(22.07.2024, 18:05)frontrunner800 schrieb: Conclusio:
Hodgkinson sollte bei einem Weltrekordversuch die erste Runde knapp unter 56 angehen und dann das Tempo so gut wie möglich halten.
Für einen erreichbaren Weltrekord ist ihre 400 m Zeit nicht superschnell. Wie schon zurecht gesagt, ist die Schonzeit zu beachten. Bei einer 55,5 oder gar noch einen Tick schneller, wird sie das Tempo auf den letzten 200 m nicht halten können. Eine Schonzeit von nur 3,5 ist brutal und kann meist nur von 800 m / 1500 m Typen gestanden werden (was Hodgkinson nicht ist).
Die Aussagen von Peter Coe sind natürlich auch noch heute von großer Bedeutung, er hat in den mittleren Achtzigern intensiv mit dem amerikanischen Physiologen Dr. David Martin zusammengearbeitet.
Diesbezüglich ist es interessant, sich zwei Typen näher zu betrachten.
Coe lief bei seinem Weltrekord mit einer Bestzeit von 46,87 die erste Runde in ca. 49,6 durch ( hinter Konchellah). Das entspricht einer Schonzeit von 2,73 sek. ! Die zweite Runde lief er in ca. 52 sek - wobei er die dritten 200m in 25,3 und die letzten 200 in 26,7 absolvierte. Er konnte das Tempo letztlich also nicht halten. Die Spitze hatte er bei 500m genommen.
Rudisha leistete sich nach User ‘Laktat’ eine Schonzeit von 3,74 sek. (Sofern man seine Bestzeit über 400 nicht aus 2010, sondern aus 2013 nimmt, kommt man auf eine Schonzeit von 4,13sek) Was die Rennverläufe betrifft, zeigen sich jedoch interessante Ähnlichkeiten. Nach seiner Durchgangszeit von 49,28 (von der Spitze) entfernte sich Rudisha bei ca. 500m von seinen Gegnern. Für die dritten 200m brauchte er 25,02 und legte die letzten 200m in ca. 26,6 sek zurück. Er konnte sein Tempo am Schluss ebenfalls nicht halten - aber die Konkurrenz war bereits ‘abgefault’. Die zweite Runde lief er in 51,62. Coe hatte also eine Differenz zw. Runde Eins und Zwei von 2,4 sek, während sie bei Rudisha 2,32 sek betrug.
Wer wollte nun behaupten, dass Coes Vater gänzlich falsch lag. Trotzdem glaube ich, dass der Typ ‘Rudisha’ die besseren Voraussetzungen hätte, um noch eine kleine Schippe draufzulegen.
Alle Beteiligten, die Zuschauer nicht weniger als die Aktiven, nehmen Teil an der Zelebration des Ungewissen ...
(Martin Seel)