(06.11.2014, 08:08)Solos schrieb:(05.11.2014, 18:16) Gertrud schrieb: Ja natürlich ist die Weite ein enorm wichtiges Kriterium. Die Weite korreliert mit der Abwurfgeschwindigkeit, die man ja erhöhen will. Das ist das Ziel.
Ich gehe davon aus, das das Richtige gemeint ist. So wie es hier steht, ist es aber etwas missverständlich formuliert. Es klingt so, als ob eine hohe Wurfweite ursächlich für eine hohe Abfluggeschwindigkeit ist. Man also die Wurfweite erhöht um eine größere Abfluggeschwindigkeit zu erhalten.
Ursache und Wirkung verhalten sich aber exakt umgekehrt. Will ich weiter werfen, muss ich eine höhere Abfluggeschwindigkeit erzielen. Darauf ist im Prinzip der größte Teil des Trainings im Wurf ausgerichtet (Technikoptimierung+konditionelles Training). Da die Wurfweite auch noch von anderen Parametern beeinflusst wird (Abflugwinkel, Lagewinkel, Aerodynamik, Luftwiderstand), ist die reine Wurfweite zwar ein guter Indikator für die Höhe der Abfluggeschwindigkeit, aber nicht immer der exakteste.
Die Höhe der Abfluggeschwindigkeit wird ausschließlich durch den auf das Gerät übertragenen Kraftstoß (Anlauf+Abwurf) festgelegt. Sobald das Gerät die Hand verlässt endet der Einfluss des Athleten. Für eine reine Entwicklung der Abfluggeschwindigkeit ist es daher tatsächlich unerheblich, welche Flugeigenschaften der Speer besitzt.
Gertrud hat einfach einen perfekten Wurf vorausgesetzt,
dann ist ihre Aussage richtig.
Deine sowieso.
Dein letzter Satz müsste vielleicht etwas aufgedröselt werden.
Während der Beschleunigungsphase fliegt der Speer zwar nicht, unterliegt aber schon mechanischen(v.a. Biegung) und aerodynamischen Gesetzen.
Wird der Speer 'flächig' oder 'flatternd' abgeworfen, hat er zwar durch einen Top-Kraftstoss eine hohe Vnull, wird aber um etliche Meter zu kurz fliegen.
Hat ein Speer nun eine grössere Steifheit(anderes Material und/oder grösserer Umfang, damit verbunden andere Flugeigenschaften), vermindert sich das Flattern bei nicht ideal getroffenem Abwurf, der Speer fliegt weiter.
Viele flächig oder auch flatternd auf die Reise geschickte Speere wären bei gutem Flug sehr weit geflogen.
Viele Speerwerfer nehmen sich daher in bestimmten Wettkampfsituationen etwas zurück, um das Nicht-Treffen zu vermeiden.