03.07.2020, 21:46
(03.07.2020, 19:52)Gertrud schrieb:genau das ist die Frage und ich bin erleichtert =) wir sind uns also einig darin, dass wir Mehrkämpferinnen nicht stundenlang in der Dauermethode (also continuos tempo) trainieren würden, sondern Ausdauerreize anders setzen. Kauls tun das z.B. u.A. durch Zirkel. Ich trainiere Ausdauer ausschließlich entweder unspezifisch oder durch extensive und gemischt extensiv/intensive Tempoläufe. Wir machen exakt 0 Dauerläufe, aus den von Dir skizzierten Gründen. Kauls aber lassen welche machen und die sind Weltmeister und ich nicht, tja... es gilt immer, den für den Athleten individuell richtigen Weg zu finden.(03.07.2020, 18:00)Diak schrieb:(03.07.2020, 13:22)Gertrud schrieb: Dass die Erholungsfähigkeit im Zehnkampf über die Ausdauer geht, halte ich für einen absoluten Witz. Wer dieser Meinung ist, hat das Energiesystem nicht verstanden. Manchmal ist weniger mehr!!!da würde ich mich über eine Erklärung freuen, die über den hinkenden Analogischluss hinausgeht. Die Regenerationsfähigkeit gehört doch geradezu definitorisch zur Ausdauerfähigkeit, was soll da im Zehkampf anders sein, abgesehen davon, dass es natürlich multiple weitere Faktoren gibt?Warum trainiert denn der Jaguar keine Ausdauer, wenn er mehrere Male Beute verfolgt.
zur Laufeinteilung von Niklas: er läuft schon immer so, das war keine spezifische Taktik für Doha
Wenn man den Zehnkampf betrachtet, muss dann doch feststellen, dass neun Disziplinen von der Schnelligkeit und Schnellkraft profitieren. 1. Es ist folglich auch eine Frage der Faserstrukturen. 2. Es besteht vorrangig auch eine große Rolle in der Pausengestaltung der Einsätze (also ganz genaue Betrachtung des Energiesystems). 3. Die Signalwege Ausdauer und Krafttraining schließen sich vollkommen aus. Wenn man Kilometer brettert, macht das doch etwas mit den Strukturen und Strukturveränderungen. 4. Außerdem würde ich niemals die Orthopädie mit zu langen Einsätzen strukturell überfordern.
Die Frage stellt sich doch, in welchem Bereich hier die Ausdauer angesiedelt wird. Handelt es sich um den Bereich intensive tempo (shared lactic/ aerobic), extensive tempo (aerob) oder continuous tempo (aerob) nach der amerikanischen Energiesystem-Einteilung? Sicherlich sind auch die Gesamtlänge und Gesamtzeit für einen Fasertransfer verantwortlich.
Gertrud
Mein Argument war aber ein völlig anderes: wer eine gute Grundlagenausdauer hat, der regneriert schneller und hat den besseren zweiten Tag. Beim Siebenkampf sieht man das immer wieder sehr schön an der Grube - die einen fallen ermattet in den Sand und die anderen springen Bestleistung, obwohl sie den ersten Tag in den Beinen haben. Letztere sind häufig die fleißigeren Läuferinnen (meine Empirie...) Wir müssen danach ja zum Glück nur noch ein bisschen Speer werfen und dann 800m rennen, bei denen man mit einer guten Schnelligkeitsausdauer auch schon ganz ordentlich über die Runden kommt. Der zweite Tag im Zehnkampf ist da eine total andere Nummer und es schadet wohl keineswegs, den mit möglichst frischen Beinen anzugehen.