07.05.2024, 20:55
(07.05.2024, 15:30)Zehnkampf-Fan schrieb: Klarstellung:Sein ambitioniertes Ziel hat er doch inzwischen auch öffentlich gemacht, wenn ihm das gelingt, hat er so ziemlich alles erreicht und verdammt viel richtig gemacht. Gelingt es ihm nicht, hat er sehr viel erreicht und bleibt ein herausragender Athlet und Mensch und Botschafter unserer Sportart und seiner Disziplin.
Diak hat hier für mich suggeriert, dass Rekorde nie das Ziel waren (bzw. in den letzten fünf Jahren nicht).
Falls dem so ist, war der Wille zum Rekord faktisch nicht da.
Der Zusammenhang zw. Ambitionen und Leistung ist für Motivationscoaches (also Hobbypsychologen) klar bewiesen. Was sagt die echte Sportpsychologie dazu?
Bitte nochmal lesen: Ich unterstelle nichts, ich vermute nur! Selbst wenn: Manche stricken sich im Stillen was zusammen. Daran ist nichts frech. Wenn das jemand öffentlich im Forum macht, das kann man frech finden. Oder in einem Internet-Forum normal. Ich nehme öffentliche Aussagen von NK und ziehe daraus Schlüsse.
Athleten vergleichen? Das geht prima, ich hab' das ausprobiert! Hier Leo, der PB um PB abliefert. Da Niklas, der seit 2019 in etwa so viele PB-Punkte gesammelt hat wie Leo seit 2023.
Und U18-Weltbestleistung, U20-WR, mit 21 Weltmeister, bei Olympia verletzt raus, und dann Ziel EM und ansonsten Stagnation, das kann ich mir eben nicht vorstellen, das das alles ist, was er sich zum Ziel gesetzt hat!
Bleibt die Frage: Warum stagniert er?
Wie Niklas über Rekorde denkt, weiß ich nicht. Deinen Satz hatte ich allgemeiner verstanden. Ich glaube, wir stoßen hier auch ein wenig an grenzen öffentlich-schriftlicher Kommunikation, das wäre im Gespräch leichter. Ich schreibe hier, um zu vermitteln, was den Mehrkampf ausmacht, dazu scheint mir jetzt das meiste gesagt und auch erklärt, inwiefern Niklas eben nicht stagniert, sondern es nur so wirkt, weil der Leistungsspung im Wettkampf aus unterschiedlichen Gründen (noch) fehlt. Und auch das ist Mehrkampf! Wir haben 2-3 Wettkämpfe im Jahr (wenn wir nicht am College sind). Um sich nahe an der persönlichen Leistungsgrenze noch zu steigern, muss alles passen, es passt aber eben selten alles. Bei Niklas ist es sozusagen nur ein Wettkampf im Jahr, weil Meetings für ihn nicht so passen. Eine Athletin von mir hat vier Jahre um 5.200 gemacht, stagniert könnte man sagen. Dabei hat sie sich aber in vielen Disziplinen und mental gesteigert und sich dann im letzten Jahr mit 33 Jahren und voll berufstätig um 250 Punkte gesteigert und wurde mit ThorpeCup-Teilnahme belohnt. Mehrkampf ist jahrelange harte körperliche und mentale Arbeit. Du musst gleichzeitig tief demütig und selbstbewusst sein. Ein bisschen was von dieser Demut wünsche ich mir gelegentlich auch von den geschätzten Menschen auf den Sofas...