Hallo Zusammen,
damit ihr mal Einblick in das Leben eines der Talente bekommt, das den Durchbruch nicht geschafft hat oute ich mich mal als die sonst Anonyme, meist stille Mitleserin. Ich war die Jenige die in 2012 in der U20 die 1,88 in Barcelona gesprungen ist. Ich will euch von meinem Weg berichten, denn bei mir war es nicht die Pubertät die erst später kam, sondern ich hatte mit den Lebensumständen einer Jugendlichen von Anfang an zu kämpfen.
Mit circa 15~16 Jahren habe ich angefangen mich neben ein bisschen 7 Kampf auf das Hochsprungtraining zu konzentrieren. Konnte mich auch schon recht früh an die deutschen Spitze in meiner Altersklasse rantasten (Damals sogar auch als U18 Teilnehmerin bei der U20 WM in Moncton)
2012 feierte ich dann meinen größten Erfolg mit dem 4. Platz und 1.88 bei den Weltmeisterschaften der U20. Doch dann kam der Bruch, ich kam nicht mehr an meine Bestleistungen und habe letztenendes 2017 meine Karriere beendet. (musste selbst hier im Forum nochmal nachschauen) Doch warum?
Schon seit dem 16 Lebensjahr hatte ich Gewichtsprobleme, nicht dramatisch, aber als Hochspringerin will man ja schön leicht sein. Die anfänglichen Gewichtsprobleme entwickelten sich aber zunehmend zu einer Essstörung. Mein Körper litt unter den Gewichtsschsankungen, meine Psyche litt unter dem Druck, zur Wettkampfsaison wieder abzunehmen. Diesen Druck habe ich mir stets selbst gemacht, ich wollte immerhin bei den Wettkämpfen Bestleistung springen. Diese Psychische Belastung spitze sich dann in der u23 zu, so dass ich die reißleine ziehen musste. Der Hochsprung verschwand aus meinem Leben, die Essstörung allerdings nicht. Das Perfide daran ist, dass Außenstehende selten eine Esstörung erkennen können. Da also die ES nicht der Auslöser war und ich dachte, vielleicht gibt mir das Training Struktur, fing ich wieder an. Einige kennen meine On-Off Beziehung mit dem Hochsprung vielleicht, auf alle Etappen werde ich hier jetzt nicht eingehen, sonst müsstet ihr euch einen Roman durchlesen, aber ich geh mal auf meine letzten aktiven Monate ein: ich hatte wieder Spaß am Springen, meine ES im Griff, habe in einem Fitnessstudio gearbeitet und gleichzeitig in Dortmund Technikeinheiten trainiert. Bei einer der "Corona DMs" in Dortmund bin ich nochmal Deutsche Meisterin geworden mit einer Höhe, an der man mit intensiverem Training hätte anknüpfen können, trotz langer Hochsprungpause und nicht optimalem Training (weil unregelmäßig). Allerdings musste ich pendeln, ein Umzug kam nicht in Frage, da ich mittlerweile ein zweites Standbein hatte welches mir meinen Lebensunterhalt sicherte. Aber eine 40h Arbeitswoche lässt sich nicht immer mit dem Leistungssport vereinbaren. Also musste ich mich entscheiden, für ein sicheres Leben und gegen den Leistungssport.
Ich hatte Glück, bei den besten Trainern und Trainerinnen trainiert zu haben, die ich nur hätte haben können. Sie haben mich bedingungslos unterstützt. Die Frage ob man hätte etwas besser machen können, oder mir hätte ansehen können wie schlecht es mir ging stellt sich mir gar nicht, denn ich war sehr gut im verstecken. Ich wollte immer die starke Hochspringerin sein, die alles schafft. Bis nichts mehr ging.
Bei mir war es also zu erst einmal ein Abbruch aus mentalen Gründen, und letztendlich doch die „duale Karriere“ die mich zum aufhören gebracht hat. Jetzt macht’s umso mehr Spaß die jenigen anzufeuern, mit denen man selbst mal gesprungen ist. Und mir geht's mental wieder blendend![Heart Heart](https://leichtathletikforum.com/images/smilies/heart.gif)
damit ihr mal Einblick in das Leben eines der Talente bekommt, das den Durchbruch nicht geschafft hat oute ich mich mal als die sonst Anonyme, meist stille Mitleserin. Ich war die Jenige die in 2012 in der U20 die 1,88 in Barcelona gesprungen ist. Ich will euch von meinem Weg berichten, denn bei mir war es nicht die Pubertät die erst später kam, sondern ich hatte mit den Lebensumständen einer Jugendlichen von Anfang an zu kämpfen.
Mit circa 15~16 Jahren habe ich angefangen mich neben ein bisschen 7 Kampf auf das Hochsprungtraining zu konzentrieren. Konnte mich auch schon recht früh an die deutschen Spitze in meiner Altersklasse rantasten (Damals sogar auch als U18 Teilnehmerin bei der U20 WM in Moncton)
2012 feierte ich dann meinen größten Erfolg mit dem 4. Platz und 1.88 bei den Weltmeisterschaften der U20. Doch dann kam der Bruch, ich kam nicht mehr an meine Bestleistungen und habe letztenendes 2017 meine Karriere beendet. (musste selbst hier im Forum nochmal nachschauen) Doch warum?
Schon seit dem 16 Lebensjahr hatte ich Gewichtsprobleme, nicht dramatisch, aber als Hochspringerin will man ja schön leicht sein. Die anfänglichen Gewichtsprobleme entwickelten sich aber zunehmend zu einer Essstörung. Mein Körper litt unter den Gewichtsschsankungen, meine Psyche litt unter dem Druck, zur Wettkampfsaison wieder abzunehmen. Diesen Druck habe ich mir stets selbst gemacht, ich wollte immerhin bei den Wettkämpfen Bestleistung springen. Diese Psychische Belastung spitze sich dann in der u23 zu, so dass ich die reißleine ziehen musste. Der Hochsprung verschwand aus meinem Leben, die Essstörung allerdings nicht. Das Perfide daran ist, dass Außenstehende selten eine Esstörung erkennen können. Da also die ES nicht der Auslöser war und ich dachte, vielleicht gibt mir das Training Struktur, fing ich wieder an. Einige kennen meine On-Off Beziehung mit dem Hochsprung vielleicht, auf alle Etappen werde ich hier jetzt nicht eingehen, sonst müsstet ihr euch einen Roman durchlesen, aber ich geh mal auf meine letzten aktiven Monate ein: ich hatte wieder Spaß am Springen, meine ES im Griff, habe in einem Fitnessstudio gearbeitet und gleichzeitig in Dortmund Technikeinheiten trainiert. Bei einer der "Corona DMs" in Dortmund bin ich nochmal Deutsche Meisterin geworden mit einer Höhe, an der man mit intensiverem Training hätte anknüpfen können, trotz langer Hochsprungpause und nicht optimalem Training (weil unregelmäßig). Allerdings musste ich pendeln, ein Umzug kam nicht in Frage, da ich mittlerweile ein zweites Standbein hatte welches mir meinen Lebensunterhalt sicherte. Aber eine 40h Arbeitswoche lässt sich nicht immer mit dem Leistungssport vereinbaren. Also musste ich mich entscheiden, für ein sicheres Leben und gegen den Leistungssport.
Ich hatte Glück, bei den besten Trainern und Trainerinnen trainiert zu haben, die ich nur hätte haben können. Sie haben mich bedingungslos unterstützt. Die Frage ob man hätte etwas besser machen können, oder mir hätte ansehen können wie schlecht es mir ging stellt sich mir gar nicht, denn ich war sehr gut im verstecken. Ich wollte immer die starke Hochspringerin sein, die alles schafft. Bis nichts mehr ging.
Bei mir war es also zu erst einmal ein Abbruch aus mentalen Gründen, und letztendlich doch die „duale Karriere“ die mich zum aufhören gebracht hat. Jetzt macht’s umso mehr Spaß die jenigen anzufeuern, mit denen man selbst mal gesprungen ist. Und mir geht's mental wieder blendend
![Heart Heart](https://leichtathletikforum.com/images/smilies/heart.gif)