23.10.2023, 17:16
(20.10.2023, 16:00)Gertrud schrieb:Ich denke es kann beides geben. Es gibt natürlich viele Familien trainings Konstellationen wo eine liebevolle erziehung und Leistungsgerechtes training hand in hand geht, andererseits hat sandmann natürlich auch nicht Unrecht das so ein geschlossener Raum wie eine Familie natürlich nur schwer zu überwachen ist und das manchmal die Grenze zwischen "liebevoller strenge" und psychischer oder gar Physischer Gewalt fließend sein kann, gerade bei so einem überehrgeizigen Mann wie gjert ingebrigtsen.(20.10.2023, 12:58)Sandmann schrieb: Hier im Forum gibt es ja so manchen Anhänger eines ent-institutionalisierten, ultraprivaten Trainings. Die jüngsten Meldungen zur Ingebrigtsen-Familie sollten diesbezüglich nachdenklich machen. Meiner Einschätzung nach besteht in solchen Blasen ein klar erhöhtes Risiko von emotionalem und physischem Exzeß und, letztlich, Mißbrauch.
Dann müsste man das "Familiengebilde Duplantis" auch hinterfragen. Da scheint es doch sehr gut zu klappen, weil es vielleicht nach dem Gertrud-Höhlerschen Motto einer zweifachen Führungsebene mit Mann und Frau ausgleichend besser geht?! (Prof. Dr. Gertrud Höhler: "Wölfin unter Wölfen. Warum Männer ohne Frauen Fehler machen.")
Man sollte bei Teams auf privater Ebene einfach den ungeheuren Vorteil von Schnelligkeit in den Wegen hinweisen. Bei den Institutionen brauchen die Wege manchmal Jahre (siehe Methodik Leichtathletik auf den unterschiedlichen Wegen), die man in einem Paradigmenwechsel sehr schnell erledigen kann. Wenn dann im Servicebereich Hilfe von Institutionen in Anspruch genommen werden kann, halte ich das für perfekt.
Die momentane Tendenz einer Athletinnenkanalisierung zu BT bei bestimmten Großvereinen z. B. in einer Disziplin, in der ich gearbeitet habe, als die beste Lösung für Athletinnen zu bezeichnen, halte ich für den größten Unsinn, weil dort beileibe nicht die besten Trainer sitzen, die sich manchmal aber leider dafür halten. Insofern halte ich eine Athletinnenzuweisung zu den besten TuT im Topbereich - ob innerhalb oder außerhalb Deutschlands - für richtig, wenn der Heimtrainer sein Kenntnisniveau nicht permanent verbessert.
Wer zurecht für eine Nicht-Gängelung im familiären Trainingskreis ist, sollte sich auch gegen die manchmal unglaubliche Gängelung durch Institutionen z. B. durch einengende Verträge stellen. Es gibt Übertreibungen im familiären wie im institutionellen Trainingskreis bezüglich Standort, TL-Teilnahme... Missbrauch kann im familiären Umfeld und im angebundenen Verbandsystem vorkommen. Wir erinnern uns alle an den BT aus München, der heute wahrscheinlich immer noch hinter Gittern sitzt.
Gertrud
Im tennis gibt es ja leider auch einige fälle von eltern die ihre kinder trainiert haben gewalttätig geworden sind (mary pierce oder bernard tomics väter sind da bekannte Beispiele).
Natürlich ist das nicht die Mehrheit der Eltern Kind trainerbeziehungen, es gibt natürlich sehr viele wo das nicht so ist, aber wenn es passiert ist es schwerer zu durchbrechen weil man zum einen ja niemals Feierabend hat und 24/7 aufeinander hängt und weil man zum anderen eine Familie nicht so leicht wechseln kann wie einen Verein.