30.07.2014, 19:03 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.07.2014, 19:28 von MZPTLK.)
(30.07.2014, 18:09)Javeling schrieb:
Zitat:.wir brauchen eine verlässliche Studie, wie sich Prothesen auswirken'
Wenn wir nichts wissen und erst eine verlässliche Studie brauchen, dann ist doch alles in Ordnung.
Nix ist in Ordnung, weil es keine verlässlichen Studien geben kann.
Warum kann es keine verlässlichen Studien geben?
Weil man mit Prothesen niemals Morphologie, Funktion und Sensomotorik 1:1 nachbilden kann.
Selbst wenn man das bezogen auf das gesunde Bein schaffen würde,
hätte man noch nicht das fehlende Bein korrekt abgebildet.
Somit ist Vergleichbarkeit nicht herstellbar und Gerechtigkeit nicht gegeben.
Wer sagt, dass die Prothese im Anlauf ein Nachteil ist ?
Glaubst du wirklich dass ein nichtbehinderter Rehm 8m hätte springen können ?
Man sollte mal die Bundesjugendspielergebnisse des jungen Rehm raussuchen. wahrscheinlich war er kein Ausnahmetalent im Weitsprung.
und wenn die Sache zweifelhaft ist, darf das dann zu Lasten der andern gehen ?
wärst du auch so entspannt wenn rehm dir den Platz im EM-team nehmen würde ?
30.07.2014, 19:13 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.07.2014, 19:18 von ThomZach.)
Keine Zeit zum Mitlesen. Aber der Rauswurf ist eine Schande.
Hier mein Leserbrief für Sat1-Teletext:
Selbstverständlich ist die Carbon- Prothese beim Absprung stärker als ein menschlicher Unterschenkel. Wer das anzweifelt, hat keine Ahnung v. Biomechanik. Trotzdem ist d. Umgang mit Markus Rehm unfair, denn der „Vorteil“ geht ja dadurch verloren, dass Rehm nicht so schnell anlaufen kann wie seine Konkurrenten. Keiner von diesen beneidet ihn oder würde sich den Unterschenkel amputieren lassen, um weiter springen zu kön- nen. Die Missgunst wird ausschließ- lich durch die Funktionäre geschürt die nicht wissen was Fairness ist. Sie lassen ihr behindertes Kind im Stich! Th.Z.
Unter uns: Fairness heißt "Gönne Könne" (Jönne Gönne).
Wer sich weigert gegen Markus anzutreten,
ist es nicht wert überhaupt mitzumachen.
Eine Studie kann auch zu dem Ergebnis kommen, dass die "Vorteile"
erheblich oder gering sind. Wer entscheidet dann (wie bei der
Windunterstützung) wo die Grenze ist?
Mein Gott Leute! Ist das Schicksal, ein halbes Bein zu verlieren,
nicht schlimm genug? Ist es nicht bewunderbar genug, solch ein Handicap
überwunden zu haben? Dürfen wir so einen Mitmenschen jetzt dafür bestrafen?
Ist das nicht ein Schlag ins Gesicht ALLER Gehandicapten?!
Ich dachte mal, der moderne Humanismus sei eine Deutsche Erfindung.
Offenbar haben wir auch hierzulande die ethischen Wurzeln der Aufklärung vergessen.
Dem nach höherem Strebenden ist nichts zu hoch sondern alles zu nieder. (vonmia)
Ist das Schicksal, ein halbes Bein zu verlieren,
nicht schlimm genug? Ist es nicht bewunderbar genug, solch ein Handicap
überwunden zu haben? Dürfen wir so einen Mitmenschen jetzt dafür bestrafen?
Ist das nicht ein Schlag ins Gesicht ALLER Gehandicapten?!
Wo liegt die Bestrafung? Er darf LA betreiben, er darf Wettkämpfe bestreiten, er kann sogar Wettkämpfe gegen Nichtbehindete bestreiten - einzig die Wertung sollte vergleichbar sein, oder wäre es in Ordnung wenn ich Schuhe mit einem Reboundeffekt nutzen würde? Und wenn nicht warum nicht - ich habe schließlich Plattfüße…
Humanismus wäre für mich die Gleichbehandlung nicht eine Bevorzugung. "Dreiklassensprungrecht" (bei der Wertung) ist im Behindertensport ein Muss, wenn der Athlet gegen Nichtbehinderte antritt ist Chauvinismus seine Leistung auf Vergleichbarkeit zu prüfen. Diese Denkleistung entspricht einem Weitsprung der nicht einmal den Sand erreicht…
(30.07.2014, 19:13)ThomZach schrieb: Keine Zeit zum Mitlesen.
Ich dachte mal, der moderne Humanismus sei eine Deutsche Erfindung.
Offenbar haben wir auch hierzulande die ethischen Wurzeln der Aufklärung vergessen.
Keine Zeit zum Mitlesen, aber fein säuberlich und im Sinne des Humansimus und der Aufklärung argumentierende Foristen beleidigen.
Sehr unfair, Thomas!
Zur Entspannung noch was von Kraftwerk(1978):
Wir sind die Roboter
Wir funktionieren Automatik
Jetzt wollen wir tanzen Mechanik
30.07.2014, 19:27 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.07.2014, 19:30 von ThomZach.)
(30.07.2014, 19:18)alex72 schrieb: das ist genau das Problem:
weil er als Behinderter ein schweres Schicksal ist lassen wir mal die Fairness außen vor oder wie ?
Wenn ein Behinderter irgendetwas nicht haben möchte ist das Mitleid und wie ein kleines Kind behandelt
zu werden !
Ich kenne reihenweise behinderte Sportler die die gleiche Wertung von Rehm für einen Fehler halten und
sich klar dagegen ausgesprochen haben !
Nicht Mitleid sondern Achtung ist angebracht.
Und natürlich gönne ich jedem, mich zu schlagen.
Ich nörgel ja auch nicht daran herum, dass Carlo 13cm gößer ist als ich.
Oder wähnt da jemand einen unfairen Vorteil?
Hallo! Hier wird Fairness von uns eingefordert.
Wer sind wir Gesunden, Fairness von einem Kranken einzufordern?
Oder drüfen wir annehmen, dass Rehm eigentlich weiß, dass er
einen unfairen Vorteil genießt und schweigt? So wie die Fußballer
bei Phantomtoren und Schwalben? Und die Doper?
Lacht sich Rehm hier etwa ins Fäustchen?
Und nimmt er tatsächlich jemandem den Startplatz weg?
Natürlich läuft Rehm langsamer an, weil ihn die Amputation und die Prothese behindern.
Sie hilft ihm dann, steiler abzuheben, also höher zu fliegen, also weiter weg zu landen.
Wer will hier die Vor- und Nachteile abwägen? Die Biomechniker?
Na die setzen sich doch gerade ihr eigenes Denkmal für Inkompetenz.
Dem nach höherem Strebenden ist nichts zu hoch sondern alles zu nieder. (vonmia)
Thomas, es wäre wirklich hilfreich, wenn Du Dir die Zeit nimmst und den ganzen Thread liest. Alles, was Du ansprichst ist hier schon diskutiert worden. Es wäre mühsam, das jetzt nochmal alles zu wiederholen, nur weil Du grad lesefaul bist.
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)