19.08.2024, 09:15
Danke, RunSim – sehr viel richtiges/wichtiges drin! Ich bin auch immer wieder erschrocken, wie viele 400-Meter-trainer bzw. -Athleten denken, sie trainieren ihr aerobes System und dann 3 oder mehr Minuten stehen(!). Wir reden für die VO2max und auch die Schwelle eigentlich von aktiven(!) Pausen, die kürzer sind als die Belastungszeit. Dafür ist die Intensität/Geschwindigkeit im Vergleich zur Wettkampfgeschwindigkeit für 400m bzw 800m sehr gering.
Das ist nicht nur von der DSHS belegt, sondern zahlreich, auch vom IAT und wenn man Deutschen allgemein nicht glauben will, kann man auch ins Ausland schauen. Aber aller wissenschaftlicher Fakten zum Trotz "glauben" Trainer/Athleten dann oft "ne, das ist zu langsam" oder "ne, so kurze Pausen gehen nicht". Da sind wir Leichtathleten manchmal nicht weit weg von Klimaleugnern im Auftreten...
Es ist aber ein bisschen auch hausgemacht, weil Lauf und Sprint ja nicht miteinander reden, bzw. mehr darauf abzielen, dem anderen zu beweisen, dass man auch "dessen" Disziplin besser kann, als er. Wie gerne wollen Lauftrainer über 400 Meter rocken oder 400-Meter-Coaches auch die 800 Meter dominieren. Und dann wird es auch schnell dogmatisch, weil dann auf gar keinen Fall ein Dauerlauf dabei sein soll oder es möglichst wenig Wochenkilometer sein sollen oder andersherum...
Wir würden alle besser fahren, wenn nicht der Trainer vorgibt, wie alle in der Gruppe trainieren zu haben, sondern der Trainer sich die individuellen Athletentypen anschaut und das Training entsprechend anpasst. Dann müssen vielleicht auch mal zwei aus der gleichen Gruppe was unterschiedliches machen...
Bei uns ist eher so als würde ein Fußballtrainer sagen: Ich stehe für Offensivfußball, alle Spieler müssen als Mittelstürmer trainieren, sogar der Torwart.
Zum Thema Kommunikation dazu übrigens auch typisch deutsch: Es gibt inbesondere zum Bereich 400/800-Meter eine ganze Reihe an Untersuchungen und Konzeptionen. Nur sind die oft man will fast sagen "gehein". Da werden mitunter sogar die Disziplintrainer, die es betrifft, nicht eingeladen zum Austausch oder Landes- oder Heimtrainer, die gerne etwas über die Überlegungen wissen wollen, abgekanzelt, dass sie das nichts angehe. Manchmal spielt da wohl die Sorge mit, ein "unterklassiger" Trainer könnte mehr wissen oder mitbekommen, dass ein "Spitzentrainer" auch Wissenslücken hat (so what, sind alles nur Menschen!). Manchmal ist es Stolz, manchmal Arroganz, manchmal sind es einfach Befindlichkeiten. Im Ergebnis kommen dann auch mal zwei Runden nebeneinander zum gleichen Ergebnis, das man miteinander schon schneller und auf breiterer basis haben könnte. Und vor allem bleiben so durchaus richtige und wichtige Anmerkungen für das Training im Vereinstraining außen vor und etwas später wird sich dann beschwert, dass dort die Grundlagen nicht richtig gelegt werden.
Das ist nicht nur von der DSHS belegt, sondern zahlreich, auch vom IAT und wenn man Deutschen allgemein nicht glauben will, kann man auch ins Ausland schauen. Aber aller wissenschaftlicher Fakten zum Trotz "glauben" Trainer/Athleten dann oft "ne, das ist zu langsam" oder "ne, so kurze Pausen gehen nicht". Da sind wir Leichtathleten manchmal nicht weit weg von Klimaleugnern im Auftreten...
Es ist aber ein bisschen auch hausgemacht, weil Lauf und Sprint ja nicht miteinander reden, bzw. mehr darauf abzielen, dem anderen zu beweisen, dass man auch "dessen" Disziplin besser kann, als er. Wie gerne wollen Lauftrainer über 400 Meter rocken oder 400-Meter-Coaches auch die 800 Meter dominieren. Und dann wird es auch schnell dogmatisch, weil dann auf gar keinen Fall ein Dauerlauf dabei sein soll oder es möglichst wenig Wochenkilometer sein sollen oder andersherum...
Wir würden alle besser fahren, wenn nicht der Trainer vorgibt, wie alle in der Gruppe trainieren zu haben, sondern der Trainer sich die individuellen Athletentypen anschaut und das Training entsprechend anpasst. Dann müssen vielleicht auch mal zwei aus der gleichen Gruppe was unterschiedliches machen...
Bei uns ist eher so als würde ein Fußballtrainer sagen: Ich stehe für Offensivfußball, alle Spieler müssen als Mittelstürmer trainieren, sogar der Torwart.
Zum Thema Kommunikation dazu übrigens auch typisch deutsch: Es gibt inbesondere zum Bereich 400/800-Meter eine ganze Reihe an Untersuchungen und Konzeptionen. Nur sind die oft man will fast sagen "gehein". Da werden mitunter sogar die Disziplintrainer, die es betrifft, nicht eingeladen zum Austausch oder Landes- oder Heimtrainer, die gerne etwas über die Überlegungen wissen wollen, abgekanzelt, dass sie das nichts angehe. Manchmal spielt da wohl die Sorge mit, ein "unterklassiger" Trainer könnte mehr wissen oder mitbekommen, dass ein "Spitzentrainer" auch Wissenslücken hat (so what, sind alles nur Menschen!). Manchmal ist es Stolz, manchmal Arroganz, manchmal sind es einfach Befindlichkeiten. Im Ergebnis kommen dann auch mal zwei Runden nebeneinander zum gleichen Ergebnis, das man miteinander schon schneller und auf breiterer basis haben könnte. Und vor allem bleiben so durchaus richtige und wichtige Anmerkungen für das Training im Vereinstraining außen vor und etwas später wird sich dann beschwert, dass dort die Grundlagen nicht richtig gelegt werden.