(16.09.2020, 19:30)PeterSaalmann schrieb:Zu Simpson muss man sagen, dass sie vor dieser Zeit nie schneller als 4:11.36 gelaufen ist und in den Jahren 2010 bis 2012 ist sie nie schneller als 4:03.54 gelaufen. Ihr zweitbeste Zeit 2009 war 4:08.38. Ich bin mir nicht sicher, inwieweit ihr "normales" Niveau 2009 (als sie ihre PB über die Hindernisse aufgestellt hat) wirklich bei 3:59 lag (und nicht eher im Bereich 4:03-4:04). Sie hat aus diesem Jahr auch keine Zeit über 3000 m stehen, weshalb es schwierig ist ihr Leistungsniveau aus diesem Jahr über 3000 m flach einzuschätzen. In der Halle war sie 2009 ca. 3 s schneller als die BL von Klein/Burkard.(16.09.2020, 17:58)Nanobot schrieb: 1) Weil ich anerkenne, dass Krause eine sehr gute Technik hat und das eben auch etwas mit Talent zu tun hat. Ich denke trotzdem nicht, dass Burkard/Klein pro Runde mehr als 2 s auf Krause verlieren würden, wenn sie schon in der Jugend mit Technikttraining angefangen hätten.Technik ist beim Hindernis nicht alles (gerade bei den Frauen). Es wurde hier schon erwähnt, dass man Hindernis KÖNNEN muss. Damit ist nicht die Hürdentechnik oder der Wassergraben gemeint. Die Athleten kommen halt unterschiedlich gut mit dem unrhythmischen Laufen zurecht. Wenn man mit den Unterbrechungen nicht zurecht kommt und man nicht der Typ für die spezielle Kraftausdauer ist, dann helfen einen auch die besten Flachleistungen nicht.Jenny Simpson hat(te) eine ziemlich gute Technik und zur ihrer Hinderniszeit eine Top 1500m BL von 3:59.9 (Ihre SBs waren bei ihren WM-Medallien langsamer). Trotzdem ist sie nie unter 9:10 gelaufen und anschließend von den Hindernissen weg gewechselt.
Wir wissen beide nicht, wie gut Burkard/Klein heute technisch wären (besser/schlechter als Simpson), wenn sie schon in der Jugend die Strecke gelaufen wären. Wenn man sich die Ergebnisse der beiden über die Flachstrecken anschaut, fällt es mir schwer zu glauben, dass sie über die 3000 m Hindernisse nicht bessere Ergebnisse hätten erreichen können. Das beste Ergebnis einer der beiden war bisher der 11. Platz von Klein über die 1500 m bei der WM 2017. Bei der gleichen WM hätte für Platz 11 über 3000 m Hindernis eine Zeit von 9:25.99 gereicht, mit 9:22.46 hätte man Platz 7 belegt. Klein war 2017 die Nr. 30 in der Welt mit 4:04.15, für Platz 30 in der Welt über 3000 m Hindernis hätte man im gleichen Jahr 9:28.63 laufen müssen.
Wäre Burkard heute über die 3000 m Hindernis besser, wenn sie diese Strecke schon früher angegangen hätte?
Meiner Meinung nach ist das sehr wahrscheinlich. Worin würde also das Problem liegen, wenn man in der Jugend "breiter" trainiert und sich die Möglichkeit des Umstiegs zumindest offen hält? So wüsste man zumindest relativ früh, ob man Talent für diese Strecke hat und muss nicht mit Mitte 20 quasi bei 0 anfangen.