25.07.2023, 07:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.07.2023, 07:49 von siebenschläfer.)
(24.07.2023, 22:09)menarfin schrieb: In der Breite haben die Leute aber wohl nicht unbedingt den Anspruch zu den Deutschen zu fahren, die wollen einen Sport betreiben der ihnen Spass macht. Auf diese Art werden wohl die meisten sich auch zu den Leichtathleten verirren. Stellt sich dann heraus dass dieser oder jener Athlet talentiert ist dann foerdert man ihn spezieller, aber das kommt dann aus einer Breite die erstmal mit den Deutschen nichts zu tun hat.Ja, interessanter Punkt. Möchte dabei noch ergänzen, das glaube ich Vereine auch etwas darunter leiden etwas zu "offiziell" organisiert zu sein. Ich war zum Laufen nie in einem Sportverein, weil die Strukturen einfach zu starr waren. Man trainiert zu festen Zeiten, man zahlt einen Mitgliedsbeitrag, am Anfang kann man evtl. mal zum "Schnuppern" vorbeikommen. Irgendwann habe ich dann eine Laufcommunity gefunden, die sich einfach ganz ungezwungen zum Laufen getroffen hat. Ein paar Trainer haben ein Programm geschrieben, dass jeder für seine Pace und seine Ziele adaptieren konnte. Wer wollte kam auf die Bahn, wer Bock hatte kam zum Long Run am Sonntag, und alle paar Monate wurden Rennen organisiert (von Meile bis Halbmarathon). Wenn man nicht kam, wars auch in Ordnung. Es gab ne Whatsapp-Gruppe und einen Instagram-Account, mehr nicht. Und ab und zu hat man was in die Spendenbox geschmissen. Und mir hat trainieren nie mehr Spaß gemacht und meine Leistungen waren nie besser. Am Anfang war man auf der Bahn manchmal nur zu zweit...jetzt sind jeden Dienstag ca. 30-40 Leute da. Bei den Rennen machen teilweise 80 mit. Das alles innerhalb von 5 Jahren (inkl. Corona!). Ich glaube da können Sportvereine viel lernen, um junge Leute bei der Stange zu halten.
Du gehst ja vermutlich auch nicht in einer Schule auf den Schulhof und guckst dir irgendeinen Schueler raus dem du dann mitteilst: Dich machen wir fit damit wir dich zu den Deutschen schicken koennen. Oder ich weiss ja nicht was du so treibst. Als Sportlehrer ist das vielleicht eine Option, aber der Normalfall ist das einfach nicht. Normalerweise wird man versuchen die Leute erstmal fuers Training zu begeistern und aus dem Schueler/Jugendtraining heraus Talente herauszufischen mit denen man dann mehr macht.
Aber da ist aus meiner Sicht halt wieder dieses Henne-Ei-Problem: Es gibt nicht so die riesige Masse in der Breite, aber um an mehr Breite zu kommen muesste man auch den einen oder anderen Wettkampf haben den man anbieten kann. Muss man dafuer aber mal eben 100km fahren ist das nicht gerade motivationsfoerdernd fuer jemand der gerade erst anfaengt und noch nicht weiss ob er das ueberhaupt weitermachen will. Das mag in anderen Regionen anders sein, aber hier ist das mit den Wettkaempfen definitiv ein grosses Thema. Und zwar schon lange Zeit. Das war auch schon so als ich noch selbst aktiv war, und das ist schon einige Jaehrchen her.
Und das mit den 100 km fahren habe ich auch bei Leistungssportlern schon mitbekommen: z.B. das eine nationale Top-Trainingsgruppe, die sehr zentral in Deutschland beheimatet ist, 2021 nicht am Meeting in Dessau teilgenommen hat, weil die An- und Abreise "zu weit" ist.


