(27.11.2014, 15:03)Halloo schrieb: Ja, manchmal klappt es mit der Umschiffung. Was aber macht man, wenn ein 14-Jähriger mit extrem verkürzter Wadenmuskulatur von einer anderen Sportart zur LA wechselt und nicht in der Lage ist, beim gehen die Ferse bis in Bodennähe zu bringen? Klar, man dehnt, dehnt....und alles ist darauf gerichtet, dass der Junge erst einmal richtig laufen lernt, und den Fuß einigermaßen richtig aufsetzt. Nach 3 Jahren hatten wir das einigermaßen geschafft. Durch die besondere anatomische Besonderheit ist er trotzdem ein Vorderfußspringer geworden, anders ging es nicht. Er wollte unbedingt springen, weil es ihm Spaß bereitete. Natürlich ist bekannt, dass beim Weitsprung bei diesem Fußaufsatz die Belastung im Sprunggelenk sehr (zu) hoch ist. Auch HJH hatte mal einen solchen Springer. Als sich dann die ersten Beschwerden einstellten haben wir reagiert, obwohl er seinerzeit in seiner AK die Nr. 1 in Deutschland war. Es hagelte Kritik, weil sich ein sooo großes Talent nicht weiter entwickelte. Wenn es möglich gewesen wäre, den belastungsverträglicheren Fußaufsatz zu praktizieren, hätten wir das gemacht. Aber nach Lage der Dinge war die Entscheidung, keine größere Schäden zu provozieren, die einzig richtige.
Man macht oft den Fehler, nur die betroffene Region zu sehen und übersieht oft umliegende Strukturen. Könnten Sie nur die Sehne in die Hand nehmen und dehnen, dann könnte man einfach das Problem lösen: aber es gibt halt noch mehr Gewebe dort. Es ist bewiesen, dass im beidbeinigen Stand nach vorne mit dem Körper gehend die Achillessehne gedehnt wird, aber die Muskulatur kontrahiert und auch umgekehrt im umgekehrten Falle. Jetzt überlegen Sie messerscharf, was eventuell übersehen worden ist! Never give up!
Gertrud