigen Tagen durfte ich an meiner Uni, als ein Neunkampf des Leichtathletikkurses der Sportstudenten stattfand, schnelle Zeiten bewundern: Es gewann ein Fußballer (2. Mannschaft eines Regionalligavereins, Stürmer) den gesamten Neunkampf, wobei folgende Leistungen bemerkenswert waren (wohlgemerkt alle innerhalb eines Neunkampfes, also Zehnkampf ohne Stabhoch):
alle handgestoppt -
100m - 11,4
400m - 51,0
1500m - 4:13
Und das in der Regionalliga! Seine beste Leistung sind hier die 400m; die 1500m/ 100m sind etwa gleichwertig (in Prozent von der deutschen und der Weltjahresbestleistung). Ich würde zu gern wissen, wie schnell unsere Fußballnationalmannschaft 400/800m läuft, aber sie werden wohl nur ein kleines Stück langsamer sein als die Leichtathleten. Würden sie nur geringe Trainingsänderungen vornehmen, nämlich Lauftechniktraining, teilweises Tartantraining und ein etwas spezielleres Tempolauftraining, dann würden sie unseren Leichtathleten wohl in nichts nachstehen.
Es ist ja auch logisch, dass, wenn die konditionellen Anforderungen im Fußball und Langsprint- / Mittelstreckenlauf ähnlich sind, die Fußballtalente gleichzeitig auch Mittelstrecken- oder Langsprinttalente wären. Natürlich ist mir klar, das das bei einem Torwart vielleicht etwas anders ist und dass ein Fußballer Ballgeschick und Taktik haben muss, aber auch die Kondition muss im Weltklassefußball perfekt passen, und das trifft dann wohl nur auf potenzielle Bundeskaderläufer zu.
alle handgestoppt -
100m - 11,4
400m - 51,0
1500m - 4:13
Und das in der Regionalliga! Seine beste Leistung sind hier die 400m; die 1500m/ 100m sind etwa gleichwertig (in Prozent von der deutschen und der Weltjahresbestleistung). Ich würde zu gern wissen, wie schnell unsere Fußballnationalmannschaft 400/800m läuft, aber sie werden wohl nur ein kleines Stück langsamer sein als die Leichtathleten. Würden sie nur geringe Trainingsänderungen vornehmen, nämlich Lauftechniktraining, teilweises Tartantraining und ein etwas spezielleres Tempolauftraining, dann würden sie unseren Leichtathleten wohl in nichts nachstehen.
Es ist ja auch logisch, dass, wenn die konditionellen Anforderungen im Fußball und Langsprint- / Mittelstreckenlauf ähnlich sind, die Fußballtalente gleichzeitig auch Mittelstrecken- oder Langsprinttalente wären. Natürlich ist mir klar, das das bei einem Torwart vielleicht etwas anders ist und dass ein Fußballer Ballgeschick und Taktik haben muss, aber auch die Kondition muss im Weltklassefußball perfekt passen, und das trifft dann wohl nur auf potenzielle Bundeskaderläufer zu.