02.08.2014, 10:51
Zitat:Trotzdem scheint niemand (auch in der sonstigen öffentlichen Diskussion) gewisse Dinge zu diskutieren, die eine biomechanische Untersuchung eigentlich völlig überflüssig machenDie Mehrheit der Leichtathleten, die diesen Sport als Leistungssport betreiben oder sehen, sehen die "Gleichbehandlung" verletzt.
Zitat:Inklusion (lateinisch inclusio, „Einschluss“; auch Einbeziehung, Eingeschlossenheit, Zugehörigkeit) (Duden)Gleich bedeutet in diesem Sinne für mich vergleichbar, gleichberechtigt und weder bevor- noch benachteiligt. Verletzt wird hier die Vergleichbarkeit, da es sich streng genommen um zwei verschiedene Prinzipien des Springens handelt. Ein "Zweibeiner" kann eben auch aus dem Stand springen, dass dürfte einem Prothesenträger schwer fallen (wenn auch nicht unmöglich und mit anderen Prothesen vielleicht sogar ein Katapulteffekt möglich ist...).
Der Inklusion ist meines Erachtens Genüge getan, wenn zwei Athleten in einem Wettkampf antreten (wie eben auch im Behindertensport), aber getrennt gewertet werden (worauf die Behinderten nach T-Klassen selbst genauestens achten!). Der Inklusion schadet es, wenn man um des Spektakels willen nicht nur künstliche Vergleiche anführt, sondern sie obendrein auch noch vertretbar gleichwertig nennt.
Jedem mit der Materie Vertrautem ist bewusst, dass es sich um einen Momentaufnahme handelt, der Mensch entwickelt sich evolutionär, das Material relvolutionär. Damit wir heute (!) ein paar mehr Zuschauer vor den Fernseher locken (springt man eigentlich vorrangig für die "Sensationslüsternen" die mit dem Sport ansonsten nur wenig Berührung haben???) drücken wir mal ein "Auge zu" (= ist das dann schon eine Form der intellektuellen Behinderung? )
Zu Markus Rehm selbst kann ich M.Prenzlau nur zustimmen. Tolle Leistung, toller Sport und bitte ruhig und immer wieder die "Zweibeiner" herausfordern. An der Prothese tüfteln um wirklich Gleichgestellten (= ebenfalls behinderten Athleten) zu zeigen: da ist noch mehr drin! Der Behindertensport braucht wie der Leistungssport der Nichtbehinderten Vorbilder, Pistorius hat sich nun leider selbst "entzaubert", Rehm ist ganz sicher klüger. Ich wünsche ihm neue Weltrekorde, Werbeverträge und das er seine sportliche Grundeinstellung und positive Art behält!
Und für diese Erkenntnis, die einige schon auf Seite eins teilten, haben wir nun 23 Seiten gefüllt - sportliche Leistung… Aber die Diskussion zur Inklusion wird leider immer noch aus dem Bauch und nicht aus dem Hirn heraus geführt. Emotionen statt Ratio, wer nennt die Schuldigen?