10.09.2020, 20:58
Mehrkampf in der Jugend und dann Spezialisierung ist ja nichts irgendwie neues, sondern der klassische Weg. Warholm konnte nicht so gut werfen, daher ist er gewechselt. Mit 20 zu den Hürden, 400 flach ist er vorher schon auch einzeln gelaufen. Bei den Siebenkämpferinnen ist es nochmal was anderes, da bei den Frauen die Leistungsdichte insgesamt nicht so hoch ist und der Siebenkampf sehr sprint/sprunglastig ist.
Drittens kann man nicht alles nur unter dem Hinblick der absoluten Weltspitze betrachten, denn dann müsste man eine Anzahl Disziplinen "dicht machen" und hätte dann auch nie mehr später eine Chance auf Spitzenleistungen. Außerdem besteht auch Leistungssport nicht nur aus Weltspitze.
Und nochmal: Es müssen auch Leute teilnehmen, die nicht ins Finale kommen, sonst könnte man die WM gleich nur mit 8 Finalisten machen.
Zitat:Wenn man die letzten Jahre oder sogar Jahrzehnte betrachtet, dann ist es für deutsche Athleten relativ aussichtslos auf diesen Strecken auch nur annährend weltklasse zu werden. Angesichts dieser Tatsache frage ich mich, wie sinnvoll es ist jedes Jahr die besten/schnellsten Talente in Disziplinen zu "stecken" in denen sie internatioal nie etwas erreichen werden, anstatt die besten Talente in Disziplinen zu "stecken" in denen sie realistischerweise zumindest ein WM-/Olympia-Finale erreichen können.Erstens ist das ja keine feststehende Tatsache, wo "man" gut ist; irgendwann früher war Deutschland über 400m Männer oder beim Hammerwerfen ziemlich gut, im Stabhochsprung weniger. Das ist inzwischen anders, hängt von sehr vielen Faktoren ab, nicht nur von selbsterfüllenden Prophezeihungen. Zweitens halte ich es für nicht richtig, dass die besten Talente häufig in aussichtslosen Disziplinen agieren, in denen sie international keine Chance haben. Wie kommst Du darauf, dass das so wäre und jemand wie Reus zB im Weitsprung eher konkurrenzfähig wäre? Sicher gibt es manchmal Fälle, in denen jemand nicht zur idealen Disziplin findet, das wird sich nie ganz vermeiden lassen und das Ausprobieren von Nebendisziplinen sollte in der Jugend jedenfalls normal sein, klar. Aber ich glaube nicht, dass in D massenhaft Athleten in der "falschen" Disziplin unterwegs sind. Wirklich ändern kann man das nur unter einem extremen Konkurrenzdruck wie in den USA, die fast überall so eine Leistungsdichte haben, dass man sonst keine Chance hat.
Drittens kann man nicht alles nur unter dem Hinblick der absoluten Weltspitze betrachten, denn dann müsste man eine Anzahl Disziplinen "dicht machen" und hätte dann auch nie mehr später eine Chance auf Spitzenleistungen. Außerdem besteht auch Leistungssport nicht nur aus Weltspitze.
Und nochmal: Es müssen auch Leute teilnehmen, die nicht ins Finale kommen, sonst könnte man die WM gleich nur mit 8 Finalisten machen.