17.07.2017, 12:54
(17.07.2017, 09:39)beity schrieb: Respekt, diese Einschätzung gefällt mir sehr gut. Kann ich nur Daumen hoch geben.
Man muss sich das vorstellen, da ist eine 20 jährige Deutsche, die hat das Vermögen, selber den Rennverlauf bei einem WM Finale gestalten zu können!
Ja genau. Sie hat das Vermögen und den Willen. Und sie sollte das auch gar nicht ablegen, sie wirkt nicht so explosiv dass sie in einem kurzen Spurt bessere Chancen hätte. Allerdings wirkt sie durch ihre Größe und den langen Schritt auch manchmal langsamer als sie ist.
Ich habe für das Rennen am Sonntag (U23) ne 44 zwischen 700 und 1000 ermittelt. 59,5 für die 400 zwischen 700 und 1100. Und das sah noch kontrolliert aus, es sah genauso aus, als wüsste sie, dass sie das in etwa halten kann bis zum Ende. Am Ende hat sie dann nicht ganz durchgezogen, sie wusste ja dass sie das nicht musste.
@vedo: Ich gehe davon aus, dass sie jetzt schon Sub2 am Ende laufen kann wenn sie stärker gepusht wird. Wie weit drunter ist die Frage … Und wie gesagt … die Form der anderen ist noch nicht ganz klar, Dibaba ist diese Saison unbeständig und hat bisher weder über 5000 noch über 1500 ihre alte Form gezeigt. Hassan bisher beeindruckend, aber vielleicht zu früh zu gut in Form. Es kann noch viel passieren.
Soweit ich weiß ist noch nicht klar wer die 5000 und wer 1500 läuft von den Kandidatinnen. Es kann immer eine rausfliegen in den Vorrunden, die sich zu sicher fühlt (das halte ich bei KK dagegen für extrem unwahrscheinlich.) Es kann sich eine verletzen. Wir werden sehen wie groß und wie gut die Konkurrenz am Ende wirklich ist. Aber klar, ein wenig Glück wird sie brauchen und ich denke, mehr als Bronze wird kaum drin sein.
@ajrunner
Ehrlich gesagt hoffe ich, das KK im Finale nicht bis 1000 wartet. Nach ca 500m langsamem Tempo gilt für sie vermutlich: Je länger sie wartet, desto schlechter werden ihre Chancen. Sie ist eine Frontläuferin, das ist womöglich schlecht nachvollziehbar, wenn man das selbst nicht ist oder sich damit beschäftigt hat. Im Prinzip profitiert sie weniger vom Ziehen lassen als andere und verliert weniger beim Solo-Lauf … das klingt komisch, aber man läuft eben nicht nur mit dem Körper, sondern der Kopf bestimmt wie weit man an die Reserven gehen kann.
Sie kann vielleicht in den Vorentscheidungen erst bei 650 oder 600 vorm Ziel loslegen, aber länger sollte sie nicht warten. Und im Finale sollte KK gerade als „Beiwerk“ versuchen die anderen zu überraschen - ich glaube leider nicht, dass die anderen die aktuelle Nr 5 der Weltrangliste nur als Beiwerk sehen, sondern sie als Konkurrentin ernst nehmen. Ich denke ihre Konkurrentinnen rechnen spätestestens bei 800 to go mit ihrer Attacke, wenn sie überraschen will muss sie tendenziell noch früher loslegen. Einfach nur mitlaufen und dranhängen macht für sie eigentlich nur Sinn, falls das Rennen von Anfang an schnell ist.
(17.07.2017, 09:39)beity schrieb: Natürlich ist da auch ein wenig Furcht, kommen Beschützerinstinkte hoch, sie wirkt so zerbrechlich, noch so jung....und dann läuft sie und wie es tut....
Gefühlt...ist sie im Training bisher weder von den Intensitäten (die kenne ich nicht) noch vom Umfang (habe 90 km/die Woche gelesen) ans Limit geführt worden. Sie muss einfach gesund bleiben. Da scheint sie bisher wohl alles richtig gemacht zu haben und/oder besondere Anlagen besitzen.
Mir kam sie jetzt auf den letzten zwei Wettkämpfen nicht mehr ganz so zerbrechlich und ausgezehrt vor. Vielleicht haben sie den Umfang in dieser Phase etwas runtergefahren, was ja recht üblich ist.
Bei einem Asbel Kiprop wundert man sich auch manchmal, wie der das macht mit seinem auch sehr dünnen Körper. Der Vorteil ist eben ein unheimlich gutes Kraft/-Lastverhältnis.
Dadurch kann sie vermutlich die Dauerläufe auch recht schnell machen, ohne das sie das zu stark belastet und kommt so mit relativ wenig Km auf sehr gute Ausdauerwerte.
Gruß
C