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Vorschlag zu den Segelwiesen - Druckversion

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Vorschlag zu den Segelwiesen - Gertrud - 24.06.2024

In der letzten Zeit haben wir viele Ergebnise von Segelwiesen aufgetischt bekommen. Alle diese Protagonisten (Alekna, Perez, Dehning, Sosna...) konnten die Windergebnisse nicht annähernd im Diskuswurf und Speerwurf bestätigen. Ich halte es für sehr ungerecht, wenn solche Ergebnisse als Qualifikationen für EM, WM und OS gelten und als Weltrekorde anerkannt werden. Solange solche verzerrten Bedingungen herrschen, herrscht Ungerechtigkeit. Das ist genauso, als wenn Joshua Hartmannn seine 9,92 mit 4.0 Wind als Qualifikation benutzen kann und dazu noch überzeugt ist, dass er die Zeit momentan regulär auch sprinten kann.
 
Das ist sicherlich ein Thema, das mal unter die Lupe von Spezialisten im internationalen Verband gehört. 

Gertrud


RE: Vorschlag zu den Segelwiesen - Oliver - 24.06.2024

Die Umsetzung ist halt relativ schwierig. Eine vernünftige Definition für eine Segelwiese zu finden, welche man in ein Regelwerk niederschreiben könnte, ist schon hoch komplex. Drohnen müssten die Windgeschwindigkeit und die Thermik messen. Dies ist sicherlich zu aufwendig. Beim Laufen muss man einfach nur ein Messgerät aufstellen.

Das Münchner Olympiastadion ist bestimmt keine Segelwiese, aber selbst hier hat man des Öfteren schon sehr gute Bedingungen vorgefunden. Christina Obergeföll hat hier z.B. den Speer über 70m weit geworfen.


RE: Vorschlag zu den Segelwiesen - Delta - 24.06.2024

Naja so schwierig ist das auch nicht. Leistungen für die Qualifikation müssen in einem Stadion erbracht werden. Das würde schon mal 90% der Segelwiesen ausschliessen. Ich bin grundsätzlich dafür. Dann gäbe es auch keinen Stabhochsprung auf dem Marktplatz, Toulon mit dem federnden Steg etc. Der Wettkampf findet statt aber ohne in die Qualifikationsergebnisse einzufliessen.


RE: Vorschlag zu den Segelwiesen - Gertrud - 24.06.2024

(24.06.2024, 15:19)Delta schrieb: Naja so schwierig ist das auch nicht. Leistungen für die Qualifikation müssen in einem Stadion erbracht werden. Das würde schon mal 90% der Segelwiesen ausschliessen. Ich bin grundsätzlich dafür. Dann gäbe es auch keinen Stabhochsprung auf dem Marktplatz, Toulon mit dem federnden Steg etc. Der Wettkampf findet statt aber ohne in die Qualifikationsergebnisse einzufliessen.

Das ist insgesamt eine gute Lösung, damit akzeptable Vergleiche machbar sind. 

Ich habe den Eindruck, dass diese utopischen Weiten vor allem bei den jungen AuA zur Last werden können. 

Gertrud


RE: Vorschlag zu den Segelwiesen - Jonny - 24.06.2024

Wie sieht das denn bei den Diskusdamen aus? Hat Marike Steinacker mit ihren 67m einen Freifahrtsschein für Olympia? In Stadien hat sie es ja noch nicht weiter als 63m gebracht und unsere beste Stadienwerferin der letzten Jahre Kristin Pudenz ist deshalb ja bereits um ihren EM-Start gekommen.


RE: Vorschlag zu den Segelwiesen - longbottom - 24.06.2024

(24.06.2024, 17:55)Jonny schrieb: Wie sieht das denn bei den Diskusdamen aus? Hat Marike Steinacker mit ihren 67m einen Freifahrtsschein für Olympia? In Stadien hat sie es ja noch nicht weiter als 63m gebracht und unsere beste Stadienwerferin der letzten Jahre Kristin Pudenz ist deshalb ja bereits um ihren EM-Start gekommen.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass auch Pudenz die Welt noch nicht eingerissen hat dieses Jahr. Und Steinacker hat immerhin vor der EM mehrmals im direkten Duell Craft und Vita geschlagen.


RE: Vorschlag zu den Segelwiesen - Reichtathletik - 24.06.2024

(24.06.2024, 17:21)Gertrud schrieb:
(24.06.2024, 15:19)Delta schrieb: Naja so schwierig ist das auch nicht. Leistungen für die Qualifikation müssen in einem Stadion erbracht werden. Das würde schon mal 90% der Segelwiesen ausschliessen. Ich bin grundsätzlich dafür. Dann gäbe es auch keinen Stabhochsprung auf dem Marktplatz, Toulon mit dem federnden Steg etc. Der Wettkampf findet statt aber ohne in die Qualifikationsergebnisse einzufliessen.

Das ist insgesamt eine gute Lösung, damit akzeptable Vergleiche machbar sind. 

Ich habe den Eindruck, dass diese utopischen Weiten vor allem bei den jungen AuA zur Last werden können. 

Gertrud
Das beraubt die Leichtathlet aber vielen Optionen, den Sport attraktiv zu den Menschen zu bringen. Und es schließt viele Orte für Spitzensport aus. Und wo willst du die Grenze ziehen? Muss eine Laufbahn da sein? Oder eine Tribüne? Wie viele Sitzplätze mindestens?!


RE: Vorschlag zu den Segelwiesen - Gertrud - 24.06.2024

(24.06.2024, 20:19)Reichtathletik schrieb:
(24.06.2024, 17:21)Gertrud schrieb:
(24.06.2024, 15:19)Delta schrieb: Naja so schwierig ist das auch nicht. Leistungen für die Qualifikation müssen in einem Stadion erbracht werden. Das würde schon mal 90% der Segelwiesen ausschliessen. Ich bin grundsätzlich dafür. Dann gäbe es auch keinen Stabhochsprung auf dem Marktplatz, Toulon mit dem federnden Steg etc. Der Wettkampf findet statt aber ohne in die Qualifikationsergebnisse einzufliessen.

Das ist insgesamt eine gute Lösung, damit akzeptable Vergleiche machbar sind. 

Ich habe den Eindruck, dass diese utopischen Weiten vor allem bei den jungen AuA zur Last werden können. 

Gertrud
Das beraubt die Leichtathlet aber vielen Optionen, den Sport attraktiv zu den Menschen zu bringen. Und es schließt viele Orte für Spitzensport aus. Und wo willst du die Grenze ziehen? Muss eine Laufbahn da sein? Oder eine Tribüne? Wie viele Sitzplätze mindestens?!

Es ist gut, erst einmal eine Stoffsammlung zu machen. Der Wettkampf z.B. in den USA mit Alekna, Sosna, Perez... hat gezeigt, dass der Wind etliche Meter gebracht hat. Viele bringen hier Argumente. Die Wettkämpfe danach habe etliche Meter weniger eingebracht. Sie waren alle wieder auf dem Boden der Tatsachen.

Es muss doch eigentlich schlimm für die Psyche sein, ein Bombenergebnis zu erzielen, wenn aber eigentlich der Wind etliche Meter gebracht hat. Was Sosna danach bei der EM erzielt hat, war erheblich weniger als in den USA. Auch Dehning konnte absolut nicht an Halle in Rom z.B. anknüpfen. Gut, er hat in Rom auch technisch sehr schwach geworfen. Wenn er so ein Jahr wirft, sehen Ellbogen und linker Fuß trotz Orthese nicht mehr so gut aus. Kognitiv sollte man im Hier und Jetzt bleiben. WinkThumb_up

Vielleicht erfindet man ein Windmessgerät für die Wurfhöhen, die Leistungen können für den Wettkampf stehenbleiben, werden aber z.B. als DR, ER und WR und als OS-Qualifikation nicht gewertet. Man kann sich natürlich über solche Würfe freuen; man muss aber deshalb nicht abheben und die Relationen verwischen. Joshua Hartmann bekommt seine 9,92 bei 4m Rückenwind auch nicht anerkannt.

Gertrud


RE: Vorschlag zu den Segelwiesen - Delta - 24.06.2024

(24.06.2024, 20:19)Reichtathletik schrieb:
(24.06.2024, 17:21)Gertrud schrieb:
(24.06.2024, 15:19)Delta schrieb: Naja so schwierig ist das auch nicht. Leistungen für die Qualifikation müssen in einem Stadion erbracht werden. Das würde schon mal 90% der Segelwiesen ausschliessen. Ich bin grundsätzlich dafür. Dann gäbe es auch keinen Stabhochsprung auf dem Marktplatz, Toulon mit dem federnden Steg etc. Der Wettkampf findet statt aber ohne in die Qualifikationsergebnisse einzufliessen.

Das ist insgesamt eine gute Lösung, damit akzeptable Vergleiche machbar sind. 

Ich habe den Eindruck, dass diese utopischen Weiten vor allem bei den jungen AuA zur Last werden können. 

Gertrud
Das beraubt die Leichtathlet aber vielen Optionen, den Sport attraktiv zu den Menschen zu bringen. Und es schließt viele Orte für Spitzensport aus. Und wo willst du die Grenze ziehen? Muss eine Laufbahn da sein? Oder eine Tribüne? Wie viele Sitzplätze mindestens?!

Das überlasse ich gern der WA. Stadion bedeutet 400 m Bahn mit mindestens 2 Tribünen aus meiner Sicht. Ich würde das Fassungsvermögen mal mit 3000 ansetzen.
 Nochmals die andern können immer noch Wettkämpfe veranstalten aber ohne WA Einträge. Ich bin sicher irgendwo in St Moritz würde ich eine windige Stelle finden für den Speer.


Luxembourg hat kein Stadion mit 3000 Personen für die LA. Da müsste das Stadion des Sportinstitutes (Top Anlage) dann eben den Part übernehmen.


RE: Vorschlag zu den Segelwiesen - Jakob94 - 25.06.2024

Ich sehe das Problem nicht… es hat doch jeder die Option, auf einer Segelwiese zu werfen für Normen, Rekorde usw. Wenn‘s dann um Titel geht, sind die Weiten halt andere.

Im Laufbereich ist es doch mit gepacten Rennen nichts anders, im Sprungbereich mit manchen Anlagen, die scheinbar große Weiten begünstigen, ist es auch ähnlich.

Wenn jetzt kleine Stadien oder Sportplätze ausgeschlossen würden, schmälert das die Attraktivität der kleinen Veranstaltungen (wie viele Events gäbe es dann noch in Deutschland, wo Normen geworfen werden könnten?)