(01.02.2023, 02:05)frbcrane2 schrieb: Mir sind junge Trainer lieber, die vielleicht noch offen für neue Ansätze sind. Sebastian Bayer ist erst seit 2019 Trainer und hat trotzdem schon zwei Sprinter in die deutsche Spitze gebracht. Bei älteren Trainern frage ich mich oft, ob sie für neue Trainingsansätze überhaupt noch empfänglich sind.
Beide Trainertypen haben ihre Berechtigung. Ein guter Mix aus alten, erfolgreichen kaum Verletzungen produzierenden und jungen, wissbegierigen TuT ist eine optimale Lösung. Ansatz sollte auf Dauer der internationale Erfolg und Langfristigkeit sein. Es wird immer schwieriger, Trainer für einen Hauptjob zu gewinnen, da es Schleudersitze sind und nicht von Eigenständigkeit bei bestimmten Leitungspersonen geprägt zu sein scheinen. Wer möchte schon gern "Marionette" und "Laufbursche" sein. Das Trainerbild verdient eine sehr konträre Prägung. Wir brauchen Originale, keine "Abziehbilder" und ferngesteuerten Personen!!! Eigenständigkeit ist das Zauberwort.

Daher gehören die externen Trainer:inen mit "Reibungspotential" und Kreativität unbedingt dazu, damit sich nicht nur eine Facette ausprägt.
Je weiter weg die Entscheidungen meistens getroffen werden, je weniger relevant sind sie für die Peripherie. Der Verband hat aus meiner Sicht im Topbereich vornehmlich Serviceaufgaben. Ich würde mich niemals einspannen lassen, wenn ich methodisch anderer Meinung wäre. Ich wüsste überhaupt keinen Grund momentan, meine Zeit mit einem Andocken an den deutschen zentralen Mehrkampf zu forcieren. Trotz meines Alters lerne ich weitgehend extern und bewege mich auf einem aus meiner Sicht ganz anderen Niveau trotz meiner 78 Jahre.

Es gibt dort nach meinem Empfinden zu viele Schwachstellen. Daher halte ich eine Konzentration an nur wenigen Orten im Mehrkampf für grob fahrlässig. Auch in zwei anderen Disziplinen, die ich sehr interessant finde und ich seit Jahren Material dort angesammelt habe, halte ich die personellen Vorgaben für äußerst schwach. Ich informiere mich nicht hierarchisch, sondern leistungsmäßig bei gesunder Prägung.



Die Entscheidungen in der Führungsetage werden von Menschen getroffen, die manchmal oder oft nur über wenige Praxiskenntnisse mit Tiefgang im Topbereich und der Heranführung an diesen verfügen. Auch das Lancieren von Toptalenten zu bestimmten TuT ist oft sehr fragwürdig. Ich würde niemals ein Talent dahin schicken, wo gerade bestimmte OP im Bereich des Toptalentes stattgefunden haben, zumal ein Rezidivtraining eine ganz andere Kenntnisdimension hat. Akribische Arbeiter:innen sollten gefragt sein.
Gertrud