12.12.2016, 13:44
"Linear" heißt ja nicht, dass alle Zuordnungen dieselbe Steigung haben, oder?
Zehnkampfpunktetabelle-"fair"?
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12.12.2016, 13:44
"Linear" heißt ja nicht, dass alle Zuordnungen dieselbe Steigung haben, oder?
12.12.2016, 15:41
(12.12.2016, 13:44)TranceNation 2k14 schrieb: "Linear" heißt ja nicht, dass alle Zuordnungen dieselbe Steigung haben, oder? doch, linear heißt, dass alle gleich großen Leistungssteigerungen mit demselben Punktzuwachs bedacht werden << in einer Disziplin. In einer anderen Disziplin kann natürlich der Punktzuwachs anders sein, dann hätte die Leistungs-Punktgerade eine andere Steigung, aber eben wieder den gleichen Punktanstieg für gleiche Leistungssteigerungen.
13.12.2016, 10:11
Ja eben. Aber dann kannst du daraus ja nicht ableiten, dass 2.00 m HJ = 70.00 m JT...
13.12.2016, 11:48
(13.12.2016, 10:11)TranceNation 2k14 schrieb: Ja eben. Aber dann kannst du daraus ja nicht ableiten, dass 2.00 m HJ = 70.00 m JT... das war doch nur ein Beispiel, in dem ich die Punktgeraden so gelegt habe, dass die WR Speer/Hoch mit derselebn Punktzahl bedacht weren, und 28 m = 1,37 m sind. Dann ergigt sich daraus, dass 70 m Speer = 2,00 m Hoch sind. Auf dem folgenden Bild habe ich die Punktgerade Hochsprung etwas anders gelegt.( rot ) jetzt sind 70 m= 2,10 m, also bessere Übereinstimmung, aber im unteren LB sind 28 m = 1,58 m hoch ? oder 10 m Speer = 1,33 m hoch ? Wenn ich bei linearen Punktkurven den Anstieg verändere, verlagere ich nur den Bereich, wo die Leistungs-Punktäquivalenzen nicht mehr stimmen.
13.12.2016, 14:42
Weltrekorde sind für eine Disziplin eine wichtige, wenn nicht sogar die wichtigste Benchmark. Problematisch ist, dass es (immer mal wieder) Weltrekorde von unterschiedlicher Qualität gibt. Z.B. lief der Usain Bolt von 2008/9 einfachmal mal so unendlich viel schneller, als je ein anderes menschliches Wesen, dass die Orientierung an seiner TOP Leistung wenngleich sie wichtig ist, schon ein leicht schräges Bild ergibt.
Jan Zelesny ist ein ähnliches Beispiel. Eine große Hilfe für die weitere Degression/Progression könnte sein, dass eine Gruppe von Leichtathletikenthusiasten auf athlestats.com sehre weitreichende "ewige Weltbestenlisten" zusammengetragen hat. Anhand dessen könnte man also inzwischen je Disziplin den zehntbesten Athleten aller Zeiten, den hundertbesten Athleten aller Zeiten und den eintausendbesten Athleten aller Zeiten miteinander vergleichen. Leider entet das Leistungsniveau des "tausendbesten Athleten aller Zeiten" immer noch auf Topniveau von Spezialisten. (über 100m wohl immer noch unter 10,30). Die Herausforderung wäre also die Kurve, die sich aus diesen Spitzenleistungen ergibt, dann irgendwie versuchen intelligent weiter in den Bereich der Nicht-Spezialisten hinunterzuführen.
13.12.2016, 14:56
Eigentlich würde man ja denken, dass wer 100m (als Zeichend des Speeds) und Hochsprung (als Zeichen für Sprungkraft) kann, sowieso ein super Weitspringer sein sollte.
Komischer Weise nur sind die beiden Athleten, mit den meisten addierten Punkten aus persönlicher bestleistung 100m + Hochsprung: Chris Huffins 10,22+2,18 Dan OBrien 10,32+2,20 (Carl Lewis 9,86 soll mal im Training 2,13 überquert haben, es gibt aber kein Wettkampfresultat) vergleichsweise schwach im Weitsprung? Man würde für beide 8,40+ erwarten, aber Chris Huffins 8,01 und Dan OBrian 8,08 Ein "sinnvolles" Entfernen von Disziplinen, wie z.B. Weitsprung hätte also seine Tücken.
13.12.2016, 16:19
ich habe eine neue Mehrkampfwertung aufgestellt. Wer es noch nicht weiß :
www.leichtathletikinbewegungmitnbl-site.de unter II./D3 und D 7.1 sind die Leitpunkte der Äquivalenzen dargestellt. Natürlich sind es nicht nur die WR,Stand 2007, für den obersten LB . Sondern für den mittleren = Zehnkampfbereich die Durchschnittsleistungen Platz 1- 10 der weltb.MK ; dann etwas niedriger kommen als punktgleich die Durchschnittsleistungen des DLV, Platz 1-50 und noch tiefer regionale Bestenlisten bis in die 1950-er Jahre. Mit diesen Zwischenmarken sind progressive Leistungs-Punktkurven für jede Disziplin aufgestelt. d.h. , eine Leistungssteigerung um denselben Betrag bringt im jeweils höheren LB auch einen größeren Punktzuwachs. übrigens: hätte ich statt der WR = alle 1250 Punkte die Durchschnitte der Plätze 1-10 der ewigen WBL genommen, wären nur geringfügig andere Äquivalenzen rausgekommen.
13.12.2016, 16:35
Als ehemaliger Zehnkämpfer habe ich da so meine eigenen Gedanken…
Das JEDES System "Vor-" und "Nachteile" hat sollte klar sein, ein System bevorzugt immer den Ahtleten der sich besonderns Systemkonform "verhält" (sprich seine Leistungen optimal auf die Punktewertung abstimmen kann). Jede Änderung wird andere Athleten bevorteilen oder benachteiligen - von Ausnahmen wie Eaton mal abgesehen, der ist über jeden Zweifel erhaben. Die entscheidende Frage für mich ist: Was soll die Änderung bewirken? Ein gerechteres System? Für die Athleten oder die Statistiker oder die Ausrichter? Lohnt dieser Wechsel der Wertungen n der Endabrechnung und wer soll befriedigt werden? Wird das den jetzt aktiven Athleten gerecht, wenn man ein auf die derzeitigen Verhältnisse abgestimmtes Training und den Aufbau der Athleten ignoriert um ein "besseres" Punktesystem zu haben? Ich wäre dem Vorschlagenden mit der nackten Kehrseite ins Gesicht gesprungen… Wie wäre es den Speer an die Armlänge anzupassen? Oder die erzielte Sprunghöhe / -Weite an der Körpergröße bemessen? Kugelgewicht nach Athletenkilos? Klingt absurd? Für mich als Ex.Mehrkämpfer klingen die Regelvorschläge die auf dem Tisch sind, mindestens so absurd… Es geht schlicht darum sich dem Medium Fernsehen anzudienen, mehr bling-bling für die Vermarktung und dabei vergessend, dass alle Maßnahmen nicht dazu dienen werden dem Fußball Sendezeit abzunötigen - dieser will gar keine Veränderungen und die Mittel zum Erreichen dieses Ziels sind eh nicht fair (man bedenke allein die Verknüpfung von bezahltem Fußball, Medienbetrieb und Politik). Dem Fußball schaden nicht einmal groß angelegte Steuerbetrügereien, WM-Vergabe Mauscheleien, verbreitetes Doping, manipulierte Spiele und mehr. Für wen also soll der Zehnkampf unbedingt verändert werden (und gerade der Stabhochsprung ist ein Element, dass die gesamtem athletischen Fähigkeiten, die technischen Finessen, die Schnelligkeit und die Kraftauf mehrkampfgerechte Weise forden)
Auch ich sehe hier einen völlig bescheuerten Vorschlag, also eine Reform um der Reform Willen, was in Wirklichkeit immer bedeutet, dass sich auf diese Weise irgendwelche Personen mit ihrem Vorschlag, der dann diskutiert werden muss, in den Vordergrund spielen wollen. Auf Kosten des Sports. Denn der Sieger im Zehnkampf ist der König der Athleten, und wenn man den Zehnkampf abschafft, hat man auch den König abgeschafft. Wer interessiert sich dann noch für den Vize-König im Exil?
Was Punktlisten angeht, sind sie immer beliebig. Die mögliche Annäherung von Zehnkämpfern an die Spitzenleistung der Einzeldisziplinen ist einfach unterschiedlich. Auch die Leistungstiefe in den Einzeldisziplinen ist ganz unterschiedlich, denn es gibt z.B. viel mehr Läufer (ohne Hürden etc.) als Kugelstoßer oder Stabhochspringer oder Hürdensprinter. Die Weltspitze kann man als Referenzniveau 1:1 vergleichen, aber nicht Platz 100 oder 1000 der ewigen Liste. Ein sinnvolles System mit minimierter Beliebigkeit könnte man auf die Statistik der besten Leistungen in den Einzeldisziplinen innerhalb eines Zehnkampfs aufbauen. Eine Best-Fit-Kurve durch Platz 1, 10, 100, 1000, am besten noch 10000, als Polynom nach unten extrapoliert. Oder besser noch linear extrapoliert mit logarithmischer Achse. Dazu braucht man allerdings eine grandiose Ergebnis-Datenbank. Man könnte sich auf die Resultate innerhalb eines komplett absolvierten Zehnkampfs beschränken.
14.12.2016, 09:51
Warum etwas flicken, das gar nicht defekt ist? Eine Reform im Zehnkampf drängt sich nicht auf. Allenfalls wären neue Formate zu prüfen (z.B. Fünfkampf in 2-3 Stunden, je nach Veranstaltung wechselnde Disziplinen?), die es ermöglichen, die Athleten häufiger und zuschauerfreundlicher antreten zu lassen - aber nicht als Konkurrenz zum Zehnkampf, sondern als Ergänzung.
Bei der Punktebewertung müsste es darum gehen, die Vielseitigkeit im Fokus zu haben, so dass nicht ein Springer-, Werfer- oder Sprintertyp letzlich Vorteile hat. Das hat meiner Meinung nach allerdings wenig mit den Spitzenleistungen in den Einzeldisziplinen zu tun. |
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