29.09.2025, 09:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.09.2025, 10:02 von mariusfast.)
(29.09.2025, 08:50)Reichtathletik schrieb: Puh... viel Text...
Also die Abwehrkämpfe gegen GA sind ja nicht neu. Und auch ein bisschen Ergebnis von "Wie man in den Wald hineinschreit". Denn, wie bereits andere hier schrieben: Sich hinstellen und sagen: Alles scheiße, aber wir geil und die Zukunft. – nicht gerade eine Basis für Kooperation. Zumal das der Tonfall war, denn es in den vergangene Jahren schon von vielen Akteueren gab, die meisten sind vergessen. Fast jeder neue Verein will "endlich Leistungssport möglich machen".
Dazu gehört für mich aber mehr als Athleten 100 Euro für einen Landesmeistertitel zu geben.
Besser: Trainer ausbilden, Veranstaltungen organisieren, etc...
Sei es drum: Die anderen Vereine jammern auch auf schwachem Niveau. Wenn Athleten ween 500 Euro wechseln, leistet man als Verein bisher wohl auch nicht viel. Niemand ist daran gehindert, sich selbst finanziell besser aufzustellen. Und vor allem: Bessere Vereins-Infrasturktur zu haben. Wenn ich ein gutes Team, gute Trainer, Physio, etc. in meinen Reihen habe, wird ein leistungswilliger Athlet auch bei mir bleiben, wenn es weniger Geld gibt, weil das die wirklich entscheidenden Faktoren sind.
Ich warne aber auch davor zu sagen, nur Ehrenamt wäre leistungssportfeindlich. Zum einen sehe ich in Deutschland verkrustete Strukturen oft eher im Hauptamt, weil hier Leute Angst haben Jobs zu verlieren (siehe Kommentar zu Athleten Anwerben, damit ein Stützpunkt erhalten bleibt. In einer freien Wirtschaft würden nicht die Athleten weg müssen, sondern die Trainerstelle dort geschaffen, wo die Athleten sind). Zum anderen kann auch ehrenamt sehr schnell entscheiden. Schnell/langsam ist keine Frage des Jobs.
In dem hier geposteten Interview von S. Rees et al. hieß es ja, dass die OS, wie bspw. Stuttgart, die besten Ressourcen und Bedingungen hätten. Als Beispiel wurden erfolgreiche Medaillengewinner genannt, die dort trainieren. Dann müssen halt die Trainer und Athleten irgendwie dahin oder willst du jetzt in jedem Kaff ne Halle bauen? finde ich auch gut. Es ist jedoch komplett unrealistisch, dass das kleine Vereine finanzieren können.
Zudem haben wir halt wenige Trainer, die in der Lage sind, Topathleten zu trainieren/dahin zu bringen. Dieses Problem löst man am Effizientesten durch Zentralisierung.
In der "freien Wirtschaft" ist es ja auch so, dass selbst Ingenieure etc. teilweise Ressourcen benötigen um zu arbeiten. Es hat ja auch seine Gründe, wieso alle in die Städte ziehen. Weil da eben die Standorte der Firmen dort sind
(ja hat auch noch andere Gründe wie mehr Nachfrage durch Konsumenten für die Dienstleistungsjobs oder Gewerbesteueranreizkonkurrenzkampf der Städte aber anderes Thema).
Ehrenamt nicht leistungssportfeindlich? Bist nicht du derjenige, der hier postuliert, dass jeder Athlet für eine U-18 DM Teilnahme bereits Trainer mit div. Scheine haben muss? Du meinst die Vereine sollen dann investieren (wofür ja i.d.R. nichts monetäres dabei rauskommt als Ertrag) und die Trainer sollen dann deshalb dankbar sein als Trainer arbeiten zu dürfen und kostenlos ausgebeutet werden. Weil das ist Ehrenamt= unbezahlte Arbeit für top ausgebildete Fachleute. Das heißt man muss neben seinem Vollzeitjob noch eine genauso gleichwertige Arbeitsleistung erbringen. Zudem können das ja auch nur Leute machen, die noch Kapazität haben. Es ist also quasi Luxus. Jemand, der noch X Nebenjobs haben muss, um seine Familie zu ernähren, wird das i.d.R. nicht machen. Wieso ist das nicht leistungssportfeindlich?
“Anything we can actually do we can afford” Keynes