[Gertrud]

Für ein höheres Trainer Handgeld oder Gehalt brauch man gar nicht so weit zu gehen. 
Deutschland ist mit gaaaanz hinten !

Es kommt in Deutschland ganz stark darauf an, wo man als Trainer beschäftigt ist. In den Großvereinen handelt es sich oft auch um unsichere Mischfinanzierungen, die immer wieder situationsbedingt verändert werden. Für viel schlimmer halte ich die Unsicherheiten der Beschäftigungen, die teilweise bestehen und die Beurteilung von Trainern durch Funktionäre, die es eigentlich nicht beurteilen sollten und können.

Man ist in vielen Trainerpositionen durch Gedeih und Verderb diesen Beurteilungen ausgesetzt. Trainerinnen wie ich hätten längst die Briefmarke auf dem Gesäß, obwohl sie megaerfolgreich wären. Man will gefolgstreue Diener, aber keine selbstständig agierenden Trainer/innen. Man nennt das teamfähig. Man muss schon sehr situationsgeschmeidig sein, um in diesem Haifischbecken lange zu überleben. Wenn ich an einige DLV-Disziplintrainer denke, dann haben teilweise Trainer überlebt, die ich schon vor Jahren aussortiert hätte. Es kommt aus meiner Sicht vorrangig darauf an, Trainer/innen nach Qualität zu beurteilen.

Es fehlt in vielen Fällen an punktgenauen Statistiken, um geeignete Trainer mit guten Gehältern zu bedienen. Außerdem fehlt es dringend an Trainern, die das Rad der immer dünner werdenden Decke an Talenten umkehrt. Man schöpft jetzt noch eine Weile den Rahm aus der Peripherie ab, bis der Strom ganz zum Erliegen kommt; aber kaum einer merkt´s!!! Es erinnert mich so an einen Vergleich, wie wir die Umwelt ausbeuten. Der einseitig stattfindende Weg der Zentralisierung ist der völlig falsche Weg. Man kann die früheren DDR-Prinzipien nicht 1:1 auf unsere jetzige Situation übertragen. Man braucht auch Trainer/innen, die die duale Karriere bei Schützlingen einräumen. Ich z.B. will nicht den Olympiasieger, der später am Hungertuch nagt. Ich kann mir ls Privat-Trainerin aber eine solche Form der Führung eines Athleten erlauben, weil ich nicht unter permanentem Leistungsdruck stehe, sondern langfristig agieren kann. Wer macht mir bei Louisa Grauvogel oder Louisa selbst ohne Kaderzugehörigkeit Druck - keiner!!!

Gertrud