09.08.2021, 11:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.08.2021, 11:54 von dominikk85.)
(09.08.2021, 06:14)lor-olli schrieb: Ich habe mich immer gefragt, wie man bei 800m ein "even pace" hinbekommen soll und dabei trotzdem das Maximum herausbekommen kann (?). Ich bin nie 800m wettkampfmäßig gelaufen, aber gerade auf dieser Strecke gibt es die Tücke, dass man / frau nach dem Start möglichst zügig das Renntempo erreichen muss, durch diese Beschleunigungsphase ist man am Ende der selben beinahe automatisch zu schnell (für even pace, auch weil man ja nicht alleine läuft… wer hier zögert sortiert sich sofort hinten ein). Vom psychologischen Moment ist es günstiger erst einmal Tempo aufzunehmen und dieses dann möglichst zu halten. Fast alle schaffen das bis 600m und dann wird es hart, der positive split kommt fast immer auf den letzten 200m zustande. Im absoluten Spitzenbereich mag/könnte das etwas anders aussehen, damit hatte ich aber keine Berührungspunkte… (wobei ich gelegentlich mit einem 1:50 Läufer trainieren konnte)beim Anfang hat man ja noch den Vorteil das es an Anfang noch alaktizid ist und man deshalb erstmal schneller angehen kann ohne das man blau geht wenn man rechtzeitig vom Gas geht.
Und was meine 1500m "Taktik" im 10-Kampf betraf > die war simpel, "irgendwie ankommen"… (ging aber einigermaßen, ich gehörte immer zu den leichteren Zehnkämpfern, die 90-Kilo+ Brocken hatten immer mit ihren, oft künstlichen, Muskelbergen zu kämpfen waren andere Zeiten. Heute sind solche "Koffer" sehr selten geworden)
Fazit: Even Pace ist bei Bestleistung 800m meiner Meinung nach eher Theorie (obwohl viele genau so trainieren!)
Michael Johnson hat auch mal bezüglich der 400m Taktik gesagt erst 50m richtig knallen, dann etwas vom Gas gehen und sich von 50-250 "treiben lassen" und dann wieder Vollgas bis ins Ziel (obwohl in Realität die 50-200m Strecke die schnellste ist), sprich der Trick ist bevor sich das laktat bildet möglichst viel Tempo aufbauen und dann etwas vom Gas gehen damit das laktat nicht weiter stark steigt.
Rudisha ist in Rio z. B die ersten 200m deutlich schneller gelaufen und danach die 3 folgenden 200er relativ even, sprich die schnelle erste Runde kommt vor allem durch die ersten 200m
https://www.track-stats.com/splits-800m-mens-final/
Ich denke diese Entspannung (400m 50-200 und 800m 150-600) ist schon wichtig, auch wenn man positiv angeht sollte man nicht einfach knallen solange es geht sondern taktisch vorgehen und in der Mitte etwas Luft lassen.
Sprich als splits eher 24-26-26-27 als 24-25-27-28