09.09.2025, 11:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.09.2025, 11:49 von mariusfast.)
(09.09.2025, 10:44)RunSim schrieb:(09.09.2025, 09:41)Straßenläufer schrieb:(09.09.2025, 08:40)dominikk85 schrieb: Gibt es eigentlich Beispiele wo eine sehr frühe Spezialisierung auf Langstrecken funktioniert hat?
Also wo Athleten bereits vor dem 14/15. Lebensjahr oder so voll auf Langstrecke setzen und trotzdem langfristig Erfolg haben?
Ich würde vermuten das es am besten ist im präpubertären alter vielseitig Richtung blockmehrkampf und Sprint zu trainieren und dann vielleicht mit 11,12 langsam anfangen kurze mittelstrecken zu machen (600, 800, 1000), aber weiterhin auch sprint und dann langsam mehr Richtung Mittelstrecke zu verschieben wenn talent und Interesse eher dort sind.
Gibt es denn Athleten die schon mit 12 vor allem Straßenlauf 5 kilometer plus gemacht haben und am Ende gut geworden sind?
Julia Ehrle hat im Schwarzwald als 12-jährige bereits Damenrennen über 10km gewonnen.
Ob man bei ihr im aktuellen Alter (Jahrgang 2007) bereits von 'langfristigem Erfolg' sprechen kann, darüber kann man natürlich unterscheidlicher Meinung sein.
So ein Beispiel ist (noch) kein Beispiel für eine frühe Spezialisierung, die erfolgreich war.
Genau darum geht es ja. Mit 18 Jahren sind solche SportlerInnen mindestens national sehr erfolgreich.
Aber es ist halt die Frage, wie die Entwicklung bis zum Alter von 23/25 Jahre weitergeht.
Folgen vermehrt Verletzungsphasen, wie viel verbessert sich die/der SportlerIn jedes Jahr noch, kann die/derjenige auch Rennen gewinnen ("Endspurt-Qualitäten" bei nationalen/Internationalen Meisterschaften) etc.
Wenn man diese Frage positiv beantworten kann, dann handelt es sic mMn umeine erfolgreiche frühe Spezialisierung.
Hier ein junger Sportler, dessen Ergebnisse ich ab und an verfolge, Per August Halle
https://www.hdsports.de/fun/ist-dieser-1...derlaeufer
mit 12 Jahren
33:18/10 Kilometer
16:13/5km
mit 13 Jahren
32:43/10 Kilometer
15:52/5km
mit 15 Jahren
31:54/10km
15:30/5km
Natürlich... die Leistungen sind saustark für das Alter. Es stellt sich aber die wichtige die Frage, welche Verbesserungen in den nächsten Jahren möglich sind.
Ich habe die Ergebnisse nicht im Kopf, aber auf 1500m waren die Zeiten und Verbesserungen nicht so gut und ich hatte das Gefühl, dass die Unterdistanz-Fähigkeiten ihn demnächst limitieren können. Nicht in 2 Jahren, eher in 5 plus x Jahren, wo es wirklich interessant wird.
Etwas off-topic:
Ich persönlich, aber das ist nur meine persönliche ethische Überzeugung, finde es einfach nicht altersgerecht, wenn Kinder mit 12 Jahren schon viel "stumpf trainieren. Per August läuft schon viel auf dem Laufband, nimmt regelmäßig Laktatmessungen vor.
Als Vater von zwei kleinen Kindern sehe ich das natürlich durch eine gefärbte Brille.
Ich bin zwar Befürworter von Leistungssport, aber raus in die Natur, vielseitige Bewegung, viele Sportarten. Das finde Ich persönlich super in jungen Jahren.
Aerobes Training würde ich nicht spezifisch und auch nicht zielgerichtet durchführen. Wenn das Kind Bock auf 30 Minuten Inline Skaten hat, kein Problem. 1h Fahrradtour, klaro. Klettern/Bouldern, was recht kraftbetont ist, na klar.
Aber eben alles nebeneinander und ohne konkreten Trainingsplan, je nachdem, an was das Kind Spaß hat.
Kurz gesagt: bewegen, bewegen, bewegen.
Auch motorische Grundfähigkeiten "trainieren". Und alles, was schnell ist, finden Kinder meistens eh viel geiler als langsam und lange.
Zu Verletzungen und zu Alina Reh: Es gab halt in der Geschichte der Deutschen Leichtathletik noch nicht viele, die jemals besser auf 10 KM liefen als sie. Auch internationale Medaillien hat sie schon gewonnen. Also ein bisschen schwer sie als Negativbeispiel zu nehmen? (natürlich hätte man bei ihr noch parallel zum reinen aeroben Training mehr an ihren Grundfähigkeiten arbeiten müssen). Reh machte ihre Dauerläufe schon sehr früh zügig.
Ich sehe übrigens nur eine große Verletzungshistorie bei den meisten Läuferinnen, die wir derzeit haben. aber keine Korrelation mit ob jemand vom Straßenlauf kam oder nicht. Wenn Koko vom Straßenlauf gekommen wäre, hätte man sie jetzt auch aufgelistet.
Nicht nur vom reinen Straßenlauf, sondern auch Von der "klassischen allgemeinen Leichtahtletik" kommen ja im Laufbereich in DE die Wenigsten (mir fällt für die Langstrecken nur H. Klein ein, die auch schon bei den Blockmeisterschaften U-16 erfolgreich war, aber schon immer mit Stärken auf die Laufdisziplinen) . In anderen Ländern kann das ja anders sien. Die meisten in De sind Quereinsteiger (meistens aus anderen Sportarten) so ab der U-16 bis U-18 (H. Pfeiffer, Fehr (ab 13 J.), Burkard etc.). Bei denen dann natürlich noch neben der Spezialisierung die Grundfähigkeiten ausgebildet wurden ( oder es wohl zumindest versucht wurde wie bei Pfeiffer). Aber sie waren sofort (meistens mit schnellem Erfolg, da es ja in De wenige gibt, die bereits vor der U-14 laufen trainieren) reine Läufer und haben keine anderen Disziplinen im Wettkampf gemacht (und die Meisten jetzt auch nicht im Training angefangen haben noch Weitsprung etc. zu lernen..).
Beispiel für erfolgreiche Jahre in der Jugend: Maja Rehberg: 18:06 in der W14 und 6:48 über 2000 M. Aber auch ihre Erfolge im U-18 und U-20 Bereich würde ich wie schon beim Hanau Beispiel eher der Kategorie zuornden, dass sie halt einfach mehr Trainingsjahre hatten als die anderen und jetzt nicht unbedingt auf ihr Talent. Dennoch hat qualifizierte sie sich später für Olympia in Rio und für die EM in Amsterdam (Finale bei der EM) 2016 bei den Aktiven
Noch ein Beispiel bezogen auf den Straßenlauf ist Simon Boch. Lief auch schon immerhin unter 18 Minuten in der M12 auf 5000M (über 2000 6:50 mit 12, 6:37 mit 13, Boch 5 KM M14 16:16). Er war schon immer reiner Läufer und gab in der Grundschule an als Traumberuf Olympionike und Läufer zu werden. Er war beim Unterkirnacher Lauftreff und nahm an regelm. Long Runs teil (ich meine mich zu erinnern in Überlänge und wenn ich mich richtig erinnere mal einen Marathon). Dennoch trainierte ihn sein Vater auch für die Bahndistanzen. Seine Schwäche war aufgrund seinem dünnen und kleinen Körper natürlich die Unterdistanzen. Er war bereits Teilnehmer bei der U-20 Cross EM im ersten Jahr der U-18 (also als JG. 94 Athlet gegen JG. 91 und 92 wie Fehr, Benitz als Konkurrenten). Er lief schon im ersten U-18 Jahr 31:58 auf 10 KM (übrigens Rang zwei nahm Motschmann ein, der sich mit Boch ab der M-14 bereits in der deutschen Bestenliste konkurrierte und aus dem Sportinternat kam und auch über die die Qualität in der Dauerläufen kam, da er nach eigenen Aussagen weniger Talent au fden Unterdistanzen hatte wie Lawnik oder seinem Bruder Lukas. Er ist der Einzige, der übrig geblieben ist). Boch & Motschmann M14 Rang 1 und 2 DLV Bestenliste 2010: 9:42, 9:44 3000 M;
Grundsätzlich fallen mir mehr Athleten aus der M14/ M15 Bestenliste (bspw. Ringer) auf, die über die Langstrecken schon relativ vorne waren und in der Aktivenklasse übrig bleiben als über die 800/1000 Meter (über die Mittelstrecken sind auch Namen, die man nie wieder hörte und dann später in der U-18 keine Chance gegen welche hatten, die im Schüleralter noch Sprint gemacht haben). Aber das kann auch mein subjektiver Blick gewesen sein und natürlich keine repräsentative Erhebung.
“Anything we can actually do we can afford” Keynes