06.01.2021, 20:56
Natürlich ist es sehr schade, das aktuell Wettkämpfe, vor allem aber Trainingsmöglichkeiten wegfallen. Doch daraus eine "nationale Katastrophe" zu konstruieren geht doch zu weit.
Solange im öffentlichen Leben so viele dringend notwenige und, meiner Meinung nach, gerechtfertigte Einschränkungen hinzunehmen sind, sollte es eigentlich logisch sein, dass der Sport, genauso wie viele andere Vereinsaktivitäten, hinten anzustehen haben.
Ich bin ein Vereinsmensch durch und durch, und diese Einschränkungen betreffen bei mir gleich 4 verschiedene Hobbies. Klar, ist das Schade, aber da werden wir durch müssen.
Und ja, ich halte es für vertretbar, dass aktuell im Wintersport Weltcups durchgeführt werden oder dass der Profifußball (und Handball, Eishockey,...) spielen darf. In vielen Fällen handelt es ich hier um Personen, deren Beruf es eben ist, genau diesen Sport auszuführen. Der Personenkreis ist überschaubar und lebt einigermaßen abgeschottet in einer Bubble. Schlimmer ist da der Amateursport. Hier sind regelmäßige Tests nicht durchzuführen und wir können die Leute auch nicht in eine Bubble stecken. Mit dem Familienleben, der Ausführung des Hauptberufs, Privatleben,... sind zu viele Kontakte verbunden. Diese können nicht wirklich minimiert werden und auch eine regelmäßige Testung ist fast nicht möglich. Wenn der Profisport die ganze Nummer als "Dienstreise" sieht und dabei seine Angestellten dauerhaft in Hotels (und damit abseits der familie) unterbringt kann man das machen. Das geht aber im Amateurbereich nicht. Wenn man jetzt aber an Landesmeisterschaften oder deutsche Meisterschaften denkt, bei denen Personen, die keiner Bubble angehören, aus den verschiedensten Regionen zusammenkommen ist das Risiko, dass da etwas passiert um ein vielfaches größer. Meiner Meinung nach unverantwortlich. Und da bringen dann all die schönen Hygienekonzepte fast nichts mehr. Gesundheitsfragebögen, Teilnehmerlisten und Temperaturmessung sind da doch eher Kosmetik und Alibimaßnahme als das es wirklich was bringt wenn man viele Menschen auf engem Raum zusammenbringt.
Gerade in der Leichtathletik müssen wir doch ganz ehrlich sagen, dass es uns aktuell in einer eher komfortabelen Situation trifft. Leichtathletik ist haupsächlich eine Sommersportart. Die Hallenwettkämpfe sind zwar ganz nett, man muss aber auch sagen, dass sie nur "Beschäftigungstherapie" sind. Schon allein die Teilnehmerzahlen in der Halle im Vergleich zu draußen und auch das Leistungsniveau (auch bei Hallen-EM und Hallen-WM) zeigen ja, dass die Hallenleichtathletik ein vergleichsweise Nischenprodukt ist und von vielen eh nicht ganz ernst genommen wird. Der Wegfall von Wettkämpfen ist zwar sehr schade (ich persönlich habe immer sehr viel Spaß in der Halle, weil alles schön kompakt zusammen ist), aber letzten Endes zu verschmerzen. Zum Vergleich: Sommerskispringen oder Sommerbiathlon interessiert bis auf wenige Hardcorefans auch keine Sau.
Schlimmer ist da schon der Wegfall von Trainingsmöglichkeiten. Aber man darf auch nicht so tun, wie wenn jetzt plötzlich eine starke Chancenverschiebung zwischen einzelnen Kaderathleten und dem großen Rest (die viel zitierte 2. Reihe, Nachwuchs und Breitensport) stattfindet. Das war schon immer so. Es hat nur eine sehr kleine Anzahl an Athleten die Chance im Winter in Leichtathletikhallen zu trainieren. Viele sind froh wenn sie in der städtischen Turnhalle ein paar Übungen zur Fitness machen können. Ein disziplinspezifisches Techniktraining ist also nur wenigen Athleten vergönnt. Mit Leistungsunterschieden und unterschiedlichen Möglichkeiten mussten wir schon immer leben. Natürlich ist klar, dass die aktuelle Situation diese Unterschiede noch einmal verstärkt. Nichts desto trotz kann weiterhin fast jeder etwas für seine Grundfitness tun.
Wichtig ist jedoch zu sehen, wie liegen unsere Topathleten im Vergleich zu den Topleuten aus anderen Nationen. Wenn es dort eine ähnliche Situation ist, sollte sich hinsichtlich Olympia kein sehr großer Nachteil für unsere Athleten einstellen.
Persönlich sehe ich immer noch die allergrößte Gefahr dadurch, dass langsam aber sicher der Breitensport und damit die engagierten, aber vielleicht nicht die erfolgreichsten, Athleten und Helfer wegbrechen. Das ist in aller Regel die Personengruppe, die vor Ort den Laden schmeißt und die Zukunft der Vereine vor Ort sichert. Um diese mache ich mir mehr Sorgen als um eine handvoll guter Athleten (die aber in vielen Fällen den Vereinen vor Ort im nicht viel bringen).
Solange im öffentlichen Leben so viele dringend notwenige und, meiner Meinung nach, gerechtfertigte Einschränkungen hinzunehmen sind, sollte es eigentlich logisch sein, dass der Sport, genauso wie viele andere Vereinsaktivitäten, hinten anzustehen haben.
Ich bin ein Vereinsmensch durch und durch, und diese Einschränkungen betreffen bei mir gleich 4 verschiedene Hobbies. Klar, ist das Schade, aber da werden wir durch müssen.
Und ja, ich halte es für vertretbar, dass aktuell im Wintersport Weltcups durchgeführt werden oder dass der Profifußball (und Handball, Eishockey,...) spielen darf. In vielen Fällen handelt es ich hier um Personen, deren Beruf es eben ist, genau diesen Sport auszuführen. Der Personenkreis ist überschaubar und lebt einigermaßen abgeschottet in einer Bubble. Schlimmer ist da der Amateursport. Hier sind regelmäßige Tests nicht durchzuführen und wir können die Leute auch nicht in eine Bubble stecken. Mit dem Familienleben, der Ausführung des Hauptberufs, Privatleben,... sind zu viele Kontakte verbunden. Diese können nicht wirklich minimiert werden und auch eine regelmäßige Testung ist fast nicht möglich. Wenn der Profisport die ganze Nummer als "Dienstreise" sieht und dabei seine Angestellten dauerhaft in Hotels (und damit abseits der familie) unterbringt kann man das machen. Das geht aber im Amateurbereich nicht. Wenn man jetzt aber an Landesmeisterschaften oder deutsche Meisterschaften denkt, bei denen Personen, die keiner Bubble angehören, aus den verschiedensten Regionen zusammenkommen ist das Risiko, dass da etwas passiert um ein vielfaches größer. Meiner Meinung nach unverantwortlich. Und da bringen dann all die schönen Hygienekonzepte fast nichts mehr. Gesundheitsfragebögen, Teilnehmerlisten und Temperaturmessung sind da doch eher Kosmetik und Alibimaßnahme als das es wirklich was bringt wenn man viele Menschen auf engem Raum zusammenbringt.
Gerade in der Leichtathletik müssen wir doch ganz ehrlich sagen, dass es uns aktuell in einer eher komfortabelen Situation trifft. Leichtathletik ist haupsächlich eine Sommersportart. Die Hallenwettkämpfe sind zwar ganz nett, man muss aber auch sagen, dass sie nur "Beschäftigungstherapie" sind. Schon allein die Teilnehmerzahlen in der Halle im Vergleich zu draußen und auch das Leistungsniveau (auch bei Hallen-EM und Hallen-WM) zeigen ja, dass die Hallenleichtathletik ein vergleichsweise Nischenprodukt ist und von vielen eh nicht ganz ernst genommen wird. Der Wegfall von Wettkämpfen ist zwar sehr schade (ich persönlich habe immer sehr viel Spaß in der Halle, weil alles schön kompakt zusammen ist), aber letzten Endes zu verschmerzen. Zum Vergleich: Sommerskispringen oder Sommerbiathlon interessiert bis auf wenige Hardcorefans auch keine Sau.
Schlimmer ist da schon der Wegfall von Trainingsmöglichkeiten. Aber man darf auch nicht so tun, wie wenn jetzt plötzlich eine starke Chancenverschiebung zwischen einzelnen Kaderathleten und dem großen Rest (die viel zitierte 2. Reihe, Nachwuchs und Breitensport) stattfindet. Das war schon immer so. Es hat nur eine sehr kleine Anzahl an Athleten die Chance im Winter in Leichtathletikhallen zu trainieren. Viele sind froh wenn sie in der städtischen Turnhalle ein paar Übungen zur Fitness machen können. Ein disziplinspezifisches Techniktraining ist also nur wenigen Athleten vergönnt. Mit Leistungsunterschieden und unterschiedlichen Möglichkeiten mussten wir schon immer leben. Natürlich ist klar, dass die aktuelle Situation diese Unterschiede noch einmal verstärkt. Nichts desto trotz kann weiterhin fast jeder etwas für seine Grundfitness tun.
Wichtig ist jedoch zu sehen, wie liegen unsere Topathleten im Vergleich zu den Topleuten aus anderen Nationen. Wenn es dort eine ähnliche Situation ist, sollte sich hinsichtlich Olympia kein sehr großer Nachteil für unsere Athleten einstellen.
Persönlich sehe ich immer noch die allergrößte Gefahr dadurch, dass langsam aber sicher der Breitensport und damit die engagierten, aber vielleicht nicht die erfolgreichsten, Athleten und Helfer wegbrechen. Das ist in aller Regel die Personengruppe, die vor Ort den Laden schmeißt und die Zukunft der Vereine vor Ort sichert. Um diese mache ich mir mehr Sorgen als um eine handvoll guter Athleten (die aber in vielen Fällen den Vereinen vor Ort im nicht viel bringen).