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Der Meisterschaftsrekord über 800 m von Kemper mit 1:44,90 datiert aus 1966, ist also 59 Jahre alt – unfassbar, oder???

In keiner anderen großen Leichtathletiknation dürfte es einen vergleichbar alten Rekord geben.

Das liegt aber auch am DLV. DDR-Meisterschaften werden in dieser Statistik nicht berücksichtigt, Olaf Beyer 1981 in  Jena 1:44.31.

Naja, das hat bestimmte Gründe. Wobei auch in der Westleichtathletik in den siebziger und achtziger Jahren ordentlich gedopt wurde. Nur halt nicht staatlich verordnet und flächendeckend.

Der Unterschied ist vielleicht nur, dass die Stasi penibel Buch geführt hat. Bei den Dopingtests ist m. E. Kaum etwas rausgekommen. Die haben offensichtlich nicht gewirkt, in der DDR, BRD, USA, Sowjetunion usw.

Nein, da bin ich komplett anderer Ansicht. Im damaligen Ostblock war der Sport mit aber vor allem gegen "den Westen" Staatsdoktrin. Man wollte den Klassenfeind übertrumpfen und zwar mit wirklich allen Mitteln.  Da gibt es mittlerweile auch zahlreiche Ausarbeitungen (und Zeugenaussagen der Dopingopfer) zu diesem Thema. Das Doping war staatlicherseits gelenkt und hier kommt jetzt der zweite entscheidende Unterschied, die Verabreichung der Mittel begann schon sehr früh im Kind- und Jugendalter. Fragen Sie doch die zahlreichen ehemaligen Athletinnen und Athleten, die bis heute unter den massiven gesundheitlichen Folgen zu leiden haben.

Im Westen, auch in der Bundesrepublik wurde auch, vor allem in den siebziger bis in die neunziger Jahre hinein viel gedopt. Analog zu den USA wurde das aber über Trainingsgruppen verbunden mit Ärzten und Laboren gehandhabt.

Hier fehlte allerdings sowohl das staatlich verordnete Dopingprogramm, der brutale Zwang und Druck auf die Sportler und die systematische Manipulation bereits im Kindes. und Jugendalter.

Wie gesagt in dieser Zeit wurde besonders viel betrogen, auch weil eben kaum bzw. falsch kontrolliert wurde.