15.08.2023, 08:38
(15.08.2023, 06:07)MErunsThis schrieb:(14.08.2023, 20:48)Atanvarno schrieb: Weil sich Trainingsreize abnutzen. Um im höheren Alter weitere Steigerungen zu erreichen, kann ich entweder die Belastung bekannter Reize steigern, oder neue Reize setzen. ZWL (=Zugwiderstandsläufe) als hochintensives Trainingsmittel sind in der Intensität nur begrenzt steigerbar, diesen Reiz bereits im Jugendtraining abzunutzen wäre Verschwendung eines wirksamen neuen Trainingsreizes für das Anschluss- und Hochleistungstraining. Hinzu kommt, dass der Einsatz von ZWL in der muskulären und koordinativen Entwicklung des Athleten sehr gut vorbereitet werden muss, das erfordert Zeit und kann aus meiner Sicht in der U16 noch gar nicht so erfolgt sein, dass der Einsatz dieses Trainingsmittels Sinn macht.Danke dir für die Erklärung. Ich muss vorab zugeben, dass ich damit in der Praxis kaum Erfahrung habe. Du sprichst aber gegen die geballte Autorität meiner Online-Blase. Da sind "Resisted Sprints" eines der Mittel schlechthin.
Ich erinnere mich an ein Video von Jonas Dodoo, der "Resisted Sprints" mit Exergenie in einem seiner "Speedcamps" sogar bei Kindern einsetzt. Dabei geht es auch darum, zu lernen, wie man beim Start die Kraft horizontal einsetzt und die Bewegung aus der Hüfte betont.
Ich finde es auch plausibel zu argumentieren, dass ein ZWL weniger intensiv ist als ein Sprint ohne Widerstand, weil die "rate of force development" geringer ist. Der "Kraftreiz" ist größer, dafür ist der "Schnelligkeitsreiz" kleiner.
Einen Gegenstand hinter sich herzuziehen, erscheint mir als eine ganz natürliche Bewegung, selbst für kleine Kinder. Die Kinder-Rikscha in der Grundschule meiner Tochter war eine Zeit lang der Renner.
Es spricht nichts dagegen / ist notwendig, im Techniklernen auch Zugwiderstände einzusetzen, die disziplinnahe Hüftansteuerung profitiert nicht nur in dem genannten Beispiel.
Das Kind geht auch vor der Rikscha nicht kaputt. ZWL führen zu schnellen Erfolgen. Wer sich in Onlineblasen promotet, ist ggf an solchen stärker interessiert als an der langfristigen Leistungsentwicklung?
Und Du beschreibst sehr treffend: der Kraftreiz ist gegenüber dem Schnelligkeitsreiz stärker betont. "Weniger intensiv" klingt wie "weniger gefährlich" Schnelligkeitsintensitäten brauchen Pausen, ansonsten sind die nötig und überhaupt nicht problematisch.