21.08.2024, 14:39
(21.08.2024, 13:38)frbcrane2 schrieb:(21.08.2024, 11:37)Reichtathletik schrieb: Das ISTAF ist für mich "Fan Service". Man kann die Deutschen Mal sehen oder vor Ort auch vielleicht treffen. Es ist für mich aber kaum geeignet, "neue" Fans für die Leichtathletik zu generieren. Es ist einfach so unfassbar offensichtlich, dass es um nichts geht – die Saison ist durch, die Felder sind meist so, dass die Platzierung im Vorfeld weitestgehend klar ist. manchmal werden irgendwelche absurden Weltrekorde aufgestellt (2000 m Hindernis Gesa. Ist schön, weiß aber jeder selbst, dass es daran liegt, dass es kaum gelaufen wird und damit direkt wenig wertig).Zum einen ist "geht um nichts" falsch, denn immerhin gibt es Weltranglistenpunkte/Normen für Tokio, zum anderen gilt das für alle Meetings nach Paris. Es gab auch schon "richtige" Weltrekorde beim ISTAF, Wlodarczyk 2014 z.B.
Ist halt ein "Stadionfest" nicht wirklich ein Wettkampf.
Der entscheidende Punkt ist aber, deutsche Athleten können sich einem größeren TV-Publikum präsentieren, das ist in der DL beim Pay-TV nicht der Fall. Dieses Publikum besteht eben nicht nur aus Foren-Fans, die jedes Ergebnis einschätzen können, sondern auch aus Casual-Fans, die sich für ein enges 800m Rennen um 2:02 Bereich begeistern, solange ein paar Deutsche vorne mitlaufen.
Ja und nein zugleich... Ich bin da etwas hin und her gerissen.
Einerseits ist es wichtig und gut, "lokale" (in dem Fall nationale) Vorbilder einem großen Publikum zu präsentieren. Allerdings muss dass dann entweder eine Art "initiale" Begegnung sein (und die Athleten entsprechend in der Folge auch häufig in Deutschland anzutreffen sein, dass man Fan werden kann) oder es sind eben bereits Stars, die man mal hautnah erleben kann (da geht es dann aber eher um das Vor-Ort-Publikum, denn im TV ist es egal ob Malaika in Berlin oder in Rom springt).
Es darf aber auch nicht "zu leicht" werden. ich erinnere mich an eine Ausgabe vor ein paar Jahren, wo gefühlt jeder Wettkampf so konsturiert war, dass der/die Deutsche gewinnt, also keine echte Konkurrenz im Speer, über die Hindernisse, im Frauen-Sprint, etc... Das merkt man dann als Zuschauer dann auch schnell, vor allem wenn man die Erfolgsbilanz der Deutschen aktuell kennt.
Nun das andererseits: Ich glaube zumindest die junge Generation, die wir ja vorrangig als potentielle künftige Talente, Ehrenamtliche und "Kunden" gewinnen wollen, interessiert es gar nicht mehr so sehr, welchen Pass ein Athlet hat. Es beschwert sich im Fußball auch kaum noch jemand wenn ein deutscher Nationalspieler durch einen ausländischen Spieler "ersetzt" wird. Wenn ich in unseren Schülergruppen nach "Vorbildern" frage oder wem sie so online folgen dann sind das auch deutsche Namen (die üblichen Verdächtigen und ein paar Überraschungen), aber vor allem sehr viele ausländische Stars: US-Sprinter, Ingebrigsens, die britischen Mittelstreckler. Will heißen: Wichtiger als die Nationalität ist der Wettkampf und die einzelnen Persönlichkeiten.