17.09.2014, 09:18
Ich wollte mich nicht mehr beteiligen, vielleicht aber doch ein wenig Versöhnliches: (also von Gerd Schröder habe ich gelernt: Wenn Du Dir in einer Kontroverse von anderen die zu diskutierenden Aspekte diktieren lässt, bist Du verlassen… also H. Klimmer hat nicht ganz unrecht, aber auch nicht völlig recht )
@gera: Ungerechtigkeiten wird es immer geben, Deine Arbeit beseitigt die statistischen Makel der aktuellen Tabelle durchaus, volle Zustimmung, nur wer bestimmt ob das gerecht ist? Ist z.B. der Ansatz, einen WR als Maßstab zu nehmen gerecht? Wäre es z.B. nicht gerechter die Durchschnittsleistung aller aktiven Mehrkämpfer auf 1000 Punkte zu setzen (wen nimmt man mit in die Rechnung, wen lässt man außen vor?)
Ich habe mal an einigen Beispielen durchgerechnet (bzw. Mathematica hat das für mich getan) zu welchen Verschiebungen es kommt. Die Spitze bleibt relativ unbeeindruckt, ein Eaton würde vermutlich nach jeder Tabelle gewinnnen, größere Verschiebungen gibt es, wenn man nicht die Top-Leute nimmt, sondern die Gruppe zwischen 6500 und 7500 Punkten - zum einen weil hier die Streubreite der Leistungen erheblicher ist, zum anderen weil hier die Abstände zwischen den Athleten sehr gering sind.
Ein betroffener Athlet wird sich ungerecht behandelt fühlen, selbst wenn die neue Tabelle mathematisch korrekter (statistisch gleichmäßiger) bewertet, gerecht?
Meine Bedenken beruhen auch auf einem anderen, sportpolitischen Aspekt: Wer soll so eine neue Tabelle durchsetzen, wer hat ein Mitspracherecht? Diese "einfache Überlegung" ist die viel gravierendere Frage, denn glaubt hier irgendjemand im Ernst, dass hier nicht die verschiedensten Interessen mit hinein geraten? Nicht zuletzt wird hier auch die Frage einer "Vermarktbarkeit des Zehnkampfes" dazu führen, dass die Interessen zwischen Verband und Medien "ausgekungelt" werden! Auskugeln bedeutet, dass man im Interesse einer "besseren Sendedarstellung" die berechtigten Interessen der Athleten mehr oder weniger ignoriert. Ich rede hier z.B. von den Leuten zwischen 6500 - 7500 Punkten, deren sporadische oder nicht vorhandene "Fernsehauftritte" sich dem Diktat der Medien unterordnen "müssen", müssen sie die Veränderungen dann auch noch "gerecht" finden? Subjektiv bleibt selbst eine "perfekte Wertung", weil wir Leistung in Punkte umrechnen und es DEN "perfekten Vergleich" nicht gibt! Sind 9,58 sec genauso gut wie 74,08m Diskus oder 3:26,0min über 1500m? Und wenn ja warum, oder warum nicht?
Warnende Beispiele sehe ich auch z.B. beim Wintersport, Biathlon, Skilanglauf, Skisprung aber auch der alpine Sport sind durch die Vermarktung vollkommen verändert worden, zum "Nutzen" einer Magdalena Neuner und einiger weniger anderer, die Masse hat aber nur die negativen Aspekte dieser Veränderungen zu spüren bekommen, aber nicht das "Schmerzensgeld" einer Neuner. Die deutschen Sprinter sind, denke ich, auch nur bedingt von dem Hype um einen Bolt angetan. ("Mitternachtsrennen" zur besten Sendezeit…)
Ich wäre gespannt wie die Befürworter einer solchen Veränderung reagieren, wenn ihre Athleten plötzlich aus der Spitze herausfallen? Und ich meine "Herausfallen durch die natürlichen Schwankungen in der Leistungsdichte", derzeit stehen die Deutschen Zehnkämpfer ausgezeichnet dar, wie sieht das aus wenn wir wieder eine Verletzungsmisere haben und die Anwärter auf die Spitze durch eine "gerechte Tabelle" nicht ganz nach vorn kommen…
Sportpolitik ist meiner Erfahrung nach nie die lineare, ideale Umsetzung von Verbesserungen, sondern zunehmend der größere Einfluss von Partikularinteressen (Geldverdienen am und mit dem Sport). Je ähnlicher die Leichathletik dem Fußballzirkus wird, desto geringer MEIN Interesse - wir arbeiten daran, oder wie sonst erklärt sich eine Veranstaltung wie der IAAF Continental Cup in Marrakesch.
Eine gerechtere Zehnkampftabelle? "Schöner träumen" nenne ich den Glauben daran, NUR die Veränderung einer Punktetabelle, bei einer Veränderung zu erreichen…
Überzeugungsarbeit? Mathematische Sklavenarbeit (ein Vergleich vieler Athleten und Wettkämpfe, nicht nur der Spitze, nach alter und neuer Tabelle) und beten, dass die Veränderungen auf die Punkte begrenzt bleiben. Ich persönlich bin Atheist…
@gera: Ungerechtigkeiten wird es immer geben, Deine Arbeit beseitigt die statistischen Makel der aktuellen Tabelle durchaus, volle Zustimmung, nur wer bestimmt ob das gerecht ist? Ist z.B. der Ansatz, einen WR als Maßstab zu nehmen gerecht? Wäre es z.B. nicht gerechter die Durchschnittsleistung aller aktiven Mehrkämpfer auf 1000 Punkte zu setzen (wen nimmt man mit in die Rechnung, wen lässt man außen vor?)
Ich habe mal an einigen Beispielen durchgerechnet (bzw. Mathematica hat das für mich getan) zu welchen Verschiebungen es kommt. Die Spitze bleibt relativ unbeeindruckt, ein Eaton würde vermutlich nach jeder Tabelle gewinnnen, größere Verschiebungen gibt es, wenn man nicht die Top-Leute nimmt, sondern die Gruppe zwischen 6500 und 7500 Punkten - zum einen weil hier die Streubreite der Leistungen erheblicher ist, zum anderen weil hier die Abstände zwischen den Athleten sehr gering sind.
Ein betroffener Athlet wird sich ungerecht behandelt fühlen, selbst wenn die neue Tabelle mathematisch korrekter (statistisch gleichmäßiger) bewertet, gerecht?
Meine Bedenken beruhen auch auf einem anderen, sportpolitischen Aspekt: Wer soll so eine neue Tabelle durchsetzen, wer hat ein Mitspracherecht? Diese "einfache Überlegung" ist die viel gravierendere Frage, denn glaubt hier irgendjemand im Ernst, dass hier nicht die verschiedensten Interessen mit hinein geraten? Nicht zuletzt wird hier auch die Frage einer "Vermarktbarkeit des Zehnkampfes" dazu führen, dass die Interessen zwischen Verband und Medien "ausgekungelt" werden! Auskugeln bedeutet, dass man im Interesse einer "besseren Sendedarstellung" die berechtigten Interessen der Athleten mehr oder weniger ignoriert. Ich rede hier z.B. von den Leuten zwischen 6500 - 7500 Punkten, deren sporadische oder nicht vorhandene "Fernsehauftritte" sich dem Diktat der Medien unterordnen "müssen", müssen sie die Veränderungen dann auch noch "gerecht" finden? Subjektiv bleibt selbst eine "perfekte Wertung", weil wir Leistung in Punkte umrechnen und es DEN "perfekten Vergleich" nicht gibt! Sind 9,58 sec genauso gut wie 74,08m Diskus oder 3:26,0min über 1500m? Und wenn ja warum, oder warum nicht?
Warnende Beispiele sehe ich auch z.B. beim Wintersport, Biathlon, Skilanglauf, Skisprung aber auch der alpine Sport sind durch die Vermarktung vollkommen verändert worden, zum "Nutzen" einer Magdalena Neuner und einiger weniger anderer, die Masse hat aber nur die negativen Aspekte dieser Veränderungen zu spüren bekommen, aber nicht das "Schmerzensgeld" einer Neuner. Die deutschen Sprinter sind, denke ich, auch nur bedingt von dem Hype um einen Bolt angetan. ("Mitternachtsrennen" zur besten Sendezeit…)
Ich wäre gespannt wie die Befürworter einer solchen Veränderung reagieren, wenn ihre Athleten plötzlich aus der Spitze herausfallen? Und ich meine "Herausfallen durch die natürlichen Schwankungen in der Leistungsdichte", derzeit stehen die Deutschen Zehnkämpfer ausgezeichnet dar, wie sieht das aus wenn wir wieder eine Verletzungsmisere haben und die Anwärter auf die Spitze durch eine "gerechte Tabelle" nicht ganz nach vorn kommen…
Sportpolitik ist meiner Erfahrung nach nie die lineare, ideale Umsetzung von Verbesserungen, sondern zunehmend der größere Einfluss von Partikularinteressen (Geldverdienen am und mit dem Sport). Je ähnlicher die Leichathletik dem Fußballzirkus wird, desto geringer MEIN Interesse - wir arbeiten daran, oder wie sonst erklärt sich eine Veranstaltung wie der IAAF Continental Cup in Marrakesch.
Eine gerechtere Zehnkampftabelle? "Schöner träumen" nenne ich den Glauben daran, NUR die Veränderung einer Punktetabelle, bei einer Veränderung zu erreichen…
Überzeugungsarbeit? Mathematische Sklavenarbeit (ein Vergleich vieler Athleten und Wettkämpfe, nicht nur der Spitze, nach alter und neuer Tabelle) und beten, dass die Veränderungen auf die Punkte begrenzt bleiben. Ich persönlich bin Atheist…