06.09.2024, 09:18
(05.09.2024, 08:32)eierluke2 schrieb: Sehr gute Gedanken Diak!
Vor Jahren hatte ich mir schon eine gezieltere Steuerung zu den richtigen Disziplinen gewünscht.
Es gab z.B. über 400 Hürden vor Warholms und dann Sambas sub 47er Zeiten über mehrere Jahre bis ca. 2017 eine Flaute. Bedeutende Medaillien waren schon eingewickelt mit Schleife drum, wir haben die Geschenke aber nicht angenommen, weil wir Leuten mit sub 45,50 flach Potential erlaubt haben auf der Flachstrecke weiterhin in der Bedeutungslosigkeit rumzueiern.
@Gertrud: interessant, die BWS Fehlstellung ist mir vor 6 Jahren in Berlin auch aufgefallen, ich finde aber, dass er inzwischen muskulär ordentlich zugelegt hat, so dass er die Fehlstellung ansatzweise korrigieren konnte oder es dadurch zumindest nicht mehr so augenscheinlich ist.
Ich bin grundsätzlich ein großer Fan der auf Vielseitkeit ausgelegten Nachwuchsförderung. Stabhoch ist aber eine Ausnahme, weil die Technik so komplex ist muss entweder frühzeitig begonnen werden - oder alternativ müsste man zumindest frühzeitig das Kleinhirn anregen mit komplexen zubringeneden Bewegungsmustern.
Torben Blech z.B. war ein Supermehrkämpfer, hat Speed und Kraft und genug Sprungkraft, wäre eigentlich ein logischer 6 m Springer - aber die Spezialisierung kam wohl ein wenig zu spät.
Ich selber habe auch mit Stabhoch zu spät angefangen. In den Stab bin ich zwar reingegangen als gäbe es kein morgen, doch das turnerische Element mit Kopf unten und Füßen nach oben zu arbeiten war mir nicht recht geheuer. Das trainigsseitige Problem lässt sich aber nicht darauf schieben, dass wir im Heimatverein erst spät eine Anlage anschafften. Die braucht es gar nicht zwingend. Solche Bewegungserfahrungen hätte ich einfach rechtzeitig woanders (bei anderen Übungen) erwerben müssen. Es hat sich nur niemand über so etwas Gedanken gemacht. Das Know-how bestand lange Zeit eher im läuferischen Bereich
[Im Verein gab es dafür tolle einsatzfreudige Idealisten, die meine Werte nachhaltig geprägt haben - leider ohne dass ich es als Jugendlicher schon angemessen gewürdigt und gedankt habe.]
Bezüglich der Thematik warum "mittelklasse" Sprinter sprich 10.20-10.40 oder 400m 45.5-46.0 (bitte nicht als respektlos empfinden das sind natürlich extrem gute Leistungen die extrem viel training benötigen und von 99,9% der Leichtathleten nie erreicht werden, aber man hat halt keine Chance international ein Halbfinale oder mehr zu erreichen) es nicht auf anderen Strecken probieren ist imo ein Problem der extreme Fokus auf die staffeln.
Wenn du mit 21 ne 10.38 läufst und dich fragst ob es Sinn macht die Strecke zu wechseln wird wahrscheinlich der BT auf dich zugehen und sagen "ach komm schon, du musst dich nur um etwas mehr als eine Zehntel verbessern dann kommst du in den staffel Pool für olympia, das kannst du schaffen".
Aus Sicht der sprint BT macht es natürlich Sinn wenn wir immer 6-7 Leute im staffel Pool haben die ne einigermaßen ansprechende Leistung bringen, es ist viel wert wenn sich einer verletzen kann und die Nummer 4 dennoch nicht so stark abfällt und generell ist diese Breite auch die Stärke der deutschen staffeln, aber mit Ausnahme der 4×100 der Damen ist da in den letzten Jahren nicht so viel bei rumgekommen, aber es werden sehr viele talentierte Leute im sprint gehalten mit der Aussicht es mal in die staffel zu schaffen.
Das ist natürlich in Ländern wie den USA anders weil du da mit ner 10.2 oder 11.2 bei den Frauen überhaupt nichts reißen kannst und daher eher mal die Strecke wechselst.
Bei mihambo (pb 11.21) sieht man ja was gehen kann wenn es eine athletin mit 11.2 speed in anderen Disziplinen probiert.
Wer weiß wie viele 10.3/11.3 sprinter(innen) was über 400m, Hürden oder in Sprüngen was hätten reißen können, oder 400m Läufer entsprechend über 400h oder 800m.
Wobei wir ja immerhin eine gute mehrkampf Kultur haben wo ja auch der eine oder andere spezialist herkommt (Blech, gambetta..), da sollte man mal positiv erwähnen.