06.03.2025, 15:05
(06.03.2025, 09:42)eierluke2 schrieb: Da wurde ich vielleicht etwas missverstanden. In der alltime list gibt es
1) Duplantis (Generationentalent, Jg 99)
2) Lavin (kein Genertaionentalent, hatte wohl eher einmal den Sprung seiones Lebens, Jg 86)
3) Bubka (Generationentalent, Jg 63)
und den Rest (next level) 6,07 oder weniger.
Bubka oder Duplantis wären ohne ihre besondere Athletik sich nicht so überragend.
Ich nehme natürlich gerne das überragende Talent, das ist aber wohl nicht steuerbar, gibts nicht wie Sand am Meer.
Mein Rechnung ist einfach viel bescheidener. Ziel wäre es den nächsten next level Springer zu identifizieren und zu auszubilden. Finden wir heute den 14 Jährigen, der dafür in Frage kommt, kann er in 11 Jahren als 6,07 Springer Olympia gewinnen (Dann ist Duplantis 36 und wird wohl nicht mehr alleiniger Herr der Lüfte sein).
7,80 weit (oder wer will 10,75 über 100 m) sind deutlich unter Duplantis/ Bubka Niveau - für 6,07 dürfte es aber genug sein. Wichtig wäre, dass das künftige Talent nicht erst mit 14 anfängt zu turnen. Blech und BoKanda sind echt gute Athleten (und zugegeben echte Brecher) aber diese turnerische Leichtigkeit fehlt schon ein wenig.
Um Ausgangswerte auf andere Disziplinen hochzurechnen versuche ich immer die Top Mehrkämpfer heranzuziehen, weil die überall aktuelle Top Werte als PB haben und nicht irgendeinen 100 m Lauf als B-Jugendlicher oder so.
Ich frage mich natürlich wie hoch Ehammer springen würde, hätte er sich vor 6/7 Jahren auf Stabhoch konzentriert ...
und aus meiner Sicht wäre es halt dann wichtig mit den talentierten 14 Jährigen die Priorität absolut auf der Schnelligkeitsentwicklung (d.h. hochqualifiziertes Sprinttraining) zu haben, getreu dem Motto "it's all about Speed". Und lieber weniger Turnen.
Nochmal ein kleiner Exkurs in die Physik des Stabhochsprungs. nur 3% mehr Anlaufgeschwindigkeit (10.6m/s anstatt 10.3m/s) bedeutet (proportional zu v^2) 6% mehr kinetische Energie und damit 6% mehr potentielle Sprunghöhe. 6% im Bereich um 6m sind 35cm, also genau die Differenz zwischen einem 5,90m Springer wie Blech oder Lita Baehre und Duplantis.
Und zum Turnen habe ich eine Aussage meines Ex-Trainers, der immerhin mal einen Springer in die Weltspitze (mehrfacher DM und Olympia-Finalist) gebracht hat, im Kopf, die sinngemäß aussagte, dass die Bedeutung des Turnens erheblich überschätzt wird. Was es braucht, ist ein Felgaufschwung mit Durchturnen in den Handstand mit signifikanter Unterstützung durch den sich streckenden Stab. Das sind keine turnerischen Höchstschwierigkeiten, sondern eher Basics. Man muss mE keinen Gienger-Salto am Reck turnen können um 6m zu springen. Ohne die notwendige Schnelligkeit geht es aber absolut nicht.

