(26.06.2024, 06:50)Atanvarno schrieb: Negativ würde ich auch sehen, dass es die Vermittlung des Qualifikationsprozesses an den Durschnittsfan weiter verkompliziert. Schon die Weltranglistenqualifikation hat der Leichtathletik da geschadet, wenn man jetzt noch erklären muss, dass große Weiten, weil sie am falschen Ort erzielt wurden, gar nicht zählen, schüttelt der doch nur noch mit dem Kopf.
Es ist eine Ansage an die Techniker und Ingenieure, ein Gerät zu konstruieren, womit man diese ungleiche Situation wie im Sprint in den Griff bekommt oder von vorneherein für die Qualifikation diese Segelwiesen auszuschließen und nur bestimmte Wettkämpfe vorweg auszuloten.
Wenn ein Mika Sosna extra in die USA fliegt, um dort unter Segelwiesenbedingungen die sofortige Norm zu schaffen und hinterher dieses Ergebnis nicht annähernd erreicht, ist das einfach ungerecht gegenüber seinen Mitkonkurrenten. Es hatte aus meiner Sicht den Anschein, dass sie bisher dem Druck bei internationalen Meisterschaften unter normalen Bedingungen noch nicht gewachsen sind. Es waren bei dem Wettkampf in Halle auch keine direkten Konkurrenten von Max Dehning anwesend. Der zweitplatzierte Werfer lag weit hinter Dehning, also von Konkurrenz keine Spur! Sie müssen beide lernen, solche Weiten unter harter internationaler Konkurrenz bei Großereignissen zu bringen und vor allem orthopädisch gesund zu bleiben. Das ist noch einmal eine ganz andere Nummer! Es ist ihnen zu gönnen.
Bei beiden Werfern sehe ich im orthopädischen Bereich Problemzonen. Daher sollte man als vorbelasteter Werfer im Ellbogenbereich solche Wettkämpfe wie in Rom möglichst technisch besser präparieren. Zu Mika Sosna hat "Chirurg", eine unheimlich kompetente Person auf struktureller Ebene, hier schon geschrieben. Im Endeffekt zählt bei den Talenten, ob sie unverletzt und leistungsmäßig stark im Seniorenbereich sein werden und da Medaillen abräumen, welche Bereiche man schon sehr früh in den Fokus als Trainer rückt. Die Bilanz sieht bei unseren Speerwerfern nicht gut aus.
Gertrud