24.07.2023, 15:56
(24.07.2023, 12:50)runner5000 schrieb: Zum Thema Trainingslager:No need for names. Es geht aber nicht um Höhe.
- @Reichtathletik Was ist daran grotesk? Und auf wen beziehst du dich hier? Auch das wird von Weltklasseathleten so gemacht. Ingebrigtsen, Katir etc. fahren hoch in die Sierra Nevada, um ihre Kilometer dort auf dem LB abzureißen. Was anderes geht dort übrigens auch nicht. Die einzige Alternative dazu wäre, alle DL im Stadion zu machen.
Zum Thema Pfungstadt:
- @Reichtathletik Es gibt aber nur noch solche Rennen. Das fängt in Pfungstadt an und hört in der Diamond League auf. Schadet es den anderen Nationen? Nein! Die ganzen erfolgreichen britischen Mittelstreckler laufen auch nur solche Rennen (siehe gestern). Und wenn es keine Pacemaker gibt (WM-Finale, Olympia Finale etc.), dann wird es dort spätestens seit Cheruiyot und Ingebrigtsen auch keine taktischen Rennen mehr geben. WM 2019, Olympia 2021, WM 2022 gingen alle sub 3:30 weg. Für den Rest des Feldes ist es überhaupt nicht anders als bei jeglichem Meeting, da ihnen nichts anderes übrig bleibt, als im Single File hinterher zu rennen. Ob vor Ingebrigtsen noch ein Pacer ist oder nicht, spielt für den Rest keine Rolle. Das EM Finale in München lief mit 3:32 CR genauso ab. Bei den Frauen veranstalten Hassan, Kipyegon und Tsegay übrigens das gleiche.
Zum Thema Kader:
- aus den oben beschriebenen Entwicklungen hat die Renngestaltung auch nichts mit dem Kadersystem zu tun.
- zu deinem Vorschlag: dann müsste man alle Regeln und Zielsetzungen des Kaders überarbeiten (wäre sowieso notwendig). Momentan soll der PK ja auf eine TOP8 in den nächsten vier Jahren bei WM/OS vorbereiten. Das tut er mit diesen Zeiten im Mittel- und Langstreckenbereich sowieso nicht. Dann müssten die noch viel härter sein. Momentan werden Leute ohne Norm auch nur ein Jahr im Kader geduldet und wenn sie die dann immer noch nicht haben, fliegen sie zwangsweise wieder raus. Das würde auch auf die DM Sieger zu treffen.
Dass es immer mehr gepacte Rennen gibt, stimmt. Es geht mir nicht darum, das nicht zu tun, sondern auch das andere zu lernen. Das beginnt in der Jugend. Und da beginnt es halt damit, vielleicht nicht zwingend nur Leute nach Jahresbestenliste in der Kader zu nehmen, sondern nach echter Sichtung, wo man auch mal drauf schaut, ob da Rennintelligenz (und vielleicht auch andere Kompetenzen abseits der Leistungsfaktoren) vorliegen.
Übrigens ist es in den USA durchaus so, dass es auch viel mehr Rennen auf Plätze gibt.
Der Meisterschafts-Vergleich Ingebrigsten etc. hinkt ein wenig. Es ist ja schon ein Unterschied, ob es nur um die Zeit geht oder bei einer Meisterschaft dennoch um einen Platz – in diesen Fällen dann halt in einem sehr schnellen Rennen. Beispiel: Ideallinie vs. Raum zum Regagieren außen. Platzierungsrennen gehen nicht nur um Gold, auch um Top3, Top8 oder Q. Sich taktisch richtig Verhalten ist auch im Kampf um Platz 8 relevant – in Pfungstadt nicht zwingend.
Kader: Wenn man die OK/PK-Kriterien ernst nehmen würde, müsste man den Mittelstreckenkader dicht machen. Das ist wahr. Wenn man sich dessen bewusst ist, ist es aber umso dringender, die Kriterien sinnvoll neu zu definieren und nicht nur hinter (dem DOSB) vorgehaltener Hand. Und ein Jahr Kader kann manchmal einen riesen Unterschied machen, wenn es um Sponsoren, Fördergruppen, Studienplätze, etc. geht. Manchmal ist es sogar die Motivation in der Frage: Weitermachen oder Aufhören.

