[Gertrud]

Der Begriff "Disruptives Denken, also das Denken in grundlegenden Veränderungen und radikalen Perspektivwechseln" ist bei solch schweren, wiederkehrenden Verletzungen angebracht. Als ich damals Sabine mit schweren Einschränkungen und Beeinträchtigungen federführend als Headcoach übernahm, habe ich fast alle vorhergehenden Programme "zerstört" und strukturell völlig neu aufgebaut. Wir sind übungsmäßig in eine völlig neue Welt aufgebrochen. Ich war damals schon durch HjH "infiziert", konträr andere Wege im Energiesystem und Krafttraining z. B. zu gehen. Ich war gezwungen, aufgrund ihrer Vorgeschichte Übungen wie Reißen, TKB zu eliminieren und neue Konstruktionen zu erproben.

Ich bin der festen Überzeugung, dass das bei Lisa Mayer auch vonnöten ist. Es muss ein völlig neuer Behandlungsansatz in der Stärkung der wirklich wichtigen Strukturen gefunden werden. Es ist anscheinend eine Schwachstelle vorhanden, die dem Zug und Druck des umliegenden Gewebes nicht standhält oder aber sie muss defizitäre Stellen in einem Überforderungsmechanismus übernehmen. Da gilt es, exakt vor allem in der konzertierten Aktion der vier Hamstringanteile zu orten. Hier darf kein Fehler unterlaufen, weil sich vorgeschädigte Anteile sofort melden. Auch upstream ist nerval eine sehr gezielte Untersuchung vonnöten; aber auch downstream müssen Anomalien, die mit den Hamstrings zusammenhängen und abhängig sind, präzise geswitcht werden. 

Einen Tipp möchte ich auch noch geben: Beginnt mit dem Sprint-Spezialtraining erst, wenn die Schwachstelle komplett gesundet und die Athletin sehr ausgeruht ist!!! ‌Ihr habt alle Zeit der Welt. Es geht um eine sehr talentierte Athletin! Auch ihr Kopf muss sicherlich nach dem jahrelangen Fiasko erst wieder aufgebaut werden.

Gertrud