11.09.2020, 03:47
Zitat:(06.09.2020, 19:46)Hürdenfan schrieb: Die beiden Überfliegerinnen aus 2018 Braun und Buschendorf sind über die 0,84 Hürde bisher nicht annähernd an die Zeiten rangekommen, Niedermayer 2016 und Butzek 2013 sind auch solche Beispiele. 2008 und 2009 hat jeweils eine Elke Boxhammer die U 18 gewonnen, danach hat man nie mehr was von ihr gehört. Von daher muss man immer abwarten.Als Laie frage ich mich, wie sinnvoll es ist sich so früh schon auf die Hürden (100/110/400 m) zu spezialisieren? Sollten man sich in diesem Alter nicht darauf konzentrieren die Grundschnelligkeit zu maximieren? Ich habe das Gefühl, dass den deutschen Spezialisten oft einfach die Schnelligkeit fehlt, wodurch man selbst bei perfekter Technik international kaum eine Chance auf Medaillen ist.
Es ist sicherlich nicht verkehrt, die koordinativen Belange frühzeitig zu fördern. Da gibt es ein Zeitfenster altersmäßig, dass man möglichst nicht versäumen sollte. Allerdings ist die Schnelligkeit schon auch in die Wiege gelegt worden. "Aus einem Gaul kann man kein Rennpferd machen" - auch mit den besten Mitteln nicht. Wenn dazu dann manchmal noch Trainerwechsel vorgenommen werden, wobei man sich qualitativ nicht verbessert, enden solche Karrieren oft in der Sackgasse.
Der Wechsel der Hürdenhöhen kann ebenfalls wie der Wechsel des Kugelgewichtes "die Spreu vom Weizen trennen". Daher sind manchmal so hochgezogene Jugendliche später nicht erfolgreich, weil schlichtweg die Falschen gefördert werden. Ich bin damals als DLV-Trainerin nicht nach der Bestenliste in der Kadernominierung gegangen, sondern habe mit Steffi Storp und Claudia Mues Athletinnen als Kadermitglieder ausgesucht, die von ihrem Talent, aber nicht ihrer damaligen Leistung entsprechend prädestiniert schienen.
Nehmen wir aber die frühe Hinwendung von Armand Duplantis! Er hat sicherlich trotz der frühen Spezialisierung wahrscheinlich doch in einem sehr weiten Rahmen viele Fähigkeiten entwickelt, u.a. den Bereich der Schnelligkeit.
Gertrud