17.07.2024, 17:41
(16.07.2024, 12:39)said88 schrieb: Längere Schritte dauern bei gleichem Lauftempo natürlich auch länger - deshalb versteh ich nicht was das mit den 0,83 Sekunden Zeitersparnis (104 / 252 * 2) soll.
Bodenkontaktzeit bedeutet Geschwindigkeitsverlust aufgrund einer kleinen Bremswirkung vor der erneuten Beschleunigung, es gilt diesem Manko entgegenzuwirken, um die minimal verlängerte Zeit durch den längeren Schritt zu kompensieren > sonst ließe sich auch die Schrittfrequenz nicht gleich halten.
Simples Rechenbeispiel:
Das Tempo 800 m WR beträgt 7,92 m/s oder 7,9 mm / 1000s.
Für die 2 cm Längengewinn je Schritt müssen also 1,6 Tausendstel/s je Schritt gewonnen werden und mit den weniger benötigten Schritten sowie der verringerten Bremswirkung in der Summe verrechnet werden … Am Ende käme logischerweise ein höheres Tempo heraus, wie bei jedem Rekord.
Biomechanisch kein Teufelswerk, wenn auch beileibe nicht einfach, schließlich gilt es auch den Athleten zu "optimieren" (Er / Sie muss die höhere und veränderte Belastung, z.B. durch einen geringfügig veränderten Fußaufsatz vertragen - Stichwort Achillessehne - sowie eine eventuelle Trainingsveränderung). Gelingt diese Anpassung, muss man auch die effizientere Laufgestaltung be- / einrechnen > die fällt recht unterschiedlich aus, aber wir befinden uns erst am Anfang.
Ich wage die Prognose, dass auch die Mittelstreckenrekorde in wenigen Jahren übertroffen werden. (Die 400 m und 800 m Frauen sind dabei natürlich auch noch den "besonderen UM" zuzurechnen).
Die 3:26 von El Guerrouj sehe ich als nächstes fallen (allein Ingebrigtsen ist ja nicht so weit weg …) - natürlich müssen die Umstände passen.
Fazit: Wir diskutieren um des Kaiser's Bart, verschieben wir die Diskussion um ein Jahr und sehen, ob er dann grau ist
