16.09.2020, 11:25
(15.09.2020, 18:53)Jo498 schrieb:1) Gut ... mit Glück als Begründung kann ich leider nichts anfangen (wenn wir über 3 unterschiedliche Meisterschaften sprechen, jeweils im Abstand von 2 Jahren). Wenn Krause bei der WM 2017 nicht umgerannt worden wäre, hätte sie bestimmt auch eine Medaille geholt ...(15.09.2020, 18:32)Nanobot schrieb:"Alleine" bei den letzten drei WM? Eher "nur" bei den letzten drei WM. Die Staffelplazierungen hat Dominik oben ja aufgezählt. Wenn die Staffeln ein bißchen mehr Glück gehabt hätten, sähe es anders aus. Weder Krause noch Dutkiewicz wären vorher auf top 3 gesetzt gewesen, da hat eben auch alles gepasst und bei der Frauenstaffel halt nicht. Aus solchen Ausreißern kann man nichts ableiten.(15.09.2020, 11:52)Jo498 schrieb: viele Staffeln haben sogar Medaillenchancen, ggf. mit ein bißchen Glück (jedenfalls weit bessere als viele deutsche Hürden- und Hindernisläufer) und viele Läufer kommen eine Runde weiter, selbst ohne Finalchance. Und ebenso sollte eine reiche und breit aufgestellte Sportnation eher solche "Chancenlosen" finanzieren als ein Schwellenland.Sehe ich nicht so ...
Die Überlegung würde mir einleuchten, wenn man ernsthaft davon ausgehen könnte, dass eine Konzentration auf bestimmte Disziplinen zulasten angeblich hoffnungsloser ingesamt erfolgreicher wäre. Daran habe ich sehr starke Zweifel. Jede Schwächung in der Breite verringert die Präsenz der LA insgesamt. Leider keine Deutschen am Start, da nichtmal
Alleine bei den letzten 3 WM's hat Deutschland 4 Medaillen im Hürden-/Hindernislauf gewonnen, in den Staffeln dagegen 0 Medaillen.
Verstehe ich nicht ... ?
Man gewinnt doch in den Staffeln seit Jahren 0 Medaillen trotz Staffeltrainingslager etc. -> Es wäre so gut wie unmöglich nicht mehr Medaillen zu gewinnen, wenn man die Ressourcen für die Förderung anderer Disziplinen einsetzen würde.
In den Einzeldisziplinen gibt es außerdem mehr Medaillenchancen und unter Umständen reicht ein Ausnahmeathlet für eine Medaille, während man für eine Staffel 4-6 Läufer fördern muss und meist auch alle ein sehr gutes Niveau haben müssen.
Der wichtiger Punkt ist für mich aber, wie auch schon andere gesagt haben, dass man so etwas nicht einfach so planen kann. Der Erfolg Krauses hat in D zahlreiche andere junge Frauen auf die Hindernisse gelockt. Es gab Medaillen und gute Plazierungen in den U-Klassen. Die beste nach Krause ist aber immer noch gut 20 Sekunden dahinter, mit international kleinen Finalchancen, aber weit von Medaillen, und das ist eine Quereinsteigerin, die Mühe hatte, überhaupt Förderung zu erhalten. Vogelgesang, Gers, Oed, Meyer stagnieren alle in einem Alter, in dem Gesa schon im Olympiafinale war, bei Leistungen knapp unterhalb der Quali für WM/OS.
Davon abgesehen: Wer bei der Damenstaffel wirklich Pech als Grund anführt, hat entweder die Rennen nicht gesehen oder lügt sich selbst etwas vor. Wenn ich beim Großereignis nie an meine Bestleistung herankommen und selbst von nominell schlechteren Teams geschlagen werde, sollte ich vielleicht mal auf Fehlersuche bei mir selbst gehen anstatt alles auf Pech zu schieben.
2) Natürlich kann man Weltklasseathleten nicht im Labor heranzüchten (zumindest nicht in Deutschland ...), aber man kann bestimmte Dinge unternehmen (Konzentration der Ressourcen auf erfolgsversprechendere Disziplinen) um seine Erfolgsaussichten zu erhöhen. Ich denke sowohl Burkard als auch Klein hätten (bisher) eine erfolgreichere Karriere gehabt, wenn sie in der Jugend die Hindernisse trainiert und sich dann in den letzten Jahren darauf konzentriert hätten. Bei ihren Zeiten über 3000 m flach hätte ich ihnen 9:10-9:15 über die Hindernisse zugetraut.